Concenter-Justage beim Dobson - die x-te (Frage)

  • Hallo,


    ich habe ein Gitterrohr-Dobson f/4,5 und ein Concenter - und scheitere beim ersten Justage-Schritt, der da lautet: Richte den FS unter Berücksichtigung des Offset an der optischen Achse des OAZ aus. Vorab - ich kenne und weiß jeden Justageschritt mit dem Concenter und die Reihenfolge der Schritte, man braucht mir diese nicht mehr zu erklären. Zur besseren Einschätzung habe ich einen weißen Pappdeckel zwischen HS und FS platziert, womit ich die irritierenden HS-reflexionen im FS vermeide. Auf den Pappdeckel habe ich grob dort einen roten Kleber angebracht, wo die Mittenmarkierung des HS sein sollte. Mein Problem ist das folgende:


    Verkippe ich den FS so, dass er rund und zentriert in Bezug zu den Concenter-Ringen erscheint, ist der Kleber und damit die HS-Mitte vollkommen aus der Concenter-Mitte gerückt. Verkippe ich den FS so, dass der Kleber in die Concenter-Mitte rückt, erscheint der Fangspiegel unrund. Siehe die beiden angehängten Bilder im Vergleich. Da scheint womöglich grundlegend etwas nicht zu passen.


    Der OAZ schielt meines Erachtens nicht. Der HS liegt mittig in der Spiegelbox und der obere Tubus ist zentriert zum HS und die Spinne ist bei Zenitstellung waagerecht eingebaut - diese Aussagen allesamt vielleicht mit ein paar Millimetern Fehlertoleranz.


    Wo liegt mein Problem? Bzw. ist -für rein visuelle Zwecke- die gezeigte Unrundheit ein Problem oder bin ich da zu perfektionistisch?


    Vielen Dank für hilfreiche Antworten.

    Beste Grüße

    Micha

    Starsplitter II 18" f/4,45 Gitterrohr Dobson mit Hauptspiegel aus dem Jahr 1993-94 von Galaxy Optics und 3,5"-Fangspiegel aus dem Jahr 2021-22 von Antares Optics. Okulare: 31 mm Nagler, 24 mm ES, 17 mm Ethos, 13 mm Ethos, 9 mm ES, 6 mm Ethos, 4,7 mm Ethos; 2" Powermate 2x; Astronomik 2"-Filter visuell: [OIII], UHC, H$\beta $.

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  • dein Denkfehler liegt bei der Mittenmarkierung des FS. Die optische Achse vom HS aus gesehen trifft nicht die Mitte des FS.

    Ja schon ... Aber der Fehler ist so grob, dass -bei rundem und zentrischem FS im Concenter- nur noch die Hälfte des HS im FS abgebildet wird. Das sieht man im ersten Bild: im perfekt runden FS ist sogar schon der Rand der Spiegelbox zu sehen.

    Starsplitter II 18" f/4,45 Gitterrohr Dobson mit Hauptspiegel aus dem Jahr 1993-94 von Galaxy Optics und 3,5"-Fangspiegel aus dem Jahr 2021-22 von Antares Optics. Okulare: 31 mm Nagler, 24 mm ES, 17 mm Ethos, 13 mm Ethos, 9 mm ES, 6 mm Ethos, 4,7 mm Ethos; 2" Powermate 2x; Astronomik 2"-Filter visuell: [OIII], UHC, H$\beta $.

  • Hallo Micha,


    ich glaube, da stimmt etwas ganz anderes nicht - auf dem rechten Bild hat der weiße Bereich oben so einen Haken dran, wie wenn er eigentlich größer (und damit auch runder) sein wollte - hast Du noch irgendeine andere Vignettierung im Strahlengang, z.B. am Okularauszug? Das musst Du aus meiner Sicht erst mal prüfen. Zumindest will ich den Haken erklärt haben.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    nett, von Dir wieder etwas zu hören.


    Der Haken rührt leider nur von der FS-Halterung her. Ich habe eine Halterung von Astrosystems, die den FS umschalt und eine Scharte besitzt, damit sich die Schalung an leichte Variationen in der kleinen Achse von Fangspiegeln unverspannt anpassen lässt. Im Bild siehst Du die Scharte als Unterbrechung (=Haken) der Lippe der Halterung um den FS herum, auf die übrigens der FS lose aufliegt. Übrigens sieht man die Scharte (unscharf) auch im ersten Bild. Nur ist sie dort nicht weiß wie im zweiten Bild, weil die weiße Pappe bis dort nicht mehr hinreicht.


