Ich habe es gerade auf BBC gelesen und ich verstehe es so, dass der Spiegel durch die Kollision deformiert wurde. Diese Deformation laesst sich durch die Aktuatoren ausgleichen, aber nicht zu 100%.
Metalloptik reagiert da anders als Glasoptik. Getempertes Glas oder Glaskeramik ist ein amorpher Koerper, wo der Schaden schon sehr gross sein muss, um den Spiegel zu verspannen (wie bei dem Zehnzoeller eines Freundes, nach einem Unfall mit tiefem 50mm-Muschelbruch hinten, der abgeschrieben werden musste). Metalloptik ist da deutlich empfindlicher. Ich vermute, dass es Abweichungen hoher Ortsfrequenz gibt, die die wenige Aktuatoren des Segmentes nicht komplett wieder ausbuegeln koennen.
Aber Vorsicht - das ist Halbwissen, zusammengereimt aus einem BBC-Artikel.
https://www.bbc.co.uk/news/science-environment-61744257
Dort heisst es:
Zitat
Engineers will adjust the positioning of the affected mirror segment to cancel out a portion of the introduced distortion, but they can't remove it all.
"Position" und "Distortion" sind natuerlich verschiedene Paar Schuhe. Das wurde wohl durcheinandergeworfen. Es wurde ja zuerst jedes Segement einzeln abbildungsoptimiert, bevor die Abbildungen durch Verkippung aufeinandergelegt wurden ("cophasing"). Ich vermute, dass die Ingenieure jetzt C3 verkippen, um die Abbildung per Teststern einzeln zu reoptimieren, und dann wieder in den Stack zurueckkippen.
Ich bin mir sicher, dass das in ein paar Monaten z.B. in "Sterne und Weltraum" tiefer behandelt wird.
Mich erinnert das ein wenig an das 2.6m-Teleskop des Mc Donald Observatory in Texas. Ein Glasspiegel mit sechs Einschussloechern eines Revolvers (Texas ...), der aber nach wie vor nutzbar ist. EDIT: 2.7m, und 7 Loecher. Siehe Link unten. Ich hatte untertrieben.