Beiträge von Skyscanner im Thema „Einstieg Astrofotografie (ggf. "Smart")“

    Hallo David!


    Ist doch alles gut so! Es ging ja darum, dir verschiedene Produkte bzw. verschiedene Wege aufzuzeigen und du hast dich jetzt entschieden, den Anfang mit EAA zu versuchen. Daran ist doch nichts falsch! :) :thumbup: Dieses Hobby ist sehr individuell und das ist ja auch das Schöne daran ;)


    Ich bin gespannt, was du über das Vespera berichten wirst - halte uns doch auf dem Laufenden :)


    Gruss

    Filippo

    Hallo David


    Naja, es ist realistisch beschrieben, weil ich es aus eigener Erfahrung berichten kann ^^


    Hmm. Also was der neue Minitrack wiegt weiss ich nicht und den LX-3 habe ich nicht mehr. Ich schätze, wenige hundert Gramm wiegt der Minitrack. Die Kamera ist sicher schwerer als der Minitrack. Der Polsucher - jedenfalls den, den ich mitgeliefert bekommen habe - war so billig verarbeitet, dass der wörtlich "nicht ins Gewicht fällt".


    Ich will dir jetzt auch nicht ein anderes Stativ aufschwatzen, als dasjenige, das du bereits hast. Es geht mir nur darum, aufzuzeigen, wie das Ganze zusammenhängt und dass es - auf üblichen Einsteiger-Stativen - halt wackliger ausfallen kann, als man zuerst davon ausgeht. Und dann muss man vorsichtig sein und hohe Frusttoleranz aufbringen.


    Bei dir ist halt das "Problem", dass du evtl. halt wirklich zwei "Projekte" hast: Eine ganz kleine, leichte Reisemontierung und eine grössere Montierung mit mehr Tragkraft und mehr Möglichkeiten. Wobei, soweit ich dich verstanden habe, dein Entscheid noch nicht definitiv gefällt ist, ob du wirklich zwei Montierungen willst oder nicht doch lieber "nur" eine grössere Montierung kaufst. Und dann halt auch noch die Frage, ob die grössere Montierung für EAA oder "klassische" Astrofotografie einsetzen willst.


    Ich versuche dir also nur aufzuzeigen, was Pro und Kontra des Minitrack sind (oder sein können) ;) Mit EAA kenne ich mich gar nicht aus.


    Was ich aber kenne sind:


    MiniTrack LX3

    Skywatcher Star Adventurer 2i (elektrisch)

    iOptron CEM25P (Nutzlast bis 12 kg)

    Autoguiding mit MGEN3


    Gruss

    Filippo

    https://www.astroshop.de/magaz…-mit-der-minitrack/i,1634


    Mal unabhängig vom Stacking - hier ist ja z.B. auch der Weg beschrieben mit einer LZB bis zu 1 Minute und ISO 400-1000 - also grundsätzlich geht das ja auch. Muss ich halt gucken was das bessere Ergebnis liefert.

    Ich habe die Anleitung nur rasch überflogen.


    1) Langzeitbelichtung ist halt subjektiv. Was heisst "lang"? Einigen wir uns darauf, dass du - dank der Nachführung - einfach deutlich länger belichten kannst, als mit feststehender Kamera. Und das ist ja auch der Vorteil und Sinn der Montierung. Ich würde einfach schauen, dass du das Maximum an Belichtungszeit pro Foto herausholst. Das geht nur durch ausprobieren, weil es extrem abhängig ist, was für eine Kamera und Objektiv du einsetzt und wie gut du eingenordet hast.


    2) Bitte unterschätz nicht, wie klapprig und instabil die ganze Kombination aus Stativ, Kugelkopf, LX-4, Kugelkopf und Kamera sein wird, insbesonders, wenn du einen "schwachen" Kugelkopf einsetzt. Gut, deine Kamera ist ggf. deutlich leichter als meine Nikon D7500 inkl. Vollformat-Weitwinkel-Objektiv. Aber es sind dann (ohne Polhöhenwiege) trotzdem zwei Kugelgelenke in der ganzen Kombination verbaut. Das will gut angezogen sein. Aber ruckartige Bewegungen wird es nicht vertragen, denn dann geht deine Einnorden flöten.


