Beiträge von MünchenBeiNacht im Thema „Einsteigersetup für EAA - Alternative für defekte AZ-GTI Montierung gesucht“

    Ich weis noch nicht wie es weitergeht - auf alle Fälle möchte ich mich bei Allen bedanken für die wertvollen Hinweise in der Zeit des "Kampfes" mit der Montierung.

    Das macht mir Mut vielleicht irgendwann wieder einen neuen Versuch zu starten.

    Hallo Jürgen jeis111

    Oh je! Das ist j schrecklich zu lesen! Es tut mir sehr leid, dass Dich das Schicksal so beutelt! Ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald wieder fit bist! Alles Gute, viel Kraft und Gesundheit!


    Servus MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Thomas,

    meinte ich vielmehr meinen ersten Aspekt, mobil zu sein d.h. einen dunklen Beobachtungsort (in meinem Fall außerhalb von München) anzufahren.

    okay! Kapiert! Wir haben auch einen Platz gut 30 Minuten Autofahrt weg der ideal zum Beobachten ist. Den haben wir vor Corona ständig mit unserem 10" Dobson genutzt. Dazu konnte ich aber unserem e-Firmentransporter nutzen. Dort ist alles Zubehör wie Astrostuhl, EQ Plattform, Dobson und Newton fix untergebracht. Wir können bei "viel-versprechenden" Himmel den Okularkoffer schnappen und los. Aber es ist uns trotz aller Wetterapps schon passiert, bei klaren Himmel losgefahren und nach 30 Minuten bei Wolkendecke :rolleyes: gar nicht erst ausgepackt und zurück.


    Da ist es halt im Garten wesentlich zeitsparenden wenn sich bei frühen, klaren Abend die Wetterhexerei doch geirrt hat und ich "nur" das Teleskop in den Garten getragen habe und es wegen drohendem Regen in der Nacht schnell wieder in Sicherheit bringen muss. Außerdem ist es durch EAA auch nicht mehr so beinhart nötig einen möglichst perfekten Himmel zu haben. Da stört Frau Luna eigentlich zwei bis drei von vier Wochen erheblich mehr als der Großstadtglow und da der Mond auch südlich von München scheint, bringt der "externe" Platz in so einem Fall auch nicht so wirklich was.


    Obwohl mein EAA-Setup wirklich einfach aufzubauen ist und ich sogar einen "Mini-WLAN-Router" habe um am Feld WLAN zu haben, sind wir am externen Platz wenn überhaupt noch nur mit dem Dobson unterwegs. Nur man wird halt bequem und anspruchsvoll. Matsche Maus-grauer, diffuser Fleck schlägt halt nicht eine EAA Beobachtung. Trotzdem ist eine Nacht unter freien Himmel ein ganz anderes Erlebnis als Zuhause EAA auf der Terrasse, am Balkon, oder im Wohnzimmer und von den Outdoor Mückenbissen hat man auch Tage-lang was! ;)



    Hallo Jürgen!

    Ich werde aber erstmal die AZ-GTI zurückschicken und dann weitere Entscheidungen treffen.

    Und wie ist jetzt Deine Astroreise weitergegangen?


    Servus MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Thomas,

    Ich habe auch eine AZ-EQ 5 GT. Eine tolle Montierung, aber damit raus ins Dunkel oder mal eben kurz (d.h. unter 15 Min) aufbauen und 30min Livestacking ist halt nicht.

    es ist ja kein Wettbewerb und wer Erster und Schnellster ist bekommt die Goldmedaille! ;) Aber warum ist es bei Dir so Zeit aufwändig?


    Ich laufe drei Mal.:

    • Beim ersten Mal trage ich die Montierung samt Stativ, angebauten Astro-Laptop, USB-Hub und zwei Powerbanks aber ohne Gegengewichte raus in den Garten auf die Wiese. (Unter-geschätzt 15 kg, vermutlich zwei, drei Kilos mehr). Ich schaue da schon mal auf die Wasserwaagen Libelle. Ist es grob daneben wird es halt moderat ins Wasser gestellt. Dabei nehme ich mir jedes Mal wieder neu vor :* jetzt endlich mal drei Granitwürfel (15x15x15 cm) in ein kleines Beton-Fundament zu setzen, damit die Montierungs-Füße immer wieder reproduzierbar Ihre "perfekt-ins-Wasser-gestellt-Position" auf festen Untergrund und nicht in der Wiese haben.
    • Dann kommt der Skywatcher 200PDS Newton dran und wird aus dem Haus geholt und in die Montierung geschraubt. Am Newton ist alles fest angebaut und mit einem Kabelbaum verbunden. 2x ASI Kamera, Fokuser, Rotator, Starsense Kamera. Ich stecke als erstes die Starsense Kamera am Skywatcher-Hub an und verbinde die vier USB Kabel mit dem Hub. Stecke die 12V Spannungsversorgungskabel für den Fokuser und den USB-Hub an die 12 V Buchsen-Ausgänge (oben am Kopf) an und und unten an der Montierung die Powerbank am zentralen 12V Versorgungskabel.

