Beiträge von 03sec im Thema „NoiseXterminator von Russel Croman - Zeitenwende?“

    Peter, du nimmst das persönlich, das ist nicht gut. Weder du, noch irgend jemand muss sich fürs Entrauschen rechtfertigen wie du schreibst.

    Hättest du hier eines deiner Bilder gezeigt, dann hätte ich eine solche Diskussion auch nicht angestoßen. Denn du hast dich dann für etwas entschieden und ich bekomme ein "Werk" zu sehen und beurteile das in seiner Gesamtheit.

    Hier aber bewegen wir uns auf "neutralem Boden". Du stellst ein Software vor, nicht deinen Bildbearbeitungsstiel.

    Mein Ziel war es etwas zu hinterfragen. Etwas, das mir bei Anfängern( und Tipps die sie bekommen) sehr aufstößt.

    Wenn es heißt: "es rauscht noch ein wenig, mach doch x oder y", dann zeugt das von fehlendem Verständnis der Dinge. Ich will auch niemanden zwingen sich damit zu beschäftigen, aber ich möchte die Möglichkeit geben das zu tun, damit sich jeder irgendwo zwischen A und B verorten kann.

    Ich möchte dazu mal ein weniger persönliches Beispiel aufzeigen:

    In einem Bild gibt es längliche Sterne. Das ist ärgerlich. jemand sagt dann, die kriegst du wieder rund mit der SW "Sternrundmacher" und alles scheint gut. Was aber nicht verstanden wurde, ist, dass auch der Nebel oder die Galaxie die Unschärfe aufweist. Erst, wenn er das weiß, dann kann er sich entscheiden, ob er Einstellungen am Guiding oder der Justage ändert, oder ob er die Sterne lediglich rund macht. Wenn er damit zufrieden ist, dann darf der das auch so machen, muss sich nicht rechtfertigen, aber er sollte wissen, was passiert ist.

    Peter, (ohne anderen auf die Füße treten zu wollen), ich halte dich für den besten und auch für einen sehr sorgfältigen Bildbearbeiter. In dieser Position hast du aber auch eine gewisse Verantwortung. Was du sagst wird gehört.

    Die Qualität dieser Diskussion hier halte ich übrigens für sehr hoch.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Peter,

    ich glaube, es gibt zwei Arten von Astrofotografen. Die einen kommen aus der Astronomie, also einer Wissenschaft, und wollen in Bildern etwas festhalten und dokumentieren. In den seltesten Fällen arbeiten diese Leute wirklich wissenschaftlich sondern machen auch Pretty Pictures. Die Denkweise und Vorlieben sind aber andere als die in der zweiten Gruppe.

    Das sind Astrofotografen die stammen aus dem Lager der Tageslichtfotografen. Auch hier möchte man Pretty Pictures machen und man ist gewohnt Trick x und Trick y anzuwenden. Nur hier gilt z.B. der Grundsatz ein verrauschtes Bild ist Mist.

    Ich finde der Bogen darf in so einer Diskussion sehr wohl gespannt werden und ist nicht am Thema vorbei. Angefangen habe ich ja und nicht Tino.

    Wir alle bewegen uns irgendwo dazwischen, die einen mehr auf der einen, die anderen mehr auf der anderen Seite.

    Mir ist aber wichtig, das Entrauschen nicht auf die gleiche Stufe zu stellen wie z.B. das Stacken.

    Ein gestacktes Bild rauscht i.d.R. nicht. Es liegt an uns und ist eine individuelle Entscheidung, in wie weit wir etwas herauskitzeln wollen.

    Du hast oben so geredet als wäre das Entrauschen ein Muss und man kann sich nur noch zwischen x und y entscheiden. Das ist es nicht, und wie ich oben bereits sagte, ich wollte nur eine Gegenposition setzen, damit jeder sich irgendwo selber verorten kann. Das sollte weder ein Angriff noch eine dogmatische Diskussion werden. (ich selber habe gestern für ein Bild von mir mit DeNoise versucht zu entrauschen)

    Diese Position ist jetzt gesetzt. Mehr wollte ich auch gar nicht sagen.

    Viele Grüße,

    ralf

    Ich kenne z. B. glatte Bilder, die gut aussehen und verrauschte, die schrecklich aussehen

    oh ja, die gibt es sogar noch öfter. :)

    Ich habe ja eher von einem Unbehagen gesprochen, also einem Gefühl, und das gilt nur in meinen Bildern.