    3) Gerade mit dem LX-3 hatte ich es regelmässig, dass die Ausrichtung meiner Kamera Richtung Süden ausgerechnet den Polsucher verdeckte. Also konnte ich entweder meine Kamera bereits auf die Milchstrasse ausrichten oder ich konnte durch den Polsucher schauen und damit korrekt einnorden. Und wenn ich die Kamera nach dem Einnorden nach Süden bzw. auf mein "Ziel" ausrichtete, habe ich mehr als einmal meine einnorden zunichte gemacht. Es passiert schneller, als man es sich vorstellt.

    Hallo David


    Ich will dir nichts aufschwatzen, was du nicht brauchst. Natürlich kannst du ohne Polhöhenwiege fotografieren. Ich möchte dir nur kurz folgendes erzählen:


    Ich hatte ein Manfrotto-Stativ für die Tageslichtfotografie. Der Kugelkopf konnte maximal 4 kg Nutzlast tragen. Wahrscheinlicht hatte ich das gleiche Stativ wie du aktuell. Ich kaufte mir dann den MiniTrack LX-3, der identisch funktioniert wie das aktuelle Modell (LX 4 oder halt LX Quattro). Den LX (Version egal) kann man mit oder ohne Polhöhenwiege einsetzen. Der Aufbau von "unten" nach "oben" sieht dann so aus:


    Variante 1: Stativ -> Kugelkopf -> Minitrack LX -> Kugelkopf -> Kamera

    Variante 2: Stativ -> Polhöhenwiege -> Minitrack LX -> Kugelkopf -> Kamera


    Ich habe ohne Polhöhenwiege begonnen. So habe ich das Stativ mit Kugelkopf hingestellt. Auf den Kugelkopf klemmte ich den LX-3 ein. Auf den LX-3 schraubte ich meine Kamera (Nikon D7500 mit Sigma 20mm Weitinkelobjektiv. LX3 + Kamera + Weitwinkelobjektiv hatten schon ganz schön Gewicht, sicher gegen die 3 kg, wenn nich sogar knapp darüber.


    In diesem Zustand (alles miteinander verschraubt) startete ich dann das Einnorden, also Ausrichten der Montierung auf Polaris. Nun kommt eben der Haken: Mein Kugelkopf auf dem Stativ hatte eine max. Nutzlast von 4 kg und kannte zwei "Zustände": Arretiert oder "offen". Also entweder konnte ich die Kamera inkl. LX-3 bewegen - oder eben nicht. Wenn ich also fürs Einnorden die Arretierung des "unteren" Kugelkopfs löste (worauf sich LX-3 + Kamera befanden), musste ich die Kamera gut festhalten, denn sonst knallte sie einfach in irgendeine Richtung runter (Kugelkopf = rund = die ganze Ladung kann einfach "irgendwohin" fallen, wenn man das löst). Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie verdammt fummlig das war. Und dabei war ich natürlich in der Hocke, denn man muss ja von unten durch den Polsucher gucken. Es endete mehrfach damit, dass ich schweissgebadet und wütend die Einnordung nach mehreren Minuten (wohl deutlich über 10 Minuten) hinbekam. Aber mit den Nerven war ich schon das erste Mal durch. Wenn du also ohne Polhöhenwiege, dafür auf einem Kugelkopf einnorden willst, sei dir selber lieb und bring einfach genug Geduld und Vorsicht mit. Es wäre jammerschade, wenn das Equipment beim Einnorden umfällt. Als Variante ohne Polhöhenwiege wäre noch ein Kugelkopf denkbar, den man kontrolliert und stückweise lösen kann. Das sind meistens höherwertige Stative bzw. Kugelköpfe. Wobei ich sagen muss, dass man nicht sehr viel investieren muss. Mein Rollei Stativ, Modell C6i, kann das auch und das gibts aktuell für knapp CHF 130.-- (also weniger als EUR 130.--).


    Die Polhöhenwiege hat den Vorteil, dass sie nur die Bewegung in eine Richtung bzw. auf einer Achse zulässt: Steiler oder flacher. Und sie rutscht nicht, weil man für die Höhenverstellung an einem Gewinde dreht, welches die Ladung immer in der aktuellen Position hält.


    Gruss

    Filippo

    Die MiniTrack läuft ja 1 Stunde durch - reicht das an Bildern für Stacking? Oder wäre diese Lösung einfach nur für eine einzelne Aufnahme gedacht mit niedriger ISO und langer Belichtung?

    Hierzu noch die Frage: Magst du dich mal mit Astrofotografen treffen? Weil: Wie Christoph vorhin erwähnte, geht es darum, viele Fotos von kurzer - mittlerer Dauer (Sek. bis max. ein paar Minuten) übereinander zu stapeln. Nicht eine Aufnahme à eine Stunde, die wäre viel zu hell und keine (?) Nachführung kann über diese Dauer für 1 Aufnahme genau nachführen.

    Bei Treffen mit Gleichgesinnten könntest du nicht nur Equipment vergleichen, sondern auch mal Aufnahmen 1:1 begleiten.


    Edit: Hier ein Bericht von mir von einem Ausflug mit Aufnahme der Milchstrasse. Vielleicht hilft es, sich was darunter vorzustellen: Milchstrassenaufnahme vom Bonistock aus

    Hallo Frank


    Kommt darauf an, wie du das meinst. Der Minitrack LX (Version egal) ist so konzipiert, dass die Kamera an einem Ende des länglichen LX aufgesetzt wird. Da gibts nichts zu balancieren. Der LX funktioniert nicht mit Gegengewicht wie andere Montierungen.


    Oder meinst du eine Schiene als Verbindungsstück zwischen LX und Stativ bzw. Polhöhenwiege? Das kann man sich überlegen, aber das ist dann auch wieder Gewicht, was den Vorteil des LX (geringes Gewicht) wieder schmälert.


    Gruss

    Filippo

    Manfrotto Elements Stativ, der Kugelkopf hält 4 Kg.

    Nicht falsch verstehen, so ein Wackelstativ hatte ich auch mal. Verrückt, wie schnell man bei der Astrofotografie merkt, ob man eine richtig stabile Basis hat oder eben nur eine fast stabile Basis :)

    Ich würde aber natürlich mit diesem Stativ arbeiten, bis du eine Montierung mit eigenem Stativ hast.

    Ich kenne die AZ-GTI nicht und weiss nicht, was mit dieser genau möglich ist.


    Der LX-4 wird sicherlich kleiner und leichter sein als eine elektrisch betriebene Montierung, die zusätzlich ja noch Strom braucht. Das ist zusätzliches Gewicht, Kosten, Volumen. Aber ja, grundsätzlich musst du auch entscheiden, ob sich der LX-4 nicht mit der von dir geplanten, „grösseren“ Montierung konkurrenziert. Ist dies der Fall, kannst du auf den LX-4 verzichten, wenn du bereit bist, das Plus an Gewicht und Volumen der „grösseren“ Montierung anstelle des LX-4 mitzutragen.

    Wenn ich damit auf eine Bergwanderung gehen würde, wäre Gewicht und Volumen für mich relevant.

    Gehe ich damit nur eine kürzere Strecke, bin ich eher bereit, mich zu gunsten einer elektrischen Montierung zu entscheiden. Nach dem LX-3 habe ich mir als Ersatz eine

    Skywatcher Star Adventurer 2i-Montierung gekauft. Die ist aber deutlich schwerer und eben grösser.

    Beim Minitrack ist halt speziell, dass er eine mech. Feder hat, die die Montierung antreibt. Wenn die Zeit um ist, dann muss man die Feder neu aufziehen. Dadurch verschiebt sich die Kamera in die Startposition und muss neu ausgerichtet werden (also wohin die Kamera zeigt). Für Weitwinkel sollte das nicht problematisch sein. Aber man muss halt daran denken ^^


    Bei der Leica nimmst du halt in einer Stunde „nur“ 30 Min. auf, wenn du die Rauschreduzierung nicht deaktivieren kannst. Aber eben, du kannst die Feder dann ja neu aufziehen und die Kamera erneut ausrichten.


    Als separates Equipment sicher eine Überlegung wert. Wenn du deswegen von deinem ursprünglichen Plan (Montierung, Astrokamera, etc.) nicht abweichen musst: Go for it! 8) Du wirst auch mit dem

    LX-3 viel lernen und Spass haben :) Aber tu dir den Gefallen und nimm die Polhöhenwiege (von Omegon) gleich dazu. Sie hilft gerade am Anfang viel und bietet wertvolle Stabilität. Nur vom mitgelieferten Polsucher beim LX-3 war ich absolut nicht begeistert. Er war billig verarbeitet und ich wurde nie so wirklich warm damit. Man klemmt den Polsucher in die Halterung des LX-3. Naja.

    Grad geschaut, die Sony kann Bulb ohne größere Einschränkungen!

