Beiträge von JSchmoll im Thema „Wie bewahrt ihr eure Daten auf“

    Um es mal zusammenzufassen:


    Daten, die zu archivieren sind: Rohdaten und Bearbeitungsergebnisse. Zwischenschritte koennen notfalls durch Neubearbeitung neu erzeugt werden.


    Es sollte eine nachvollziehbare Struktur da sein, die es erlaubt, Daten auch Jahre spaeter wiederfinden zu koennen. Sinnige Verzeichnisstrukturen und Dateinamen koennen dazu beitragen. Ich habe meine Methoden ja weiter oben dargestellt, wobei diese nur ein Beispiel sind. Solange es konsistent ist, kann das auch ganz anders aussehen. Beispielsweise BILDER/JAHR/Kamera anstelle von BILDER/Kamera/JAHR etc. Das ist eine Frage persoentlicher Vorliebe.


    Backup selbiger sollte auf mehr als einem Datentraeger erfolgen, wobei ein Datentraeger an einem anderen Standort untergebracht sein sollte, um Elementarschaeden z.B. durch Brand des Hauses ueberstehen zu koennen.

    Und nun eine Frage von meiner Seite - von RAID habe ich gehoert - Random Redundant Array of Independent Disks - ein System, das eine mehrfache Speicherung in Fast-Echtzeit garantiert. Aber wofuer steht NAS?

    (PS: RAID-Akronymbeschreibung korrigiert, siehe Robert's Antwort weiter unten)

    Hi Seraphin,


    ich hebe immer die Rohdaten auf (in meinem Fall die RAW-Files der DSLR), sowie das fertiggestellte Bild unkomprimiert, als JPEG und als reduziertes JPEG (mit 1280 horizontalen Pixeln, leicht komprimiert, um es z.B. hier auf dem Astrotreff unter die 2MB-Grenze zu bringen). Diese Archivierung bedeutet, dass ich notfalls den Stack neu generieren kann. Die riesigen kalibrierten Dateien, die zum Beispiel Pixinsight generiert, loesche ich. Ich kann sie ja notfalls jederzeit wiedererstellen.


    Ich habe, um den Ueberblick zu wahren, folgendes System entwickelt:


    Directory: PICTURES/<Kamera>/<Jahr>/<Monat>/<Datum>


    Zum Beispiel


    pictures / 40D / 2022 / Feb2022 / 20220204


    bedeutet dass die Daten mit meiner Canon EOS 40D aufgenommen wurden, und dies am 4. Februar 2022. Die astronomische Datumsschreibweise JJJJMMTT bedeutet, dass die Verzeichnisse automatisch nach aufsteigendem Datum aufgelistet werden.


    In jedem Tagesverzeichnis habe ich dann die Ordner


    /OBJ (Objekt)

    /darks

    /flats

    /bias

    /flatdarks

    /scrapyard


    wobei "OBJ" den Namen des Objekts traegt, z.B. "ngc2903". Bei mehreren Objekten pro Nacht gibt es fuer jedes Objekt ein separates Verzeichnis.


    Der "/scrapyard" , also "Schrottplatz", ist fuer Bilder, die ich bei einer ersten Begutachtung aussortiere, beispielsweise wegen Nachfuehrfehlern, Satellitenspuren oder Wolkendurchzug.

    Ich habe mir in meinem "pictures"-Ordner den Ordner "TEMPLATE" gestrickt, der die obigen Unterverzeichnisse enthaelt. Ich kopiere ihn einfach ins Kameraverzeichnis, im Beipspiel nach pictures / 40D / 2022 / Feb2022 / und benenne "TEMPLATE" in "20220204" um. So muss ich nicht immer /darks, /flats etc neu erstellen.


    Mein Dateiname ist lang und kryptisch, gestattet aber auf einen Blick zu sehen, wie das Bild aufgenommen wurde:


    Zum Beispiel:


    ngc2903_obxredu67_40d_180s_64me_bgr_l.TIF


    bedeutet, dass ich die Galaxie NGC2903 mit meinem 14" Teleskop (Spitzname "Obelix", abgekuerzt OBX) und dem 0.67x-Reducer aufgenommen hatte, wobei ich die 40D-Kamera benutzte. Ich belichtete 180s und stapelte 64 solcher Bilder nach dem Medianverfahren ("me"). Ich habe dann den Hintergrund abgezogen ("bgr" fuer "background") und das Bild "gelevelt", wofuer das "l" steht.

    Sicher kann man das auch ueber Headerdateien loesen, aber ich finde diese Filenamen sehr praktisch, um spaeter herauszufinden, wie man ein Bild vor sagenwirmal 12 Jahren aufgenommen hat.


    Zu guter Letzt: Ich habe mehrere USB-Festplatten, 2TB, als Backup. Eine in der Sternwarte, eine auf der Arbeit. Aller paar Wochen gleiche ich die Daten ab. So habe ich eine grosse Datensicherheit.