    Dass du durch das Entrauschen aber mehr zeigen kannst als ohne, das bezweifle ich. Du machst es dem Auge sicherlich leichter eine Wolke als solche zu erkennen, aber sie wird dadurch nicht erst sichtbar. Ich gehe davon aus, dass es in allen Entrauschungstools irgend eine Art Weichzeichnung oder Mittelung gibt. Manchmal sehe ich den Radius direkt in den Bilder, dann bekomme ich meine "Glätte-Allergie". Gut eingesetzt sieht das sehr elegant und sauber aus. ABER, nehmen wir eine kleine Wolke, die fast im Rauschen untergeht. Nach dem Entrauschen ist sie glatter und wir erkennen eine Form, sagen wir ein Oval. Wir haben also im besten Fall eine glaubwürdige Kante einer ansonsten (auch glaubwürdigen) diffusen Wolke. Nun belichten wir das Ding 4 mal so lange. Die zuvor erkannte Form ist nun auch ohne Entrauschung zu erkennen, vielleicht aber nicht ganz so oval. Aber im Innern sehen wir nun eine neue Struktur. Diese war weder im ersten verrauschten Bild zu erahnen noch war sie im entrauschten Bild zu sehen. Wenn du nun aber 4 dieser entrauschten Bild mit der glatten Wolke stackst, so ist die neue Struktur nicht zu sehen, nach den 4 unentrauschten aber schon.

    Du könntest auch versuchen in einem entrauschten und in einem nicht entrauschten Bild die Grenzgröße zu bestimmen. Sie wird bestenfalls gleich sein, denn unsere Augen bzw. das Gehirn kann sehr gut statistische Ausreißer erkennen und obwohl ein Sternchen im Rauschen untergeht, so ist es doch zu erkennen.

    Ich betone nochmal, dass ich nichts gegen das Entrauschen bei anderen Bildern habe, wenn´s gut gemacht ist, und ich es nicht sehe. Für mich persönlich ist das aber wie eine Art Luxus darauf (weitgehend) zu verzichten.

    Ich kenne niemanden der mehr und besser die Entrauschungsmöglichkeiten nutzen kann als du, bleibe dabei, ich will dich nicht bekehren, ich wollte nur mal eine Gegenposition in den Raum stellen.

    Viele Grüße,

    ralf

    Ja, Ihr braucht mir nicht erklären, dass das nicht geht. Ich weiß das. Aber es ist nicht verboten zu träumen, oder? ;)

    Marcus, natürlich geht das. Du kennst die 20/80 Regel ? 20% Aufwand und du erhältst 80% des maximalen Ergebnisses. Für die restlichen 20% brauchst du 80% Aufwand.

    Wenn du ein gestacktes (Farb)-Bild hast, dann streckst du dieses indem die Gradationskurve in den Lichtern flacher liegt. Dabei machst du ggf. einen Weißabgleich auf den Hintergrund. Danach definierst du alle flächigen Lichter und schärfst diese nach. Das dauert keine 2 min. und du hast deine 80%.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Peter,

    die Informationen in unseren (Roh)Bildern befinden sich im Rauschen, deshalb stacken wir, und das NICHT um das Rauschen zu minimieren, sondern um das SIGNAL herauszulösen. Irgendwo muss der Benutzer mit den Reglern oder die SW selber eine Grenze ziehen und definieren, "das kann weg" und "das darf bleiben". Das geht auch nicht anders, aber genau dieser Prozess stört mich bei allen Entrauschungs-Programmen.

    Ich selber habe trotzdem sogar ein paar mal TopasDenoise benutzt. Ja, das funktioniert und macht schönere Bilder, aber ich habe immer irgendwie ein ungutes Gefühl dabei und deshalb verzichte ich weitgehend auf eine Entrauschung meiner Bilder.

    Wohlgemerkt ist das nur meine subjektive Sicht - die du ja sogar schon kennst - aber ich möchte hier einfach mal eine Gegenposition vertreten.

    Ich kenne glatte Bilder die schrecklich aussehen und ich kenne verrauschte Bilder die mir gefallen, so ist das. Durch das Entrauschen von Bildern werden diese weder detailreicher, noch erhöhe ich die Tiefe.

    Wie gesagt, keine allgemeine Ablehnung, keine Wertung, ..aber eine Gegenpositionen, damit man sich ggf. irgendwo dazwischen positionieren kann.

    Viele Grüße,

    ralf