    VG

    Micha

    Starsplitter II 18" f/4,45 Gitterrohr Dobson mit Hauptspiegel aus dem Jahr 1993-94 von Galaxy Optics und 3,5"-Fangspiegel aus dem Jahr 2021-22 von Antares Optics. Okulare: 31 mm Nagler, 24 mm ES, 17 mm Ethos, 13 mm Ethos, 9 mm ES, 6 mm Ethos, 4,7 mm Ethos; 2" Powermate 2x; Astronomik 2"-Filter visuell: [OIII], UHC, H$\beta $.

  • Danke Micha, alles klar. Da verschenkst Du ja ganz schön Fläche :)


    Ich finde das rechte Bild ok - das macht ein bisschen unterschiedliche Vignettierung in den beiden Richtungen, aber das ist völlig egal. Unnötig, da was zu ändern.


    Ich weiß gerade gar nicht, ob der Fangspiegel überhaupt exakt rund erscheinen müsste - was hat der Kegelschnitt unter 45° bei f/4,5 für ein Achsenverhältnis und was hat Dein Fangspiegelhalter inklusive evtl. zusätzlicher Abschattung an der umgreifenden Kante?


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Das sieht mir so aus, als wenn der Fangspiegel mittig ohne Offset montiert wurde? Deswegen ist der Fangspiegel im zweiten Bild nach hinten verkippt um das auszugleichen...

    Glaube dass stand irgendwo in der Anleitung oben, dass man nur ein rundes Bild im concenter bekommt, wenn der Fangspiegel mit Offset montiert wurde.


    Gruß,

    Martin

  • Danke Micha, alles klar. Da verschenkst Du ja ganz schön Fläche :)

    Du meinst die "dicke Lippe"? Ja, die liegt bei ca. 1,5 bis 2 mm ... der Dobson wollte halt ein Schönheitspreis gewinnen. 1993 hat man nix minimalistisch und leicht gebaut. Aber dafür kann ich bei Windstärke 12 vibrationsfrei beobachten ;)

    Ich finde das rechte Bild ok - das macht ein bisschen unterschiedliche Vignettierung in den beiden Richtungen, aber das ist völlig egal. Unnötig, da was zu ändern.

    Sicher? Das wäre natürlich die Antwort, die ich am liebsten hätte... wäre schön, wenn andere hierzu auch etwas sagen könnten.
    Es bleibt aber die Frage: Warum kriege ich das nicht besser hin?

    Ich weiß gerade gar nicht, ob der Fangspiegel überhaupt exakt rund erscheinen müsste

    Leider lese ich überall in den Justierseiten, dass er exakt rund erscheinen muss, siehe z.B. hier: http://www.scottys-universe.de/Justage.htm. Ich verstehe aber auch, dass der visuelle Einsatz eine minimale Abweichung davon toleriert.

    was hat der Kegelschnitt unter 45° bei f/4,5 für ein Achsenverhältnis und was hat Dein Fangspiegelhalter inklusive evtl. zusätzlicher Abschattung an der umgreifenden Kante?

    Das habe ich noch nicht gemessen. Das wahre Verhältnis der effektiven (ohne Lippe) reflektierenden elliptischen Fläche liegt bei 87:119 (+-1mm Messfehler)=0,73. Ich bin aber zwecks Ausleuchtung und vignettierungsfreien Feldes von einem 3,1" FS auf nun 3,5" umgestiegen, da ich von den Erfahrenen hier gelesen habe, dass bei visueller Nutzung Obstruktionen von über 20% üblich sind. D.h. ich verschenke zwar Fläche, bin aber wesentlich besser gestellt als vorher.

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  • Glaube dass stand irgendwo in der Anleitung oben, dass man nur ein rundes Bild im concenter bekommt, wenn der Fangspiegel mit Offset montiert wurde.

    Korrekt. Den Offset (FS ca. 5 mm nach hinten aus Sicht des OAZ und 5 mm weiter nach unten in Richtung HS) habe ich mit der Spinne bereits berücksichtigt. Kann mir aber auch vorstellen, dass die Unrundheit, die bei einem nicht berücksichtigten Offset bei meinen f/4,5 entsteht, nicht so ausgeprägt ist wie ich sie jetzt im zweiten Bild sehe.

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  • Hallo


    Ja nur FS kippen ist. Ja nicht alles, der kann auch näher oder weiter weg zum HS.

    Den HS zur FS Justage verdecken ist nicht gut einfacher ist das weiße Papier gegenüber dem OAZ in den Tubus zu legen.

    Das mit dem rund aussehen ist auch nicht wichtig er muss möglichst zentriert sein und dabei den vollen HS zentriert zeigen.

    Die geringe Abweichung in deinem Bild wo die Mittenmarkierung passt wäre gar nicht schlimm, sieht man nur beim Fotografieren.

    Wenn du am Ende deine Pupille in der Mittenmarkierung siehst ist es passend


    Gruß Frank

  • Den HS zur FS Justage verdecken ist nicht gut einfacher ist das weiße Papier gegenüber dem OAZ in den Tubus zu legen.

    Ja, für die nächsten Schritte in der Justage nehme ich die Pappe wieder weg. Mir ging es hier nur um den ersten Schritt: nämlich den FS zum OAZ ausrichten.

    Das mit dem rund aussehen ist auch nicht wichtig er muss möglichst zentriert sein und dabei den vollen HS zentriert zeigen.

    Die geringe Abweichung in deinem Bild wo die Mittenmarkierung passt wäre gar nicht schlimm, sieht man nur beim Fotografieren.

    Wenn du am Ende deine Pupille in der Mittenmarkierung siehst ist es passend

    Den Hauptspiegel ist zentriert im FS beim zweiten Bild. Das mit der Pupille kriege ich dann wohl auch hin.


    Also 2 zu Null an Meinungen, die das 2. Bild für ausreichend halten. Sehr schön ...

    Starsplitter II 18" f/4,45 Gitterrohr Dobson mit Hauptspiegel aus dem Jahr 1993-94 von Galaxy Optics und 3,5"-Fangspiegel aus dem Jahr 2021-22 von Antares Optics. Okulare: 31 mm Nagler, 24 mm ES, 17 mm Ethos, 13 mm Ethos, 9 mm ES, 6 mm Ethos, 4,7 mm Ethos; 2" Powermate 2x; Astronomik 2"-Filter visuell: [OIII], UHC, H$\beta $.

  • Hallo Micha,


    wenn ich mich nicht verrechnet habe, ist das theoretische Achsenverhältnis bei f/4.5 rund 0.7027 statt 0.7071 - das gute halbe Prozent macht den Kohl nicht fett...

    Aber es macht einen Unterschied! - ist auch klar, wenn man den Extremfall anschaut: bei f/0.5 braucht man eine Parabel als Fangspiegel, keine Ellipse mehr.


    Spielt also keine Rolle, aber ist trotzdem interessant :)


    Viele Grüße, Holger

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  • Hallo Micha,

    wenn ich meinen 16er von Grund auf justiere, schaue ich bei diesem Schritt, dass die optische Mitte des FS (ich habe dort auch einen roten Punkt, der den Versatz berücksichtigt) sich mit der Achse des OAZ kreuzt. Da schaue ich noch nicht auf die Rundheit. Das Ganze manipuliere ich mit der Höhenschraube der FS Spinne. Danach kippe und verdrehe ich den FS, dass die Kontur rund wird. Eventuell muss dann die Höhe wieder etwas korrigiert werden.

    Ich vermute, dass Dein FS in der Höhe nicht genau genug sitzt. Das ist zumindest mein erster Eindruck.


    Viel Erfolg

    Thomas

  • Hallo Holger,

    ist das theoretische Achsenverhältnis bei f/4.5 rund 0.7027 statt 0.7071

    ohne nachvollziehe zu können, wie das erforderliche Achsenverhältnis mit dem Öffnungsverhältnis zusammenhängt, war bei mir das gemessene Verhältnis der zur Verfügung stehenden Ellipsenfläche 0,73 (natürlich mit eintsprechendem Fehlerbalken), d.h. es sind 4% Unterschied zu Deinen 0,7027.


    Viele Grüße

    Micha

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  • dass die optische Mitte des FS (ich habe dort auch einen roten Punkt, der den Versatz berücksichtigt) sich mit der Achse des OAZ kreuzt. Da schaue ich noch nicht auf die Rundheit.

    Hallo Thomas,


    d.h. Du empfiehlst, einen Punkt auf dem FS unter Berücksichtigung des Offset zu machen und darauf die OAZ-Achse auszurichten? Eigentlich wollte ich das lassen, weil es ja ausreicht, den FS rund zu haben, was den Offset dann automatisch berücksichtigt. Aber vielleicht hast Du recht, da er unrund ist, sollte man das Pferd vom anderen Ende aufzäumen, und den Offset auf dem Spiegel markieren und dann gucken, ob er damit rund ausgerichtet werden kann... aber wie ich oben schon an Montezuma schrieb, glaube ich, dass die Korrektur des jetzigen Fehlers, den Offset womöglich doch nicht richtig eingestellt zu haben, nicht unbedingt zur perfekt runden Erscheinung des FS führen wird. Dazu habe ich die Position des FS in Richtung Offset durch Verstellen der Spinne schon zu oft versucht und nachgeprüft und es wurde auch nicht runder.


    VG

    Micha

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  • Hallo


    Das würde nur eine diagonale Verschiebung des FS auf der jetzigen Ebene ergeben, bringt keine zusätzliche Schärfe, lediglich das 100% ausgeleuchtete Bildfeld verschiebt sich vielleicht um 1mm, das stört weniger wie die Markierung des FS😂


    Gruß Frank

  • Ich glaube, die Markierung stört nicht wirklich, da ja der vom HS kommende Lichtkegel durch die Obstruktion in der Mitte ausgespart ist. Dieses "Lichtloch" trifft doch dann auf die Markierung, wenn ich das richtig verstehe.


    Alles in allem werde ich wohl aber auf die Markierung verzichten, da ihr ja sagt, dass das unrunde Bild jetzt nicht so richtig stört.

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  • Hallo


    Lichtloch? ja schon aber von den Randstrahlen, schräg einfallendes Licht wird die Mitte benutzt, fotografisch würde es mir Fehler an den Sternen produzieren, visuell vermutlich nur minimaler Kontrastverlust. ist genauso pillepalle wie eine eventuelle Verschiebung des FS auf seiner ebne um 1mm :D

    wen du mit Laser kollimierst sind die optischen Achsen aufeinander ausgerichtet, wenn du durchs Chesire deine Pupille im HS siehst auch, der Offset wird mit Laser nicht berücksichtigt, der verändert sich aber auch kaum wenn einmal eingestellt.

    Mit Mittenmarkierung auf dem FS schafft man dann die Justage auch komplett mit Laser.

    Gast du dein Chesire Ergebnis mal mit Laser kontrolliert? das schafft irgendwann Vertrauen in die Methode die man bevorzugt.


    Gruß Frank

  • Alles in allem werde ich wohl aber auf die Markierung verzichten, da ihr ja sagt, dass das unrunde Bild jetzt nicht so richtig stört.

    Hallo,


    wenn dich die korrigierte Mittenmarkierung am FS stört kannst Du sie ja wieder leicht entfernen. Ich habe diese mit einer elliptischen Schablone mit einem roten wasserfesten Filzstift aufgebracht.

    Ich denke, dass bei der grundlegenden Überarbeitung des Teleskops, noch dazu ein so großes und recht schnelles, ein rundes FS Bild angemessen ist.

    Auch wenn es im Bild vielleicht später weniger stört, ist halt die Abstimmung nicht korrekt, wenn die Lage des FS in seiner Höhe übergangen wird, beziehungsweise in diesem Fall nicht geprüft wird, ob die Korrektur (siehe #9) an der Spinne auch am FS ankommt. Und immerhin ist der Offset in der optischen Achse ca. 7mm groß.


    VG, Thomas

  • ...mmh, aus irgendeinem Grund bekomme ich kein Zitat hin ?


    Aber nochmals zu:

    "Ja schon ... Aber der Fehler ist so grob, dass -bei rundem und zentrischem FS im Concenter- nur noch die Hälfte des HS im FS abgebildet wird. Das sieht man im ersten Bild: im perfekt runden FS ist sogar schon der Rand der Spiegelbox zu sehen."


    Ich denke das ist normal, kenne ich zumindest so. Der mechanisch in der Höhe korrekte und runde FS muss dann nochmals etwas manipuliert werden, dass der korrekte Mittenpunkt des FS mit dem Mittenpunkt des HS zusammenfällt. Und danach geht es zu den HS Stellschrauben... um diesen zu kippen.


    Für Deine Statistik, Micha: ich bin eher bei Stefan und mir gefällt das rechte Bild leider nicht. Das linke aber auch nicht, da nicht klar ist ob die Höhe des FS stimmt.


    VG und CS,

    Thomas

  • Hi Thomas,


    das zweite Bild habe ich folgendermaßen hinbekommen: Ich habe die Muttern der Mittelschraube gelöst, damit ich den FS frei in beide Richtungen (Himmel/ Hauptspiegel) verschieben konnte. Ich habe die Justierschrauben gelöst, damit ich jeglichen Kippwinkel per Hand ansteuern konnte. Dann habe ich durch das Concenter geschaut und gleichzeitig per Hand alle Positionen in der Höhe und in der Verkippung ausprobiert, bis ich den FS halbwegs rund im Concenter und gleichzeitig die grobe Mittenmarkierung (roter Kleber) im Zentrum des Concenters gesehen habe. Danach mit den Muttern die Höhe und mit den Justierschrauben die Verkippung fixiert.


    Ich habe festgestellt, dass

    Ich denke das ist normal, kenne ich zumindest so.

    leider nicht normal ist. Mit meiner oben beschriebenen Einstellmethode habe ich festgestellt, dass bei runder Erscheinung des FS im Concenter die Mitte des HS weit neben der Concenter-Mitte zu sehen ist. Und jede Anpassung der Verkippung derart, dass der HS-Mitte in die Concenter-Ringmitte rückt, hat eine Unrundheit des FS zur Folge gehabt.


    Daher denke ich, muss etwas grundlegend falsch sein, denn mit meiner Einstellmethode muss ich doch auch mal die Offset-Position zufällig getroffen haben, bei der der FS sowohl rund erscheint als auch mittig die HS-Mitte zeigt. Da ich das nicht geschafft habe, meine ich, kriege ich es nicht besser hin als in Bild 2 gezeigt.


    Und wovon reden wir hier? Entweder justiere ich sauber oder ich justiere praktikabel, d.h. die Justage ist zwar nicht sauber, aber visuell bringt sie keine Einbußen. Da bin ich erst einmal für letzteres, wenngleich es mich auch nervt. Das mit der Offset-Markierung auf dem FS, um darüber zu justieren, habe ich auf jeden Fall in meiner ToDo Liste notiert, wenn auch nicht mit höchster Prio.

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  • Ja schon ... Aber der Fehler ist so grob, dass -bei rundem und zentrischem FS im Concenter- nur noch die Hälfte des HS im FS abgebildet wird. Das sieht man im ersten Bild: im perfekt runden FS ist sogar schon der Rand der Spiegelbox zu sehen.

    Hi Micha,


    ich würde drei Dinge prüfen:


    1. Wie Thomas geschrieben hat, passt evtl. die Höhe des FS nicht. Das kann zu einem "abgeschnittenen / dezentrierten HS" führen, den du ja beschrieben hast.


    2. Danach würde ich messen wie exakt der Hut zum HS / Spiegelbox montiert ist (Meterstab reicht aus). Evtl. ist irgendwas nicht ganz eingerastet / gesteckt / geschraubt o. Ä. Wenn der Hut nicht parallel zum HS ausgerichtet ist, führt das auch zu einem "abgeschnittenen / dezentrierten HS" bei rundem FS bzw. zentriertem HS bei unrundem FS.


    3. Evtl. ist dein OAZ schief montiert. Hast du einen mit einstellbarer Basis? Das führt auch dazu, dass der FS nicht exakt rund aussieht, wenn der HS zentriert ist.


    Ich würde justieren bis alles* exakt konzentrisch ist (alleine schon für's gute Gewissen alles getan zu haben ;)).


    *Bis auf das FS-Spiegelbild auf dem HS-Spiegelbild, wg. Offset


    Grüße Markus

    Skywatcher FT 16" f4.4 :dizzy:

    ... immer für ein Tuningvorhaben zu begeistern

    3 Mal editiert, zuletzt von Markus85 ()

  • Hallo zusammen,

    1. Wie Thomas geschrieben hat, passt evtl. die Höhe des FS nicht. Das kann zu einem "abgeschnittenen / dezentrierten HS" führen, den du ja beschrieben hast.

