Gestern Abend startete ich den nächsten Anlauf, um Merkur zu erhaschen.
Nachdem er mittlerweile aus der direkten Sichtlinie meines Gartens gewandert ist, habe ich mich gestern Abend expeditionsmäßig aufs freie Feld begeben. Den Standort, 15 min zu Fuß entfernt, hatte ich vorgestern Abend beim Spaziergang mit meiner Frau ausgemacht - man muß sein soziales Umfeld ja ins Hobby integrieren Die Herausforderung besteht hier darin, möglichst wenig vom Stuttgarter Lichtkegel abzubekommen. Beim Aufbau des Equipments stellte ich dann fest, dass ich die Rotlichttaschenlampe zwar dabei hatte, der Akku aber in der anderen Taschenlampe steckte - da fehlt offenbar noch etwas Routine. Egal, die App Dark Light tuts auch. Ein paar Probeaufnahmen Richtung Westen gemacht und dann gewartet, ob sich im Dunst was tut. Aber alle Sucherei mit Stellarium und dem Uraltfernglas meiner Schwiegermutter (8*21) half nichts: Merkur ließ sich nicht blicken. Da der stetige Wind im Rücken langsam nervte, verstaute ich nach 40 min frustriert wieder meine Ausrüstung und trottete heimwärts. Dort warf ich routinehalber noch einen kurzen Blick auf die Probeaufnahmen und staunte nicht schlecht: Ich hatte Merkur unwissentlich doch erwischt!
(21:19h MESZ mit Sony RX100, 1/6s bei F/3.2 und ISO-400)
Aufsuchhilfe: Knapp oberhalb der untersten Stromleitung, unterhalb des Wolkenschleiers.
Fotografisch wäre da sicher noch etwas mehr gegangen, aber das waren ja nur "Testaufnahmen".
Auf dem Heimweg habe dann noch spontan ein "Staubmonster" abgelichtet, von dem ich schon befürchtet hatte, dass es mir mit seinem Flutlicht jede Aufnahme ruinieren würde:
(Sony RX100, 1/8s bei F/4.9 und ISO-6400)
Ist zwar leicht off topic (obwohl - "Staubnebel" :-), aber hat jemand eine Idee, wie ich das Objekt noch besser (Blende, Belichtung, ISO) hätte erwischen können?
cs Jochen