      An Hand von Markierungen an der Schiene schaffe ich es den Newton so wiederhol-genau in die Montierung zu verschrauben, dass er eigentlich immer von Beginn an ausbalanciert ist. Ich prüfe aber trotzdem bei loser Kupplung ob der Newton halbwegs bei 40° bis 60° Neigung moderat ruhig liegt. Bei Bedarf wird halt die Befestigungs-Schiene des Newtons in der Montierung noch ein wenig vor oder zurück geschoben. Dann die Kupplung (Captains-Wheel) moderat angezogen.
    • Jetzt hole ich im dritten Gang die 2 x 5kg Gegengewichte und hänge diese an die Montierung. Jetzt noch überprüfen ob alles ruhig ist und nicht in irgend einer horizontalen Drehposition beginnt Karussell zu fahren! :S Dann Newton waagrecht und nach Süden zeigend ausrichten und dabei achten dass die Kabel am Stativ und Montierungskopf richtig liegen und nicht schon zwei Mal um das Stativ drum-rum-gewickelt sind. Dann die Kupplung (Captains-Wheel) moderat anziehen.


    Jetzt alles einschalten. Powerbank, Montierung, Laptop. - Bis hierher brauche ich "ohne rennen und ohne Hetze" sicher nicht mehr als 10 Minuten. 8) Auch m Dunkeln, obwohl es bei Tageslicht schon alles etwas einfacher ist.


    Ich habe immer wieder probiert ob ich mir das Autoalignment mit Starsense sparen kann / möchte :/ und dann damit ein Teil Ausrüstung und Kabel weniger am Newton hätte. Obwohl das Platesolving in Sharpacp zuverlässig, reproduzierbar und sicher funktioniert, brauche ich für ein manuelles drei-Sterne Alignement auch mit Platesolving Unterstützung durch Sharpcap mindestens vier bis fünf Mal mehr Zeit wie die Automatik mit Starsense benötigt. Mit Starsense ist die Montierung binnen zwei Minuten aligned, eingestellt und bereit. Was Starsense zusätzlich noch interessant macht ist, dass es von anderen Komponenten am und im Newton unabhängig seinen Job das Alignement der Montierung macht. Es braucht keine Fokussierung, findet seine Sterne egal ob Kamera-Sensor Größe bedingt kleines oder großes FOV (FieldOfView), arbeitet unabhängig ob und welche Filter im optischen Weg sind.


    Wir retten alle keine Leben und ob man für das Alignement mit Starsense zwei Minuten oder "zu Fuß" fünfzehn Minuten braucht ist eigentlich Banane und nicht wirklich wichtig. Ich bin aber sehr zufrieden mit: Ein Mal Knopf gedrückt und es passt!. Quasi aus den Augen aus dem Sinn und ich kann mich sofort um das Ziel des Ganzen kümmern. Sterne beobachten!


    Allerdings für eine dreißig Minuten Wolkenlücke würde ich trotzdem nicht loslegen. Erfahrungsgemäß ist dann oft das Seeing trotzdem Mist und die Wolkenlücke ist nur genau da wo Nachbars Baum oder Haus ist. Ich bin schon immer bedient, wenn ich bei klaren Himmel am Abend mein Setup aufbaue und es dann nach der Dämmerung zu Beginn der Nacht unter Wolken wieder abbaue! :cursing:



    Was den Preis betrifft - ich bin mittlerweile bei über 2k € - möchte ich vorerst nicht viel mehr ausgeben wollen.

    Ich will wirklich erstmal sehen was ich unter diesen Bedingungen erreichen kann.

    Hallo Jürgen! Klingt nach und ist ein guter Plan! Ich drücke Dir die Daumen, dass Du möglichst bald am Start mit deinem Setup bist!


