Beiträge von JogiNet im Thema „Einstieg Astrofotografie (ggf. "Smart")“

    Ich tippe du bist stationär.

    Jip, einigermassen. So plus/minus 300m, seit einiger Zeit lasse ich im Astrozelt aufgebaut. Ist mit dem C11 angenehmer, der Trumm wiegt ganz schön was! :)


    mein Buget ist klein, mein Herz ist rein.

    Meine Altersvorsorge wird mit 3,5% verzinst, die Inflation beträgt 7,9%. Wo wäre das Geld also besser aufgehoben investiert als beim Astrohändler! :D

    Und das Geld ist ja nicht weg - es ist nur woanders!

    Ich will auch mal mit Objektiven ran.

    Irgendwann will ich das auch mal, ich habe das tatsächlich noch nie versucht. :huh:

    Allerdings sind meine Augen auch nicht die besten, das zunehmende Alter fordert seinen Tribut!


    Aber - wir (ich!) schweife/n ab - es ging hier ja um die Equipment-Beratung für David! :saint:

    Ich bin froh noch keine Astrocam zu haben.

    Ich bin froh, meine DSLR gegen eine Astrocam getauscht zu haben 8o :D


    Und noch ein Wort hierzu:


    Am liebsten wäre mir fast eine Lösung die am Ende automatisch anfährt, Stacking macht und dann quasi selbst das Bild analysiert und nachbearbeitet ;)

    Glaube mir - das willst Du nicht - dann kannst Du Dir die Bilder ja gleich bei Google ziehen. ;)

    Es ist (zumindest für mich) ja gerade der Reiz, das Unmögliche möglich zu machen. Auch bei der Nachbearbeitung ist es eine Freude zu sehen, wie sich mit jedem Bearbeitungsschritt aus dem dunklen, ungestreckten Bild langsam immer mehr Details herausschälen.

    Das macht mir genau so viel Spaß wie die Aufnahme selber. :)


    Viele Grüße, Jochen

    Moin David,

    Skywatcher ED62 als Teleskop - hier bräuchte ich noch eine Empfehlung für Okulare (10mm + 25mm?) bzw. so ein Teil (Prisma?) welches das Bild auch noch korrekt herum dreht.

    Für den ED62 APO brauchst Du vermutlich noch einen Flattener um das Bildfeld zu ebnen. Okulare brauchst Du nur, wenn Du auch visuell (ohne Kamera) durchs Teleskop schauen willst.

    Und ob das Bild auf dem Kopf steht, spielt für's fotografische auch keine Rolle.


    Ich denke ich brauche mindestens 2 Teleskope,

    Vermutlich wirst Du Dir irgendwann ein 2. holen, um alle Objekte zu erfassen. :)

    Das Teil ist gut weil aktiv gekühlt

    Kühlung hat u.a. auch den Vorteil, dass Du immer eine definierte Sensor-Temperatur für Deine Kalibrierungs-Frames hast.


    Gruß, Jochen

    das kann Siril aber eigentlich besser... wundert mich.

    Sonst sieht es doch schon mal gut aus.

    eine Anmerkung noch: wenn man in Dein Bild heineinzoomt sehen die Sterne im Bild irgendwie aus wie falsch übereinandergelegt. Hat Siril da irgendwie Mist gebaut?

    Ich kenne Siril nicht, aber wenn es da eine Einstellung wie "verwende die besten x % der Bilder" gibt, dann versuche mal zum Vergleich einen Stack mit nur 50% der Bilder oder noch weniger.


    Gruß, Jochen

    Ich finde es toll, dass der PC nicht nur bei Zocken voll genutzt wird.

    Zum zocken bin ich viel zu ungeschickt! :D


    okmi22 :


    Aktuell gibts auch irre viele Wolken, von 700 Shots waren nur 150 ohne Wolken. Ich würde das eher mit der Sony weiterversuchen, weil die kann ich sorglos draussen stehen lassen mit Timer/Intervall-Shots. Allerdings denke ich so ein "Natural Night" Filter wäre gut um die Lichtverschmutzung etwas zu minimieren auch eine Gegenlichtblende würde sicherlich helfen.


    Bisher kam aber auch nichts sinnvolles bei raus. Das Stacking mit Siril hilft irgendwie, aber ehrlich gesagt sieht es mit "klassischer" Bildbearbeitung besser aus,

    Ich hoffe, dass Du aufgrund des Gedankenfehlers nicht nur ein BIld in Siril geladen hast, sondern alle 150? :/

    Wenn jemand mit einer CCD-Kamera 3 Std. aufnimmt heisst das gar nicht 3 Std. Langzeitbelichtung sondern 3 Std. ganz viele Fotos die dann addiert werden...richtig?

