Beiträge von j4s8 im Thema „Wie bewahrt ihr eure Daten auf“

    Hallo Seraphin,


    Ich weiß ja nicht, was Du exakt mit Archivierung meinst. Willst Du alles Sichern (Backup), falls der Rechner kaputt geht? Oder willst Du in 10 Jahren noch wissen wie Du zu Deinen finalen Bildern gekommen bist oder "nur" neu gelerntes damit ausprobieren?


    Für ersteres empfiehlt sich ein NAS (Network Attached Storage) mit RAID-5 (mindestens 3 Platten -> eine Platte kann ohne Datenverlust ausfallen) oder besser RAID-6 (mindestens 4 -> zwei Platten können ohne Datenverlust ausfallen) . Danach fragen die NAS-Geräte aber jeweils bei der Einrichtung. Wenn Du viel Geld hast und Dir eine teure Stromrechnung nichts ausmacht: RAID-50/-60. Außerdem hast Du jetzt ja nach einem Jahr etwa 1.2TB, es wird die nächsten Jahre nicht weniger werden. D.h. um die nächsten 5 Jahre über die Runden zu kommen, sollte die Kapazität >> 6TB sein. Da Du dann bestimmt auch Musik und andere Fotos drauf sichern wirst, solltest Du deutlich mehr nehmen. Ich habe z.B. ein RAID-6 mit 4x4TB, was mir 8TB Speicherplatz gibt + die Sicherheit, dass zwei Platten ausfallen können.


    Anständige Archivierung ist etwas komplexer, beinhaltet aber auch das NAS: um Deine Ergebnisse möglichst reproduzierbar zu halten, solltest Du die Rohdaten aufheben + einen kurzen Text, wie Du zu dem jeweiligen Ergebnissen gekommen bist. Idealerweise sogar die Software in der entsprechenden Version (da diese sich ja weiter entwickeln) aber das ist für ein Hobby der Overkill. Zwischenschritte sind dann nicht mehr nötig.


    Des weiteren solltest Du Dir eine Ordner-Struktur überlegen, wie oben einige schon geschrieben haben, also was ist eventuell wichtig:

    • Welches Objekt?
    • Welches Teleskop/Objektiv?
    • Welche Montierung?
    • Welche Kamera?
    • Mit Filtern und welche?
    • Datum?

    Ich habe z.B. nur die Ordner <Objekt>/<Datum>, der Rest ist bei mir in den Metadaten der RAW-Bilder, da ich nur mit einer DSLM fotografiere.


    Zum darauf Arbeiten ist eine NAS nicht zu empfehlen, dafür habe ich eine schnelle 1TB-SSD, die per USB-3 an meinem Laptop angeschlossen ist. Wenn Du einen Desktop-Rechner benutzt, ist eine interne SSD/NVMe natürlich noch besser.


    BTW, ich arbeite als Sys-Admin an einer Uni und bin für das Langzeit-Archiv zuständig und Wissenschaftler, die sich vor ihren Projekten keine Gedanken machen und bei Projektende einfach alles archivieren wollen, am Besten in Millionen 1KB-Dateien ohne jegliche Dokumentation sind uns die liebsten. Wenn man sich rechtzeitig Gedanken macht wie hier, muss auch nicht jeder Müll archiviert werden.

    In meiner Branche ist die Zeit teuer, daher speichern wir eben alles.

    Gruß

    Jörg