    Viele Grüße und Sternen-klare Nächte - MünchenBeiNacht

    Hallo Jürgen,

    ....

    Leider hat noch niemand eine Bemerkung zu den Alternativen gemacht. Wenn es eine gäbe würde ich sie sofort zurückschicken...

    da ist die Liste der Vorschläge bei einem nach oben offenen Budget endlos lang.


    Ich habe gerade von einer Celestron Nexstar (6kg) ...


    (das ist aber nicht die Dir angebotene Montierung Nexstar SE (4kg) )


    ... auf eine Skywatcher AZ-EQ5 gewechselt. Beide Montierungen machen mir große Freude und ich werde aber meine Nexstar verkaufen.


    Falls Du Lust hast diese Montierung auszuprobieren, schicke ich Sie Dir gerne zu. Die Montierung wurde erst kürzlich vom CG5 professionell überprüft und eingestellt. Als VB habe ich mir €750 vorgestellt und Du kannst sie mir binnen 4 Wochen zurückgeben. Details gerne per PM. Ich habe dazu auch noch ein nagelneues, nie benutztes Celestron Wedge. Damit kann man aus der Celestron AZ-Montierung sogar eine EQ-Montierung machen. Im Paket soll beides zusammen € 1100 kosten.


    Ansonsten kann man halt zur Montierung nur sagen lieber eine Nummer größer, aber dann fragt man sich, will man immer das doppelte Gewicht rumtragen? 8) Also wie man es macht ist es verkehrt. Oder auch Pest oder Cholera!


    Viele Grüße


    MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Jürgen!

    Die AZ-GTI ist unserer Meinung nach einfach nicht für Ihre Anwendung geeignet - das von Ihnen verwendete Teleskop übersteigt auch mit 432mm Brennweite bei weitem die für die AZ-GTI maximal empfohlene Aufnahmebrennweite von ca. 200mm.


    Wir haben Ihre Montierung bereits 2 mal hier in unserem Technikteam gehabt. Die Kollegen kennen Ihre und auch andere baugleiche Montierungen gut und haben nicht ohne Grund keine Hoffnung, dass es mit einem anderen Exemplar besser wird, selbst wenn wir bei Skywatcher reklamieren.


    Auch Ihre Videos bestätigen nur das, was lt. unseren Spezialisten hier normal ist. Deshalb muss ich auf unserer Einschätzung beharren, dass hier wirklich nur ein anderes Modell sinnvoll ist.

    ich würde das Zitat vom Händler als Angebot verstehen und noch am gleichen Tag alles einpacken und zurückschicken. Dann noch auf die Rücküberweisung warten. Dann Reset Knopf drücken. Und gaaaaanz von vorne!


    Alles weitere Abwarten, Testen, Ausprobieren und, und, und kostet nur Deine Nerven und Deine Zeit. Und es wird sicher nicht besser werden.


    MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Jürgen,

    Wenn die Montierung beim plate solven sich wieder in die Gegenrichtung bewegen muss

    Ich verstehe jetzt nicht ganz was Du damit meinst. Vielleicht ist es auch nur eine begriffliche Definition. Für mich ist das Platsolven, wenn eine Aufnahme ausgewertet wird und per Software errechnet wird was im Moment wo zu sehen ist. Entspricht eigentlich genau dem was man bei astrometry.net manuell machen kann. Bild hoch laden, ausrechnen lassen welche Objekte wo im Bild zu sehen sind. Dabei wird die Montierung überhaupt nicht bewegt. Erst danach wenn z.B. das Wunschobjekt noch nicht in der Mitte ist oder nicht da wo man es haben möchte und man entsprechend positioniert, dann wird es "Montierungs-technisch" spannend.

    Meine Celestron Starsense Montierung hat wirklich ein großes Spiel. Das habe immer daran gemerkt, weil es nach Positionierung aber in Abhängigkeit der Position schon einige Zeit gedauert hat bis alle "Getriebe-Zähnchen" wieder auf Zug waren. Da musste man schon mal zwanzig, vierzig Sekunden waretn bis sich die "Strichsterne" in "Punkte" gewandelt hatten. Das musste man immer abwarten und erst dann konnte ich mit dem Stacken anfangen. Ich drücke Dir die Daumen, dass die Montierung bald so tut wie Du es erwartest!


