Beiträge von MünchenBeiNacht im Thema „Einstieg Astrofotografie (ggf. "Smart")“

    Hallo!


    Ich noch mal!


    Für mich reden wir oft von unterschiedlichen Dingen!


    Meine Meinung:


    Astrofotografie hat als Ziel schönste Fotos zu machen. Was schönste Fotos sind, mag immer im Auge des Betrachters liegen. Der Weg dorthin führt aber immer über HighEnd Bild-NACH-Bearbeitung!


    EAA ist visuelle Beobachtung und live! Während der Beobachtung kann man laufend das visuelle Bild am Display optimiert einstellen um ein möglichst perfektes gestacktes Bild sehen zu können. Diese Bild kann man auch abspeichern. Aber das Bild ist quasi ein "Überbleibsel" der Nacht.


    MünchenBeiNacht - Ewald

    Ich bin verwirrt langsam, anscheinend gehen die Meinungen ja auseinander. Ein paar Fragen zu den Bildern: Wo hast du die gemacht, in München/nähe München und wie waren die Lichtverhältnisse? Mit welchen Teleskop/Objektiv? Welches GoTo? Welche Kamera hast du benutzt und ggf. welche Software? Danke!

    Hallo!


    Die Bilder sind alle in meinem Garten in einem südlichen Münchner Vorort. Der Rosettennebel wurde mit einer Celestron Nexstar, Skywatcher 130 PDS, ASI294MC ungekühlt aufgenommen. Das kleine Feuerrad mit einer AZ-EQ5, Skywatcher 200 PDS, ASI294MC. Software ist Sharpcap


    Das ursprüngliche Setup mit der Nexstar habe ich hier beschrieben. Seit kurzem habe ich die Nexstar durch eine Skywatcher AZ-EQ5 Goto ausgetauscht. Dadurch kann ich jetzt auch größere Newton verwenden. Der 130PDS hat 650mm der 200PDS hat 1.000 mm.


    Hier eine Link zu meiner Gallerie bei CloudyNights. Meine Bilder haben nicht den Anspruch Astrofotografie zu sein. Das sind alles nur Souvenirs an eine Beobachtungsnacht und am Ende aus Sharpcap " as seen " abgespeichert und in der Regel überhaupt nicht nachbearbeitet.


    Mir macht es auch einfach Freude auf den Bildern nach exotischen Beifang zu suchen und mir dann Details dazu zu erarbeiten. Beitrag dazu im Detail hier. Auf dem Bild vom kleinen Feuerrad ist z.B. eine Galaxie LEDA 2175532 mit eingefangen die ca. 1,7 Milliarden Lichtjahre entfernt ist. Unser ganzes Universum ist "nur" ca. 14 Milliarden Jahre alt.



    Dafür investiere ich dann gerne im Nachgang einiges meiner Zeit. Ist für mich interessanter als nur die Bilder.


    Gestern konnte ich eine kurze Wolkenlücke für NGC4565 die Nadelgalaxie nutzen. Da ist am linken Bildrand gerade noch NGC 4555 abgebildet. Eine Galaxie die eine überdurchschnittliche große Menge an Dunkler Materie enthält. Laut wikipedia schätzt man ist im Halo der Galaxie NGC4555 die zehnfache Masse sämtlicher Sterne der ganzen Galaxie NGC 4555 versammelt, ansonsten könnte die Galaxie das ganze Gas das für das Halo verantwortlich zu scheinen ist nicht zusammenhalten.



    Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo!

    Hmm, ok - ich hatte gelesen, dass es bei relativ kurzen Belichtungszeiten (was auf EAA zutrifft?) nicht unbedingt notwendig ist und im Zweifel hat die ZWO "Autoguiding"?


    Falls nicht, dann braucht man ein parallaktisches GoTo oder eine zusätzliche Montierung - was wäre das z.B. für eine?

    Du brauchst für EAA sicher keine parallaktisches Goto! Ich mache EAA und arbeite nur mit Montierungen im AZ Modus. Und je nach Position des Objekts kann ich Dir versichern, Du kannst stundenlang Einzelaufnahmen zusammenstacken ohne dass Dir die böse Bildfelddrehung, oft wie ein Monster heraufbeschworenen, das ganze Bild zerstört. Das geht ohne Guiding. Ohne EQ-Montierung, Ohne Einnordung.


    Aber man muss wissen und verstehen was man macht. Astronomischer Background und Wissen braucht es auch! ;)


    Hier als Beispiel das kleine Feuerrad, NGC3184, 2342 Fotos zu je 4 Sekunden, Gesamt-Stacking Zeit also 9.368 s | 156 Minuten




    selbst großformatige Nebel sind mit AZ-Montierungen möglich: Rosetten Nebel mit 678 Belichtungen zu je 8 Sekunden also 5.424 s | 90 Minuten



    Beim Rosettennebel ging allerdings tatsächlich einige Teile am äußeren Rand oben durch die Bildfelddrehung verloren. Das werde ich in der nächsten Nebel-Saison mit Hilfe eines größeren Sensor ausgleichen. Es gibt Rotatoren die elektronisch gesteuert eine Bildfelddrehung ausgleichen können, was aber nach meiner Einschätzung nur bei sehr extremen Beobachtungspositionen und sehr großen Objekten überhaupt nötig sein könnte. Fast immer kann man einfach warten bis das Zielobjekt schlicht weg in einer günstigeren Position steht.



    Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald