Beiträge von CD123 im Thema „Duales Setup, Gegengewichtstange mit Teleskop tauschen“

    Hallo Jörg,

    immerhin bestätigst du damit etwas, daß es möglich ist! Daß daraus auch Nachteile erwachsen ist ja auch unbestritten.


    Meine Doppelmontierung auf Basis der Unitron-Montierung war etwas "ausladender", darum hatte sie mehr Freiheit als die kompakteren Ioptron-Montierungen.

    Ein Bild meiner damaligen Konstruktion ist in meinem Bericht über die Sonnenfinsternis 1999 enthalten. Dort hatte ich allerdings zwei ausgesprochen kompakte Spiegellinsen-Objektive an der Montierung, sodaß ich nicht in Flip-Schwierigkeiten geraten konnte. Aber es war auch möglich mit dem 75mm/1200mm Unitron Refraktor ein zweites Teleskop auf der Gegengewichtsseite nachzuführen. Bis in die 90er-Jahre habe ich noch die Nachführung mit dem Fadenkreuz-Okular in der langen Optik kontrolliert, während ein kürzerer Refraktor als Aufnahmeoptik diente. Tempi passati.

    Grüße

    Dietrich

    Hallo Tom,

    Sven hat Zweifel, bezüglich der Verbindung der Gegengewichtsstange mit der Deklinationsachse. Das ist berechtigt. Und wichtig. Denn, wenn es keine direkte Verbindung gibt, ist die Gewichtsachsenseite auch nicht in beiden Achsen geguidet.

    Das ist aber leicht zu klären: bewirkt eine Drehung um die Deklinationsachse eine gleiche Umdrehung der Gewichtsachse? Wenn ja, ist auch die Gegengewichtsachse geguidet und dein Plan funktioniert. Es muß dann aber gesichert sein, daß der anzufertigende Achsstummel sich nicht lockern kann. Kontermutter oder exzentrische Sicherungsschraube wären da eine Lösung.

    Daß man bei einer Doppelmontage, wie du sie planst, Bewegungsfreiheit einbüßt ist auch richtig. Allerdings betreibt man eine Montierung nicht hauptsächlich mit Teleskopaufnahme ganz oben und Gegengewicht ganz unten, wie im Bild gezeigt. Eher kommt vor, daß dieTeleskopaufnahme auf einer Seite und die Gegengewichtsachse zur anderen Seite zeigt. Ein paar Stunden kann man so die Montierung laufen lassen.


    Aber, sorry, vielleicht habe ich ja auch keine Ahnung...


    Grüße

    Dietrich

    Hallo Tom,

    das könnte schon funktionieren mit dem zweiten Teleskop an Stelle des Gegengewichts. Kann man bei der Montierung die Gegengewichtsstange denn abnehmen?

    Dann würde ich nur einen Stummel im Montierungskopf lassen und ganz nahe an diesem eine Aufnahme für das zweite Teleskop einsetzen. Das Teil würde ich mir von einer Metallverarbeitungsfirma anfertigen lassen, so, daß direkt am Montierungskopf eine zweite Teleskopaufnahme entsteht. Also möglichst aus einem Teil. Nicht erst mit Bohrungen in der Gegengewichtsstange. Die Stange nach außen wird ja gar nicht gebraucht und ist auch nur ein Schwachpunkt in der Konstruktion.


    Ich weiß nicht, wie die Ioptron-Montierung aufgebaut ist. Möglicherweise muß die komplette Deklinationsachse umgearbeitet werden. Dann wird's komplizierter, denn dann ist ja auch die Lagerung der Achse betroffen.


    Ich hatte solch eine Konstruktion auch einmal in Betrieb, allerdings bei einer Unitron Montierung. Da war die Gegengewichtsstange in die Deklinationsachse eingeschraubt. Mit einem richtig dicken Gewinde. Dafür hatte ich mir eine Schraube anfertigen lassen, die an der einen Seite das Gewinde der Gegengewichtsstange hatte, dann unmittelbar in einen Teller überging, der die Aufnahme für ein zweites Gerät hatte.


    Wichtig für die Stabilität der Konstruktion ist aber immer möglichst nahe beim Montierungskopf zu bleiben. Und natürlich die Tragfähigkeit der Montierung nicht vollständig auszunutzen.


    Grüße

    Dietrich