Beiträge von Picastro im Thema „Wie bewahrt ihr eure Daten auf“

    Hallo Seraphin,


    Ich bin ja selbst noch super neu in der Astrofotografie. Beruflich beschäftige ich mich aber mit wissenschaftlichen Daten. Daher habe ich da ein paar Gedanken dazu.


    Wenn es nicht drückt und Speicher auch über die nächsten Jahre weiterhin immer billiger wird, dann würde ich einfach alles behalten. Natürlich nur, wenn Du deine Projekte gut organisiert hast und dich auch in Zukunft noch an die Strukturierung der Daten erinnern wirst, um vielleicht nochmal bei einer Analyse 'mittendrin' einzusteigen. Denn ansonsten gehen Sachen verloren, auch wenn sie noch 'irgendwo' liegen.


    Ansonsten ist unsere Priorisierung immer:

    • Rohdaten werden jedenfalls behalten. Wir haben das Ende der Fahnenstange bezüglich Bildverarbeitung vielleicht schon erreicht. Aber vielleicht magst Du in X Jahren nochmal alte Aufnahmen mit neuen Methoden bearbeiten.
    • Prozessierte Daten (Zwischenschritte): Diese kannst Du prinzipiell jederzeit neu generieren, wenn Du die Zeit investieren möchtest. Hier musst Du eben Zeitersparnis (für die Reanalyse) oder Kostenersparnis (für Speicher) abwägen. In meiner Branche ist die Zeit teuer, daher speichern wir eben alles. Bei einem Hobby verhält sich das vielleicht anders.
    • Prozessierte Daten (Endergebnis): Die würde ich immer behalten, da sie ja auch in unserem Fall oftmals vergleichsweise klein sind, d.h., zwei, drei fertige Bilder einer Imaging-Session.


    Bei sowas wie Bias und Darks spielen wohl hauptsächlich Belichtungszeit und Temperatur eine Rolle. Hier könntest Du erwägen, vielleicht 'stellvertretende' Daten für Belichtungszeit/Temperatur-Paare zu speichern und in späteren Neu-Analysen zu benutzen. Dann bräuchtest Du die nur einmal zu speichern. Allerdings wird es da auch sowas wie Drift über die Jahre geben, so dass 30sec 10oC-Darks einer neuen Kamera, und wenn sie älter ist, dann vielleicht anders aussehen.


    Hilft dir das irgendwie weiter?


    CS, Boris