Beiträge von Lucifugus im Thema „"Siderischer" Mond“

    5. Mai um Mitternacht - sehen Sie, das ist, was ich wollte. Vielen Dank. - (Glauben Sie, daß man in dieser Weise die Monde in Schritten von 27,3 Tagen hätte zählen können??? Manche Astronomen sagen ja, andere nein. Sehr wahrscheinlich, praktikabel, nützlich scheint mir das nicht.

    Servus "zettex" (falls du hier nochmal reinschauen solltest...),


    welche Astronomen sagen, dass man die Bewegung des Mondes relativ zu den Sternen nicht mit dem bloßen Auge sehen kann? Den Astronomen würde ich gerne mal kennenlernen ;-). Ich verstehe das Problem nicht, ehrlich gesagt. Ein Dritteltag kann auch erkannt werden, indem man mehrere "Durchläufe" des Mondes am Himmel mit verfolgt, bis der Mond wieder an gleicher Stelle am Himmel steht und dann die Zahl der Tage bis dahin durch die Zahl der Himmelsumrundungen des Mondes teilt. Dann kann auch 27,3 herauskommen.

    Die frühesten Mondbeobachter scheinen nicht nur die Vollmonde gezählt zu haben, sie scheinen Fixpunkte in der Himmelstapete zu kennen, die der Mond ansteuert und sie zählen diese Zusammentreffen.

    Fixpunkte in der Sternentapete (???) – gemeint sind helle, auffällige Sterne? Nun, Sternkonstellationen (Sternbilder) haben Menschen schon im Altertum erkannt und benannt. Man hat auch sehr früh erkannt, dass die Sonne, der Mond und die "Wandelsterne" (Planeten) sich immer durch die selben Sternbilder bewegen. Bei Mond und Planeten sieht man das ja direkt, bei der Sonne ist es viel schwieriger, weil man ja keine Sterne im Hintergrund erkennt. Und trotzdem hat man das bereits im Altertum erkannt. Die Sternbilder, in durch die Sonne, Mond und Planeten scheinbar wandern, wurden Tierkreiszeichen genannt. Noch heute glauben viele Menschen, dass sie Eigenschaften besitzen, die ihrem Sternzeichen zuzuordnen sind (Sternzeichen = das Sternbild, in dem die Sonne bei der Geburt stand, jedenfalls passte das so noch vor 2000 Jahren).


    Wenn also sogar die Position der Sonne nachvollzogen werden konnte, was wirklich eine Leistung ist, wieso soll man dann nicht in der Lage gewesen sein, den Sternenhimmel zu betrachten und sich zu merken, wo der Mond am Vortag scheinbar stand? Man konnte auch früher Sternkarten zeichnen und in diese Karten den Mond eintragen. Oder wenn man in die graue Vorzeit geht – auffällige Sternmuster kann man auch mündlich weitergeben und erklären, an welchen besonders hellen Sternen oder Sternmustern der Mond vorbei läuft. Die Positionsänderung nach einem Tag war sicher schnell erkannt. In langen Nächten konnte man bei Vollmond sicher auch erkennen, dass der Mond kurz nach Sonnenuntergang an einer etwas andern Stelle stand als kurz vor Sonnenaufgang (z.B. im Winter).


    Liebe Grüße,

    Christoph