    Ich verstehe noch nicht ganz, wie Ihr an der Höhe des FS zweifeln könnt. In den Bildern sieht man, dass die Höhe m. E. stimmen muss, denn der Abstand oben wie unten (in Richtung HS weist der rote Pfeil) zwischen Concenter-Ring und FS-Rand ist derselbe - also ziemlich symmetrisch. Daher meine ich, habe ich die richtige Höhe und es muss nur noch gekippt und oder gedreht werden. Oder sehe ich das falsch?


    2. Danach würde ich messen wie exakt der Hut zum HS / Spiegelbox montiert ist (Meterstab reicht aus). Evtl. ist irgendwas nicht ganz eingerastet / gesteckt / geschraubt o. Ä. Wenn der Hut nicht parallel zum HS ausgerichtet ist, führt das auch zu einem "abgeschnittenen / dezentrierten HS" bei rundem FS bzw. zentriertem HS bei unrundem FS.

    Ich denke, Du meinst dass der Hut zum HS nicht zentriert ist, oder? Das habe ich nun mit einem selbst gebastelten Senklot vermessen. Tatsächlich ist der Hut nicht exakt zentrisch zum HS montiert. Er scheint 4 mm (in Richtung OAZ) bzgl. des HS versetzt zu sein. D.h., im Hut mittig sitzende Zentralschraube vorausgesetzt, ist die FS-Halterung ggü dem HS um 4 mm in Richtung OAZ verschoben. Da ich über die Spinne jedoch den Offset von 5 mm weg vom OAZ eingestellt habe, sitzt die Zentralschraube mit einem Fehler von ca. 1 mm nicht direkt über der Mittenmarkierung des HS. D.h. ich berücksichtige in den Bildern den radialen Offset anscheinend nicht.


    Kann ein nicht berücksichtigter radialer Offset von 5 mm ein solch unrundes Bild wie im zweiten Bild erzeugen?


    3. Evtl. ist dein OAZ schief montiert. Hast du einen mit einstellbarer Basis? Das führt auch dazu, dass der FS nicht exakt rund aussieht, wenn der HS zentriert ist.

    Dass der OAZ schief montiert ist, kann ich soweit ausschließen, da mehrfach nachgemessen und mittels Unterlegescheiben die Planität hergestellt.


    VG

    Micha

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  • Hallo Micha,


    nochmal drüber nachgedacht: im Idealfall hast Du am FS einen Einfallswinkel von 45°, also einen 90°-Winkel in Reflexion. Diesen kannst Du auf zwei verschiedene Wege sicherstellen – entweder über die Mechanik (Winkel des OAZ, Position des FS) oder indem Du versuchst, den Fangspiegel im Concenter rund zu bekommen.


    Mit ersterer Methode kommst Du auf eine Genauigkeit von ein paar Millimetern.


    Das mit zweiterer Methode verbessern zu wollen, ist a priori nicht möglich: bei einem Abstand von FS zu HS von ca. 1500 mm ändert eine falsche laterale Position des FS um beispielsweise 5 mm den Winkel von 90° auf 90.2°, eine falsche axiale Position um 5 mm von 90° auf ca. 91°. Die Ellipse des Fangspiegels streckt/staucht sich dabei maximal um cos(45°)/cos(45.5°) = Faktor 0.99, das wird man nicht mit hinreichender Zuverlässigkeit messen können.


    Ich wage daher die Aussage: das Kriterium „Fangspiegel muss rund sein“ ist für die Justage völlig ungeeignet und unwichtig. Sieht man ja auch bei Dir: Du schaust ja fast schon auf den Rand vom Hauptspiegel, so krumm kann das alles gar nicht sein am Hut.


    Ein Nicht-runder Fangspiegel ist daher ein Hinweis, dass sonst irgendetwas schiefgeht (Abschattung durch OAZ oder FS-Halter etc.), aber nicht auf mechanische Fehlpositionierung (außer es wäre so weit daneben, dass man es mit Meterstab oder bloßem Auge schon sieht).


    Für die mechanische Justage sind die Kriterien „FS mittig im Concenter“, „HS mittig im Concenter“ und „Strahl zur HS-Mitte läuft in sich zurück“ völlig ausreichend.


    Wenn Du weiter keine Ursache findest, komm gern mal vorbei mit dem Teil.


    Herzliche Grüße


    Holger

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