    Astrofotografie ist ein ständiger Kampf gegen immer neue Probleme und es muss einem irgendwie gelingen, trotzdem vernünftige Daten zu generieren.

    Oliver hat da völlig recht. Ich würde dies sogar für alle Arten von astronomischer Beobachtungen ausweiten und denke es trifft auch für visuelle Beobachtungen auch wenn nicht so signifikant und im Detail zu.


    das Reklamieren würde ich nur für defekte Teile anstreben, denn der notwendige Optimierungsbedarf ist konstruktionsbedingt.

    Auch richtig! Deshalb kaufe ich gerne gebraucht mit einem deutlichen Preisnachlass gegenüber dem "Listenpreis" und habe dann keine Hemmung zu Werkzeug zu greifen. Nur bei Neuware erwarte ich schon, dass es so tut wie beworben und versprochen, sonst ist es das Geld nicht wert. Der Händler kann natürlich nicht machen, dass Wasser bergauf fließt und die Konstruktions-bedingten "Nachteile" / Mängel durch Wunderhand beheben. Aber wenn ein Teil von Grund auf nicht zu meinem Anforderungs-Profil passt und nicht das tut was ich möchte bleibt nur seine eigenen Vorstellungen zu korrigieren oder sich nach anderen Lösungen umzusehen.


    Die kürzlich von mir gebraucht gekaufte SW AZ-EQ5 Goto hatte von Beginn an ein Getriebespiel. Daher war ich dem Verkäufer auch nicht böse als er nachträglich beteuerte, es nicht bemerkt zu haben und die Montierung bis zu Letzt fotografisch verwendet zu haben auch wenn sein letztes Mal schon zwei Jahre zurücklag. Da der Preis sehr attraktiv war und ich habe ehrlich gesagt von Beginn an, Dank vorab Internet Recherche mit genau dem Problem gerechnet, war mir klar damit muss ich "konstruktionsbedingt" leben und klar kommen. Bei Neuware hätte ich es nicht akzeptiert.


    Da ich zu geizig war zwei, drei hundert Euro für's einstellen beim professionellen Montierungsservice auszugeben und auch zeitmäßig mit hin und herschicken nicht gefühlt unendlich lange auf die Monti verzichten wollte und wie ein Forumsfreund mal meinte es sind nur Schrauben und Rädchen und was die in China irgendwie hinkriegen kann ich hier auch machen, blieb mir nur selbst in die Innereien zu schauen. Jetzt freut es mich sehr, verstanden zu haben wie die Montierung aufgebaut ist und sie selbst mit kleinem Zeitaufwand jeder Zeit einstellen zu können. Und ich habe eine Menge Geld gegenüber dem Neupreis gespart.


    MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Thomas!

    Deine Kritik hier ist daher völlig unberechtigt und grenzt an Diffamierung.

    Jetzt mal ganz langsam und ruhig mit den Pferden!


    Ich sehe keine unberechtigte Kritik. Ich finde egal wo man ein Setup kauft, kann man immer eine einwandfreie Qualität bei Neuware erwarten. Dass der Verkäufer von Jürgens Setup eine andere Firma war, wie ausgehend von der Verlinkung im Startthread anzunehmen war, ändert nur den Adressat der Kritik aber nicht die Kritik an der mangelhaften Ware selbst. Jürgen hat nachträglich, also zeitlich nach meinem Beitrag den nur ihm bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Umstand, dass nicht der verlinkte Anbieter der Verkäufer war in einem späteren Beitrag klar gestellt.


    Also wo ist jetzt das Problem? Genau! Immer noch und ausschließlich in dem gelieferten Teleskop! Darum geht es doch hier!

    ... es steht ja immer noch die Rückgabe des gesamten Setups im Raum.

    ich drücke Dir die Daumen, dass sich entweder doch noch eine technische Lösung kurzfristig findet oder wenigsten zu guter Letzt eine buchhalterische mit Rückgabe und Erstattung des Kaufpreises. Und immer die 14-Tage Widerspruchsfrist im Kopf behalten. Ich würde mich in keinen Fall auf eine Nachbesserung/Reparatur einlassen, sondern immer rechtzeitig den gesamten Kaufvertrag rück-abwickeln.


    Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Jürgen!


    Das mit dem WD40 werde ich evtl. probieren. Kriegt man die "Sauerei" wieder weg?