    Genau wie Filippo und Sven geschrieben haben.

    Deshalb machst Du ja das "stacking" (auf Deutsch: stapeln) der Einzelbilder.

    Ein weiterer Punkt: so genau kann eine Montierung trotzt Guiding gar nicht nachführen, dass Du da 3 Stunden in einem Stück präzise auf einem Objekt bleiben könntest.


    Zu den Datenmengen: ich habe mir angewöhnt, viele ganz kurze Belichtungen zu machen (i.d. Regel 10s).

    Das hat mehrere Vorteile (Stickwort: Lucky Imaging) und es gibt Nutzer, die belichten sogar viel noch kürzer ( 03sec ).


    ABER: das produziert halt eine Menge Daten! Nach einer durchschnittlichen Nacht, habe ich ca. 1200 kurzbelichtete Bilder - jedes hat ca. 24MB.

    Meine Stacking-Software (AstroPixelProcessor) rechnet an sowas locker 3Stunden - trotz i9 mit 128GB RAM.

    Meine längste Belichtung war bisher 29h, da hat die Software 14 Stunden für gebraucht und wollte temporär fast 1TB Festplattenplatz zum Auslagern. 8|


    Gruß, Jochen

    Hi Norbert,


    Danke für Deine Ergänzung. Na klar - heller Himmel - längere Belichtung. Ich bezog mich auf diese Aussage von David:

    Zitat

    Ich befürchte langsam es ist einfach grundsätzlich zu hell in der Gegend - bin leider auch nicht so mobil um mal Nachts irgendwo hin- und wieder zurückzufahren

    ..und wollte Ihm die Befürchtung nehmen, dass es auf der Terrasse generell nichts werden kann.

    Es gibt ja viele schöne Fotos vom "Backyard" oder Balkon, für die die Leute nicht auf den nächsten Berg gefahren sind.

    Dass das mehr Belichtung braucht versteht sich.


    CS, Jochen

    Hallo David,


    ich finde, dass Du da schon ganz richtig herangehst. Was hier auf Deine Fragen geantwortet wurde, hast Du glaube ich ziemlich schnell erfasst und Du bist ja auch schon relativ schnell dabei, mal selbst was zu versuchen bzw. Dich z.B. in eine Stacking-Software hineinzuknien. Aus Deinen Antworten hier meine ich gute technische und fotografische Grundlagen zu erkennen und ich glaube nicht, dass Du mit einem Astrofotografie-Setup größere Schwierigkeiten haben wirst.


    Und noch ein Wort zur Lichtverschmutzung: bei der Astrofotografie (anders als im visuellen Bereich) und bei den heutigen Kamerasensoren wird das einigermassen überbewertet.

    Sicher wirst Du Dir Gradienten bei lichtverschmutztem Himmel einhandeln - die kannst Du später bei der Bearbeitung bis zu einem gewissen Punkt entfernen.

    Aber es ist nie so, dass Du gar nichts sehen wirst. Berlinsky macht seine phantastischen Bilder direkt aus Berlin!


    Viele Grüße, Jochen

    100 Bilder - in welchen Zeitraum, einfach so schnell wie möglich oder zB. innerhalb von x Minuten/Stunden?

    Nein, nicht so schnell wie möglich nacheinander, aber Du musst halt die Erdrotation berücksichtigen. Angenommen Du nimmst die Milchstrasse auf. Die "wandert" ja quasi von Ost nach West über den Himmel (zumindest sieht es so aus). Da es momentan ziemlich spät dunkel ist, wirst Du zwischen Mitternacht und 3 Uhr morgens Deine Bilder machen müssen. Das kannst Du sehr gut im Stellarium simulieren, indem Du Deinen Standort eingibst und die Uhrzeit im Programm veränderst.

    Es ist nicht nötig, möglichst schnell alle Bilder nacheinander zu schiessen, aber ein kurzer Abstand ist optimal, weil Du ja nicht nachführst und Dein "Objekt" dadurch immer weiter aus dem Sucher driftet. Die Stacking-Software wird die "Gemeinsamkeiten" der Einzelbilder zwar korrekt übereinanderlegen (dies geschieht i.d. Regel anhand der auf dem Bild befindlichen Sterne), aber Du verlierst durch die Drift halt auch viel vom Objekt, wenn der Abstand zwischen den Aufnahmen zu groß ist.


    Gruß, Jochen

    Also 1x8s, das ist ja nicht viel. Jetzt stell' Dir vor, Du hättest 10Bilder a 8 Sekunden gemacht, also 80s Belichtung. Die Einzelbelichtungen werden dann von der Stacking-Software zusammengerechnet.

    Und stell Dir vor, Du hättest 1000 Bilder a 8 Sekunden gemacht - das entspräche dann einer 133 Minuten Einzelbelichtung.

