Beiträge von Cleo im Thema „Concenter-Justage beim Dobson - die x-te (Frage)“

    Hallo zusammen,


    Micha, gern geschehen! Imposantes Gerät jedenfalls, der Oldtimer - 18er.


    Nochmal kurz ergänzt/erklärt: bei den letzten Fotos hier zeigt die Längsachse des Teleskops von links unten nach rechts oben. Der Fangspiegel erscheint in dieser Richtung wegen der überstehenden vorderseitigen Auflagefläche verkürzt. Um das Bild wenigstens symmetrisch zu bekommen, mussten wir den Fangspiegel erstaunlich weit um die Befestigungsschraube drehen und mit den Justageschrauben zurückkippen. Immerhin war er danach besser zentriert als vorher; das ist für mich aber ein Hinweis darauf, dass die Auflage (zu einem Zylinder gebogenes Blech mit umgebogenem Rand als Auflage) nicht so perfekt elliptisch ist, wie man das vielleicht gern hätte. Das haben wir jetzt mit ausgeglichen.


    Für die Beobachtung ist das alles gut genug, den Halter würde ich persönlich zwar vielleicht auch so basteln, aber eher nicht "offiziell" verkaufen. Dazu wirkt er doch zu gebastelt, angefangen bei den 4 Justageschrauben, die einen in den Wahnsinn treiben können...


    Micha, und jetzt wird's mal Zeit zum Beobachten ;)


    Herzliche Grüße, Holger

    Laser reicht dann wirklich.... Wenn er nicht eiert oder schief geklemmt wird.

    Und selbst das ist einigermaßen unempfindlich, weil es auch zunächst auf die Ausleuchtung geht und nur mittelbar (über den Feldkipp) auf die Abbildungsqualität. Ein Laser, der beim Drehen in der Hülse auf dem Hauptspiegel einen Kreis von 10mm Durchmesser beschreibt, verschiebt die Ausleuchtung auf dem Fangspiegel um 1mm und ist noch gut benutzbar. Auch da darf man sich nicht verrückt machen.


    Herzliche Grüße, Holger

    Hallo Micha,

    Wenn es für Euch ausreichend ist, dass das Loch vom Justierokular über die HS Mitte in sich zurück reflektiert wird, heißt das ja, dass nur ein Laser, der in sich zurückfällt, zur Grobjustage ausreichen würde. Das sagt dann aber nur etwas über die korrekte Ausrichtung der Optiken zueinander aus, nicht jedoch zur Ausleuchtung des FS oder Zentriertheit des FS im OAZ. Für viele andere hier, wie ich verstanden habe, ist ein Laser alleine daher nicht ausreichend und auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

    Genau so. Für Abbildungsqualität reicht der Laser (+ Justage am Stern), für Ausleuchtung braucht man sonst irgendwoher Genauigkeit im Millimeterbereich. Reicht aber auch einmalig, wenn man nichts mehr grob verstellt. Einmal ein Concenter ausleihen sollte genügen :)


    Viele Grüße, Holger

    Hallo Frank,


    sehe ich auch so, einfach irgendwie hinschrauben und losbeobachten...


    Ich meine das folgendermaßen: Wenn man den Fangspiegel partout rund haben möchte, sollte das mit mechanischer Grundgenauigkeit eigentlich erledigt sein. Außer es stimmt sonst irgendwas nicht und man möchte das bei der Justage berücksichtigen.


    Viele Grüße, Holger

    Na ja, alle bekannten Justierhilfen, egal mit ob Filmdose, Cheshire, Concenter oder die neuesten Dinger, immer wird der FS damit auf mittig und rund justiert. Und wenn das ungeeignet und unwichtig ist, dann haben wohl jahrzentelang alle Anwender ihren Newton falsch justiert. :evil1:

    Moin Stefan,


    Wenn das Teleskop mit Meterstabgenauigkeit mechanisch stimmt, wird man mit dem Kriterium "Fangspiegel rund" nix zusätzlich rausholen können, dazu ist die Methode zu unempfindlich und fehleranfällig, siehe dieser Thread.


    Mit einem rechtwinklig am Tubus bzw. Hut montierten Okularauszug, einem mit dem korrekten radialen Offset montierten Fangspiegel und einer axialen Justage von OAZ und FS auf "mittig im Concenter" hat man alles getan, was nötig und sinnvoll ist, um den 90°-Winkel am FS einzuhalten.


    Viele Grüße, Holger

    Hallo Frank,

    stell dir vor der FS wäre außerhalb vom Tubus, klar kannst du den FS dann so verkippen das du den HS siehst , und der wieder zurück guckt.

    aber der FS Spigel guckt dann schief auf den HS , das bedeutet der HS bringt ein verkipptes Bildfeld zurück, mal so getan als gäbe es keine Anderen Fehler, hättest du links und rechts die Sterne unscharf und senkrecht durch die Mitte scharf.

    Das stimmt so nicht, wenn der OAZ parallel (und vorzugsweise mittig) auf der Achse HS-Mitte/Krümmungsmittelpunkt sitzt, ist das Bildfeld nicht verkippt, egal wo der FS sich befindet. Wenn man mit dem Concenter justiert: 1. Hauptspiegelmarkierung mittig 2. Reflex des Concenters im HS mittig, dann ist das automatisch erfüllt. Dabei ist es völlig egal, ob der FS im Concenter mittig, rund oder sonst irgendetwas ist.


    Herzliche Grüße, Holger

    Hallo Micha,


    nochmal drüber nachgedacht: im Idealfall hast Du am FS einen Einfallswinkel von 45°, also einen 90°-Winkel in Reflexion. Diesen kannst Du auf zwei verschiedene Wege sicherstellen – entweder über die Mechanik (Winkel des OAZ, Position des FS) oder indem Du versuchst, den Fangspiegel im Concenter rund zu bekommen.


    Mit ersterer Methode kommst Du auf eine Genauigkeit von ein paar Millimetern.


    Das mit zweiterer Methode verbessern zu wollen, ist a priori nicht möglich: bei einem Abstand von FS zu HS von ca. 1500 mm ändert eine falsche laterale Position des FS um beispielsweise 5 mm den Winkel von 90° auf 90.2°, eine falsche axiale Position um 5 mm von 90° auf ca. 91°. Die Ellipse des Fangspiegels streckt/staucht sich dabei maximal um cos(45°)/cos(45.5°) = Faktor 0.99, das wird man nicht mit hinreichender Zuverlässigkeit messen können.


    Ich wage daher die Aussage: das Kriterium „Fangspiegel muss rund sein“ ist für die Justage völlig ungeeignet und unwichtig. Sieht man ja auch bei Dir: Du schaust ja fast schon auf den Rand vom Hauptspiegel, so krumm kann das alles gar nicht sein am Hut.


    Ein Nicht-runder Fangspiegel ist daher ein Hinweis, dass sonst irgendetwas schiefgeht (Abschattung durch OAZ oder FS-Halter etc.), aber nicht auf mechanische Fehlpositionierung (außer es wäre so weit daneben, dass man es mit Meterstab oder bloßem Auge schon sieht).


    Für die mechanische Justage sind die Kriterien „FS mittig im Concenter“, „HS mittig im Concenter“ und „Strahl zur HS-Mitte läuft in sich zurück“ völlig ausreichend.


    Wenn Du weiter keine Ursache findest, komm gern mal vorbei mit dem Teil.


    Herzliche Grüße


    Holger

    Hallo Micha,


    wenn ich mich nicht verrechnet habe, ist das theoretische Achsenverhältnis bei f/4.5 rund 0.7027 statt 0.7071 - das gute halbe Prozent macht den Kohl nicht fett...

    Aber es macht einen Unterschied! - ist auch klar, wenn man den Extremfall anschaut: bei f/0.5 braucht man eine Parabel als Fangspiegel, keine Ellipse mehr.


    Spielt also keine Rolle, aber ist trotzdem interessant :)


    Viele Grüße, Holger

    Danke Micha, alles klar. Da verschenkst Du ja ganz schön Fläche :)


    Ich finde das rechte Bild ok - das macht ein bisschen unterschiedliche Vignettierung in den beiden Richtungen, aber das ist völlig egal. Unnötig, da was zu ändern.


    Ich weiß gerade gar nicht, ob der Fangspiegel überhaupt exakt rund erscheinen müsste - was hat der Kegelschnitt unter 45° bei f/4,5 für ein Achsenverhältnis und was hat Dein Fangspiegelhalter inklusive evtl. zusätzlicher Abschattung an der umgreifenden Kante?


    Viele Grüße, Holger

    Hallo Micha,


    ich glaube, da stimmt etwas ganz anderes nicht - auf dem rechten Bild hat der weiße Bereich oben so einen Haken dran, wie wenn er eigentlich größer (und damit auch runder) sein wollte - hast Du noch irgendeine andere Vignettierung im Strahlengang, z.B. am Okularauszug? Das musst Du aus meiner Sicht erst mal prüfen. Zumindest will ich den Haken erklärt haben.


    Viele Grüße


    Holger