    Eigentlich widerstrebt es mich an nagelneuen Teilen zu arbeiten.

    das würde ich nicht machen wollen ! Das ist sehr ärgerlich wenn neue Ausrüstung nicht so tut wie es sein soll. Aber selbst Hand und schon gar nicht grobmotorisch anlegen bei Eigenschaften die zugesichert wurden. Nein! Ich bin da aus Erfahrung auch unversöhnlich radikalisiert: einpacken, Vertrag widerrufen, zurückschicken! Sofort!


    Vor allem wenn auf der Webseite vollmundig beworben wird:

    Zitat
    So wird Ihr Teleskop für Sie optimiert: Qualitätsprüfung | Okularauszug einstellen | Justage

    Dieses Teleskop wird von uns vor der Auslieferung kontrolliert, vermessen und gegebenenfalls justiert. Der Okularauszug wird eingestellt.

    Du hast doch Dein Vorhaben dem Händler genau beschrieben. Setup verschraubt! Warum hat er dann DEIN Teleskop "vor der Auslieferung kontrolliert, vermessen und gegebenenfalls justiert" - nicht entsprechend wie beworben behandelt? X( Hast Du denn wenigsten die nötigen Schraubadapter ...


    Zitat

    ♦ 2,5" Zahntrieb-Okularauszug mit 1:10 Untersetzung - kugelgelagert für maximale Belastung und M63x1 Innengewinde für Schraubadaptionen

    von M63x1 Innengewinde samt richtigen Abstand bis zum Sensor der ASI-Kamera mitgekauft und mitbekommen?


    Ich drücke Dir die Daumen, dass Du möglichst schnell ein funktionierendes Setup hast. MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Jürgen, jeis111


    Ich bin quasi nur per EAA unterwegs und will gerne mit meinem Wissen helfen. Leider kann ich Dir zu dem "Frauenhofer" nichts sagen, da ich ein Newton-ianer bin. Aber da Du Dich ja schon gut informiert hast, wirst Du alles nötige im Zusammenhang mit der Montierung, Hebel und Gewicht überprüft und eingeschätzt haben. Aber mit f/6 geht schon was, wenn auch am Ende vor allem die Spiegelgröße, ähemmm die Öffnung entscheidend ist. Ich selbst arbeite mit einem f/5 130 PDS Skywatcher und einem 130mm Spiegel. Aber für mehr Öffnung, welche allerdings immer empfehlenswert wäre, drehst Du alle Schrauben weiter, Montierung und Co. . Ich bin halt kein Freund der Linsen, aber ich will Dir deshalb das APO nicht ausreden.


    Ich würde mir aber die Kamera ASI485MC (2,9µm - 3840x2196 Pixel - Fullwell 13000 E) noch mal überlegen. Ich hatte die ASI183MC (2,4µm - 5496x 3672 Pixel - Fullwell 15000E ), das ist eine ähnliche Kamera mit ähnlich aber noch kleineren Pixel, etwas größerer Datenmenge und einer ähnlichen Empfindlichkeit wie die ASI485MC. Ich bin dann auf eine ASI294MC (4,6 µm - 4144x2822 - Fullwell 63700 E ) ungekühlt gewechselt und der Unterschied wegen der mehr als vierfachen Empfindlichkeit (Fullwell) war dramatisch. Ich würde Dir dringend zu der empfindlicheren Kamera ASI294MC raten.


    Was ich in jeden Fall holen würde, ist der ASI EAF damit ist für Dich das Thema scharfstellen einfach erledigt. Du fährst grob die Dir bekannte ungefähre Fokusposition an, ein MAL dann auf AF (AutoFokus) gedrückt und der EAF findet den perfekten Fokuspunkt. Einfach so. Ohne rumgewackle mit Bahtinov-Maske.


    Du schreibst, dass Du eventuell auf ASIPRO gehen möchtest. Ich arbeite mit Sharpcap auf einem Windows Laptop und das funktioniert einfach nur genial gut. Es gibt einige EAA-ler die aber mit ASIPRO arbeiten und sehr zufrieden sind. Allgemein habe ich den Eindruck mit Sharpcap geht alles genauso wie mit ASIPRO aber auch noch viel mehr. Ist auch Ansichtssache. Der Einstieg ist mit ASIPRO vermutlich einfacher.


    Eine azimutale Montierung ist perfekt für EAA. Ich selbst verwende eine Celestron Nexstar mit Starsense AutoAlignement, welches ich trotz Platesolving nicht missen möchte. Hier habe ich mein EAA Newton Setup vorgestellt. Und hier findest Du bei CloudyNights meine Bildergalerie mit Fotos die ich damit gemacht habe.