    Genau so entstehen die tollen Astrofotos. Die richtig coolen Bilder sind teilweise bis zu 20 Stunden belichtet. Bei Deepsky-Objekten muss das nicht in einer Nacht passieren, das Licht kannst Du über Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre sammeln.

    Und je mehr Licht Du zusammenbekommst, desto mehr Details werden sichtbar.


    Gruß, Jochen

    Ich muss die Frage erklären: Die Q2 kann nicht kontinuerlich viele Bilder aufnehmen, besonders nicht gesteuert. Es gibt es Limits bei ISO/Verschlusszeit zB. max 8 Sekunden bei ISO 1600.


    Ich hätte noch eine Sony mit 70mm, 2.8 Blende und bei ISO 800 geht es grad so mit dem Rauschen - allerdings hat die so n 1 Zoll Sensor -.-


    Ich glaub die kann aber extrem viele Bilder aufnehmen pro Sekunde.

    es geht ja nicht um extrem viele Bilder in kurzer Zeit. Es geht nur um viele Bilder


    Muss denn so ein Himmelsobjekt mit blossen Auge erkennbar sein auf den Fotos sogar direkt durch die Linse? Oder sieht man das immer erst nach der Bearbeitung?


    Die Milchstraße sehe ich zB bei uns echt nur sehr wenig bzw kaum - aber nach der Bearbeitung schon .

    Einige, wenige Deepsky-Objekte kann man gut sehen (z.B. die Plejaden), die meisten werden erst nach langer Belichtung "sichtbar".

    Ob Du 1 Bild a 1000s Belichtung hast oder 100Bilder a 10s aufnimmst und stackst ist dabei egal.

    Bei 1000s brauchst Du z.B. eine sehr genaue Nachführung und es darf nichts schiefgehen während der Aufnahme (Erschütterungen, Wolken,...).

    Bei vielen, kurzen Belichtungen wird es einfacher.

    Wenn ich mit der Q2 ein 4K Video vom Sternenhimmel aufnehmen würde z.B. die Milchstraße - das erzeugt ja sehr viele Bilder/Sekunde? Kann ich so eine Software damit befüttern - also einfach mal zum testen?

    Ich kenne Siril persönlich nicht, aber im Prinzip brauchst Du Einzelframes. Wenn Du ein Video hast, dann musst Du das vermutlich erstmal mit einer Software in Einzelbilder zerlegen. Das Astro-Standardformat ist "fits", tif geht sicher auch.

    Wenn ich mit meiner Canon (nicht nachgeführte) Aufnahmen von der Milchstrasse mache, mache ich Einzelbelichtungen a max. 20s. Und zum Schluss noch ein paar Aufnahmen mit gleichen Einstellungen mit Deckel daruf (=Darkframes). Wenn man sowas dann durch eine Stacking-Software dreht, dann sieht das etwa so aus:


    mw090921_3kl.jpg


    mw090821_2.jpg


    Wenn man das richtig kann, sieht das natürlich noch besser aus... ;)



    Gruß, Jochen

    Smart heisst einfach, dass die Teleskope den Astrocomputer (in der Regel ein Pi) bereits an Bord haben.

    Das Fokussieren läuft automatisch und die Positionierung am Himmel per Platesolving (= Bild aufnehmen und mit vorhandenen Sternkarten abgleichen und daraus die Position errechnen) ebenfalls.

    Also: hinstellen, Stativ mit (eingebauter) Wasserwaage ausrichten, einschalten, Objekt in der App wählen, loslegen.


    hat jemand eine Empfehlung für so eine Stacking Software für den Mac evtl.?


    Für MacOS gibt es an Stacking-Software z.B das kostenlose Siril .


    Gruß, Jochen

    Hi David,

    ABER was ist mit der "berechneten/verbesserten" Sicht? Das Stellina/eVscope scheine ja per Software noch viel zu richten mit Filtern, Korrekturen, vermutlich auch Machine Learning

    die Smart-Teleskope machen nichts "intelligentes" mit den Bildern, schon gar nicht mit "Machine Learning". Die machen einfach nur einen Livestack - d.h. die packen viele kurzbelichtete Bilder übereinander - wie fast jede andere Astro-Steuersoftware auch. Evt. rechnen die noch Strichspuren von Satelliten heraus - das macht aber jede bessere Stackingsoftware auch. Deswegen führt die händische Bearbeitung der Rohbilder ja auch zu einem besseren Ergebnis.

    Gruß, Jochen


    PS: guck Dir Mal diesen Beitrag von Seraphin ( astrophin ) an. Der macht richtige Astrofotografie mit einem Equipment <1000€ (ok, evt. mit teilw. vorhandenen u. gebrauchten Komponenten).