    Wenn ich das auf der Herstellerseite richtig gesehen habe, kann die Sony Intervallaufnahmen mit Belichtungszeiten zwischen 1 und 60 Sek. Dabei kann sie bis zu 9‘999 Aufnahmen anfertigen, was grundsätzlich ausreichen wird ^^


    Was mir ein wenig „Sorgen“ macht, ist der kleine Sensor von 1 Zoll (13,2 x 8,8 mm) bei doch 20 Megapixel. Diese Pixel dürften sehr klein sein und entsprechend wenig Licht sammeln. Aber Probieren geht über studieren. Bzw. du hast ja ab Stativ schon probiert. Sehe aber im Thread nur das Foto, welches du mit der Leica aufgenommen hast. Hast du mit der Sony auch getestet?


    Die Polhöhenwiege gibt dir den Luxus von mehr Stabilität (gegenüber einem normalen Kugelkopf als Verbindung zwischen Stativ und LX-3) und mehr Komfort, weil die Polhöhenwiege in der Regel in derselben Einstellung (Winkel) verbleibt. Fotografierst du mehr oder weniger immer am ungefähr gleichen Ort (Breitengrad), findest du auch Polaris fürs Einnorden schneller. Das ist aber eher für den Anfang relevant. Mit der Übung findest du Polaris auch ohne Hilfsmittel schnell.

    Übrigens lohnt es sich, bereits bei Dämmerung einzunorden. Dann hat es noch nicht so viele Sterne und die „Auswahl“, welcher davon Polaris sein könnte, ist kleiner ;)


    Die Anschaffung des LX-3 und Polhöhenwiege macht aber eher Sinn, wenn du auch mit einer DSLR fotografierst. Wenn du eh eine (dedizierte) Astrokamera kaufen willst und die DSLR/DLSM nicht infrage kommen, fährst du meiner Meinung nach mit einer grösseren Montierung, als es der LX-3 ist, klar besser.


    Verzwickte Situation!


    Ich würde also als 1. Entscheid sehen: Setzt du deine Sony oder Leica definitv ein (oder kaufst dir eine besser geeignete DSLR/DLSM)? Dann kannst du dir den LX-3 und Polhöhenwiege überlegen.


    Gruss

    Filippo

    Lucifugus lustig, ich habe ganz ähnlich angefangen, inkl. dem Omegon LX-3. Ich habe dem armen Kerlchen aber „nur“ ein Weitwinkelobjektiv zugetraut - des Gewichtes wegen (das Sigma 20mm f 1.8).


    Simpler Einstieg und mal die Basics und Zusammenhänge begreifen bzw. praktisch erfahren :)


    Gruss

    Filippo

    Sven, das hast du schön (und irgendwann dann auch tatsächlich 8o) auf den Punkt gebracht! ^^


    Vieles kann man planen, aber irgendwann muss man sich auch einfach mal entscheiden, im Wissen, dass sich eine Entscheidung halt auch mal als Fehlgriff bzw. Entscheidung mit Verbesserungspotential erweisen kann. So oder so kommt nach einer gewissen Zeit der Wunsch nach mehr / anderem Equipment (mehr Brennweite, evtl. gekühlte Kamera, Mono-Kamera, Schmalbandfilter und was es noch so alles gibt), da bin ich mir sicher ;)


    Ich habe mich - nach Weitwinkelaufnahmen der Milchstrasse - für den Anfang im Bereich Deep Sky für 250mm Brennweite entschieden. Weil ich eine Kamera mit APS-C-Chip habe, komme ich so auf einen Bildausschnitt, der 375mm Brennweite (umgerechnet auf Vollformat) entspricht. Ich bin bislang damit sehr zufrieden: Die Andromeda-Galaxie passt da ganz drauf, der Orion-Nebel sowieso. Aber man ist noch immer „nah genug dran“, um noch Details zu erkennen :)


    Natürlich ist auch das wieder subjektiv. Ich bin aber froh, dass ich nicht zu mehr Brennweite gegriffen habe.


    Bezüglich Mosaik-Aufnahmen: Beachte das, was Sven geschrieben hat. Du machst dann natürlich pro Mosaik (Bildbereich) Aufnahmen. Dadurch vervielfacht sich die benötigte Belichtungszeit.

    Interessante Diskussion bezüglich Kamera, Teleskop und Auflösungsvermögen.


    Da ist dann halt auch die Frage: Wie weit / wie umfangreich plane ich als Einsteiger eine Anschaffung, wenn ich noch gar nicht wirklich im Thema drin bin?


    Versteht mich nicht falsch: Natürlich soll man sich besser vor dem Kauf schon Gedanken machen. Das erspart böse Überraschungen (jedenfalls oft). Aber es wird sowieso am Anfang einiges schief gehen. Und darum rate ich ab einem gewissen Punkt auch zur Einfachheit. Damit meine ich: Ist sowieso schon eine DSLR bzw. DLSM vorhanden, warum dann nicht zuerst mit der forografieren? Ein Adapter DSLR bzw. DLSM <-> Teleskop kostet nicht alle Welt. Damit dann mal Erfahrungen machen. Ja, mag sein, dass diese Kombi dann nicht perfekt aufeinander abgestimmt ist. Dann ist man halt mal im oversampling oder undersampling. Aber ehrlich? Hätte ich das ganz zu Beginn gemerkt? Und hätte mir das Hobby ausschliesslich deswegen keinen Spass gemacht? Ich glaube nicht.


    Umgekehrt: Hätte ich frieren, Bildbearbeitung und allgemeine technische Herausforderungen richtig mühsam gefunden, wäre ich auch nicht ausschliesslich wegen der perfekten Kombination zwischen Kamera und Teleskop bei diesem Hobby geblieben ;)


    Nur so als Überlegung… 8)


    GruS

    Filippo

    Ich denke ich brauche mindestens 2 Teleskope, allerdings werde ich erstmal nur eins kaufen - da muss ich mir halt überlegen was passt von der Brennweite bzw. was ich halt überhaupt sehen will.

    Huhu David!


    Das geht wohl den Meisten so, mich eingeschlossen :)

    Man darf nicht vergessen, dass man auch Objekte am Sternenhimmel - wenn diese aufgrund der Brennweite / Kamerasensorgrösse nicht auf einen Bildausschnitt passen - auch als Mosaik aufnehmen kann. Die Mosaik-Aufnahmen kann man dann bei der sowieso zu erledigenden Bildnachbearbeitung zusammenfügen. So kann man auch Objekte ablichten, für die man eben aufgrund des Equipments eigentlich „zu nah dran ist“, als dass sie auf einen Foto-Bildausschnitt passen würden.

    Natürlich ist das aufwändiger und logischerweise muss man entsprechend mehr Zeit investieren, da man ja jedes „Mosaik“ separat (x-fach) belichten muss. Aber es ist möglich :)


    Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich dies mit Nacht- bzw. Sternenaufnahmen noch nie gemacht habe :saint:

    1" Zoll CMOS, ISO 1600, 8 Sekunden und Blende 1,8 - Weißabgleich auf Tageslicht, hatte die Rausreduzierung an, sonst wären es 1.500 Fotos gewesen. Hatte gelesen anlassen macht schon viel Sinn, dann wieder gar nicht weil das sowas wie Siril rausrechnen kann. Würde Heute mal mit 15-20 Sekunden probieren und evtl. ISO 800. Bei dem Histogram schaue ich halt dass es mittig ist alles oder leicht rechts.

    Ok! Also 150 x 8 Sekunden = 1'200 Sekunden = 20 Minuten Gesamtbel... Integrationszeit! ( ^^ ) Das ist nicht extrem wenig, aber auch nicht viel. Dafür sieht man doch schon relativ viel auf dem Bild. Klar, bei einer Blende von f 1,8 ist das natürlich auch logischer, als wenn du mit Blende f 5 fotografiert hättest :)


    Die Kamera-Interne Rauschreduzierung schaltet man in der Regel am besten aus. Denn sonst verdoppelt sich die Zeit, die man braucht, die Fotos zu schiessen, weil die Kamera nach jedem Foto ein Foto von gleicher Belichtungsdauer aufnimmt, um gleich selber das Rauschen abzuziehen. Diese zusätzliche Zeit investiert man stattdessen viel besser gleich in das nächste (belichtete) Foto. Die Rauschreduzierung kann dann später die Stacking-Software übernehmen.

    Zusätzlich kann man gerne nach erfolgten Aufnahmen sogenannte Darkframes aufnehmen, allerdings muss man da berücksichtigen, dass die Umgebungstemperatur identisch ist, weshalb man üblicherweise die Darkframes direkt an Ort macht, wo man auch soeben die Fotoaufnahmen gemacht hat. Allerdings kann man für die Darkframes die Zeit nutzen, in der Aufnahmen nicht (mehr) möglich sind, z.B. weil eben gerade eine blöde Wolkenwand eingetroffen ist, sich Nebel gebildet hat oder auch, wenn man den Resten des Equipments abbaut, um verdient in die Heia zu gehen oder den Weg nachhause unter die Füsse / Räder nimmt :)


    Zu Darkframes und allen anderen Kalibrationsaufnahmen gibt es wieder einiges zu sagen, da will ich aber nicht vorgreifen - am Anfang kommt man auch gut ohne diese aus. ;)

    Hallo David


    Ja, du hast das richtig verstanden. Ich z. B. belichte mit meiner Kamera (Nikon D7500) oft zwischen einer und zwei Minuten pro Foto bei ca. ISO 800 und einer Blende von f5. Darüber habe ich sonst ein überbelichtetes Foto (bzw. die Sterne brennen sonst aus, d. h., sie haben dann keine Farbe mehr sondern sind nur noch rein weiss und „aufgebläht“). Ich mache aber nicht ein Foto, sondern X Fotos à eben jeweils ca. 1 - 2 Minuten. Davon dann halt so viele, bis ich z. B. 3 Stunden Gesamtbelichtingszeit habe, also z. B. 180 Fotos à 1 Minute. Ein Stackingprogramm (z. B. Siril, Sequator, etc.) fügt diese Fotos dann zusammen, so dass ich dann ein Foto mit eben z. B. 180 Min. Gesamtbelichtungszeit erhalte. Ist das verständlich erklärt?


    Edit: Sven war schneller ^^

    Hallo David


    Ich habe den Thread inhaltlich verfolgt, habe aber nie was dazu geschrieben, weil ich der Meinung bin, dass hier bereits genug "Sachverständige" was dazu gesagt haben (zum technischen Teil).


    Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Wenn ich mir den Thread aber so durchlese, habe ich den Eindruck, dass du - sinnbildlich - noch nicht wirklich herausgefunden hast, wo für dich Rom überhaupt liegt. Es ist daher schwer, dir irgendwelches Equipment (also den Weg nach Rom) zu empfehlen. Ich kann dir nur absolut empfehlen, mal mit dem Equipment, das du bereits hast, erste Aufnahmen zu erstellen, so wie du es die letzten Nächte gemacht hast.


    So wirst du dann automatisch herausfinden, was dir wirklich Freude macht und ob das Ganze was für die ist. Damit meine ich auch, sich mal die eine oder andere Nacht um die Ohren zu schlagen, auch wenns kalt ist. Ob du dich für die Bild-Nachbearbeitung erwärmen kannst oder eben doch zu einer "vollautomatischen" Lösung (Stellina oder so) entscheidest, die aber auch wieder ihre Nachteile hat.


    Ansonsten läufst du mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Gefahr, dir auf die eine oder andere Weise Equipment anzueignen, welches gar nicht zu deinem "Stil" und zu deinen Erwartungen passt.


    Vielleicht hast du auch die Möglichkeit, mal bei einem Astrostammtisch, Teleskoptreffen, bei einer Sternwarte, etc., andere Gleichgesinnte zu treffen und dich über das Thema mal direkt auszutauschen, das Equipment von anderen anzuschauen, vielleicht auch mal selber in die Hand zu nehmen, etc.


    Wirf auch nicht gleich die Flinte ins Korn, weil du - so wie ich es verstehe - mit den Fotos aus den letzten Nächten nicht zufrieden bist. Nichts ersetzt einen dunklen Himmel. Ist der Mond - am Schlimmsten natürlich der Vollmond - während deinen Aufnahmen am Himmel, hast du schon von vornherein Nachteile. Fotos aus einer lichtverschmutzten Gegend ist das Gleiche.

    Auch nicht darf man die Gesamtbelichtungszeit unterschätzen. Ob du 20 Minuten oder 3 Stunden belichtests ist ein riesiger Unterschied. Einerseits darin, was du auf dem gestackten Foto gleich nach dem Stacken siehst und andererseits auch, was nachher bei der Bildbearbeitung (Strecken des Histograms, etc.) möglich ist, ohne das Bild unanschaulich zu machen.


    Meine Tipps an dich sind also:

    - Finde heraus, ob dir das Hobby grundsätzlich Spass macht

    - Finde heraus, welcher Weg zum fertigen Bild dir Spass macht (Stichwort EAA oder halt eben "klassische" Astrofotografie)

    - Finde heraus, ob du bereit bist, den entsprechenden Weg einzuschlagen (finanziell, wie auch zeitlicher Aufwand, Frieren, etc.)

    --> Wenn du dir unsicher bist, such' dir am besten jemanden, der das Hobby schon betreibt.


    Ich wünsche dir viel Spass :)

    Filippo