    Das EAA Setup betreibe ich zusammen mit meiner Frau und für uns ist der Spaß und das Ziel die Live-Beobachtung und nicht das perfekte Bild. Auch wenn das viele oft nicht und falsch verstehen. So gesehen bist Du auf dem perfekten Weg. Das Bild am Ende ist quasi nur das Souvenir an eine schöne Beobachtungsnacht.


    Es macht uns unbändig Spaß laufend während der Beobachtung an den Einstellungen zu feilen und diese zu optimieren. Wir nehmen uns fast immer nur ein oder wenige Objekte für eine Nacht vor und es macht viel Freude auch mal eine Stunde oder zwei dem immer besser werdenden Ergebnis zu zuschauen.


    Ich kann keine perfekten Astrofoto bieten, aber vielleicht können ZweiflerInnen sich trotzdem an den folgenden Aufnahmen erfreuen und die Fotos Dir bestätigten, dass Du mit Deinem EAA Setup auf dem richtigen Weg zu einer neuen Art der Astronomie-Beobachtung bist.


    Die folgenden Fotos sind jeweils das finale gestackte Fotos ohne eine weitere Bearbeitung welches zum Ende der Beobachtung 1:1 - "as seen" abgespeichert wurde. Also quasi die CN geeignete Varianten.


    Wir konnten vor ein paar Tagen zum zweiten oder dritten Mal M1 beobachten. In dieser Nacht konnten wir den Krebsnebel in einer bisher nie erreichten Qualität aufnehmen. Unsere Lernkurve ist immer noch sehr steil und natürlich ist auch das Seeing nicht immer das gleiche. Aber so fein durchgezeichnet hatten wir den Krebsnebel noch nie selbst gesehen.



    • Teleskop: Skywatcher 130 PDS, 650 mm, 5", f/5
    • Mount: Celestron Nextstar
    • Camera: ZWO ASI 294MC
    • Total time: 4480 s | Frames: 560| 8s | Gain: 300
    • Data: 4144 x 2822 pixel
    • Darks: Sharpcap 4.0 PRO
    • Flats: Sharpcap 4.0 PRO
    • Optic: APM 1,5x Barlow, 975 mm, f/7.5
    • Filter: none
    • Date: 2022-02-27 | Time: 21:47 UTC | Outdoor: 4,5 °C



    An diesem Foto siehst Du auch gut den Einfluss der Bildfeldrotation und dass ein größerer Sensor da natürlich auch hilfreich ist.



    Und in dem Foto ist etwas besonderes, man kann sogar den Pulsar im M1 erkennen wenn man ganz genau hinschaut.




    Und um vielleicht Dir und anderen noch mehr Lust auf diese unkomplizierte und wenig aufwändige Art der fotografisch unterstützend Beobachtung zu machen, mein aktuelles Bild vom Rosettennebel.



    • Teleskop: Skywatcher 130 PDS, 650 mm, 5", f/5
    • Mount: Celestron Nextstar
    • Camera: ZWO ASI 294MC
    • Total time: 5424 s | Frames: 678| 8s | Gain: 400
    • Data: 4144 x 2822 pixel
    • Darks: Sharpcap 4.0 PRO
    • Flats: Sharpcap 4.0 PRO
    • Optic: Baader MK-III Coma Corrector
    • Filter: Altair Quad Band
    • Date: 2022-03-01 | Time: 22:06 UTC | Outdoor: 3,3 °C


    Da hat jetzt die Bildfeldrotation tatsächlich einiges vom Nebel weggefressen. Das kann man nur mit einer kürzeren Brennweite oder einen größeren Sensor auffangen. Oder auch mit eine EQ Montierung. Aber für eine EQ Montierung ist mir der Initial-Zeitaufwand für Einnordung und Polar-Alignement einfach zu hoch. Mein EAA-Setup ist in längstens vier Minuten, ab in den Garten stellen, betriebsbereit. Das bedeutet die Montierung ist danach vollautomatisch ein- und ausgerichtet und die Kamera ist im Fokus und ich kann per Stellarium, das erste Objekt des Abends anfahren.


    Wenn Du noch Fragen hast, will ich gerne helfen. Viele Grüße - MünchenBeiNacht - Ewald