Beiträge von Technohell im Thema „Einsteigersetup für EAA - Alternative für defekte AZ-GTI Montierung gesucht“

    Als Kritik habe ich Deinen Beitrag keinesfalls verstanden sondern vielmehr als Impuls für einen Vergleich so dass sich jede(r) ein eigenes Bild machen kann.

    Super, war auch so gemeint.

    Logo, wenn du natürlich das "passende" Störlicht zum Filter, bzw. umgekehrt hast ist es natürlich hilfreich.

    Gerade wenn die Quelle intensiv ist.

    Ich bin immer Mobil auf dem Feld und muss mit der allgemeinen Aufhellung durch die Umgebung filtern.

    Da gibt es nicht wirklich eine sinnvolle Lösung via Filter, da es aus vielen Quellen kommt.

    Ob ich jetzt ein bisschen herausfilter ändert nicht viel am Gradienten.


    Vergleichsbilder wären interessant, berichte und zeig mal das Ergebniss.

    Am sinnvollsten mit einem passenden Objekt.


    Dann viel Spaß beim Testen, Sven

    Eine Frage Thomas,


    welche Erfahrungen hast du gemacht?

    So wie ich das an der Lichtkurve sehe ist der Filter sehr ähnlich zu meinem Hoya Red enhancher.

    Die Filter sollen zwar Straßenlaternenlicht blocken, aber durch die Umstellung auf LED wird das nicht mehr lange etwas bringen.

    Hast du mal versucht Bilder mit und ohne Filter zu machen und dann zu vergleichen?

    Ich versteh nicht diese allgemeinen Aussagen "habe ich gute Erfahrungen mit gemacht".

    Mich interessiert, was wie wo und warum.


    Beim visuellen kann ich Filter gut verstehen, da es schwer ist im Gehirn andere Bildaufnahmegrundeinstellungen vor zu nehmen.

    Bei der Fotografie hat man an der Softwarseite viele Möglichkeiten etwas am Bild zu verbessen.

    Wenn ein Filter vorher einfach Wellenlänge XY Blockt, fehlt sie nacher.

    1. wird die Farbe des Bildes verändert und fehlende Teile können nicht ergänz werden.

    2. Wenn man nicht Schmalbandfilter nutzt, um Kontraste nachher besser heraus zu arbeiten frage ich mich nach dem Sinn eines Filters.

    3. Störlicht ist bei breiteren Filter immer noch irgenwo zu sehen also muss man es nachher bearbeiten.


    Das soll keine Kritik an deiner Nutzung des Filter sein, ich möchte nur verstehen was für eine gute Erfahrung hast du gemacht.


    Danke, Sven

    Hallo Jürgen,


    wie immer, es kommt darauf an was du willst. ;)


    Ich versuche es mal allgemein zu erklären.

    Für Colorchips (also mit Bayermatrix) sind Filter sinnvol, die nicht nur einen sehr schmalen Wellenlängenbereich durchlassen.

    Der Grund ist die Bayermatrix, die bei z.B. RGGB, bei reiner H-Alpha-Filterung nur 1 von 4 Pixeln mit Licht versorgt wird.

    Eine Monokamera würde halt alle Pixel versorgt bekommen.


    Nimmt man Filter die mehr Pixel versorgen können wie ein H-Alpha - OIII Dualbandfilter würde also rot und Blau (teilweise grün) belichten.

    Dies kann man später sehr genau via Software trenn und hat "1A Schmalband Bilder".

    Wenn man jetzt Tri- oder Quadbandfilter nimmt wird noch mehr Licht auf dem Chip ankommen.

    Es ist aber nicht wirklich möglich genaue Schmalbandbilder von z.B. nur H-Alpha erstellen können.

    Dies liegt daran, dass z.B. H-Alpha und SII Wellenlänge beide auf dem Roten Pixel registriert werden und sich überlagern.


    Wenn du also "wissenschaftlich" orientierter bist, ist der Dualbandfilter das praktischte.

    Tri- und Quadband sind für kürzere Belichtungszeiten im Vergleich zum Dualband von Vorteil, es kommt mehr Licht in der gleichen Zeit auf dem Chip an.

    Wenn du jetzt die Filter nutzen willst, wegen Störlichtern, ist es sinnvoll zu wissen, in welchem Spektrum dieses Licht ist.

    Bei Störlicht ist ein schmaleres Einfallband von Vorteil, da du mehr Störlicht blockst.


    Wenn es jetzt um bestimmte Objekte geht kommt es immer darauf an, welches Licht kommt vom Objekt.

    Für mich würde ich sagen (aber das muss man genau Testen) im Schwan gehen Tri- und Quadband gut, so wie bei vielen H-Alpha regionen.

    Wenn es aber um Planetarische Nebel geht ist es vielleicht besser mit dem Dualband und einem reinen Schmalbandfilter die Stuktur noch mehr heraus zu arbeiten.



    Zu Filtern kann man außer dem rein Theoretischen wenig mehr sagen,

    da es an der Beoabchtungsumgebung, dem Objekt und dem erwünschten Ziel liegt,

    welcher Filter mit welchem Setup am besten funktioniert.


    Ich hoffe es hilft bei der Überlegung, welche Filter.

    Mein allgemeiner Tipp, Filter kann man später immer noch kaufen.

    Filter sind ein Teil mehr im Lichtgang und damit eine Fehlerquelle, lieber mit möglichst wenigern Fehlerquellen anfangen.

    Und wenn du deine ersten Bilder hast wirst du vielleicht ganz anders weiter gehen und gar keine Filter vermissen/brauchen.

    Störlichtgradienten lassen sich sehr gut via Software herausrechnen und Filter stören bei den Farben, also filterlose Aufnahmen sind meist für die (Stern-)Farbe benötigt.

    Vielleicht lieber das Geld in Software investieren. Gradienten sind ideal bei PixInsight und sehr gut bei AstropixelProcessor zu entfernen.

    Siril, Regim können es zwar auch, aber es gibt einiges an Gradienten was sich nicht entfernen lässt.


    Dann viel Spaß, Sven

    Vielleicht kann mir auch noch jemand seine Erfahrungen mit der von mir präferierten Kamera - ZWO ASI 485 - mitteilen.

    Ich versuche es mal, denn etwas genaues kann man nie sagen, da jeder andere Ansprüche hat.

    Eigentlich ist im Bereich bis 10 Sekunden Einzelbelichtung fast jede Kamera geeignet.

    Rauschen fällt mit längeren Belichtungszeiten eher ins Gewicht.

    Die Fullwell Kaperzität ist auch nicht wichtig.... usw.

    Eigentlich musst du nur eine hohe Effizenz hast, und da zuverlässige Aussagen zu bekommen ist schwer.


    Wichtiger ist, der USB3 Anschluss um schnell die Daten auf den Rechner zu bekommen.

    mit der Chipgröße könntest du auf 1,25" UV/IR-Filter gehen und den Flattner nachkaufen wenn dich der Verzug stört.

    Das wäre aber nur um die Kosten zu senken, prinzipiell logisch mit Flattner und 2".



    Was aber ein sinnvoller Tipp ist, je geringer der Blendenwert um so besser auch für EAA.

    Es kommt halt mehr Licht auf den Chip in gleicher Zeit, das ist immer gut.

    das kann man mit Reducern erreichen, aber vielleicht auch eher ein APO nehmen.

    Farbringe an Sternen stören mehr als Verzug am Rand (meine Meinung).


    Da EAA ein "elektronisches" Okular ist, geht im Prinzip ein sehr einfaches Setup, daher ist die Kamera nicht so wichtig vom Modell.

    Es wäre halt die Frage ob du mit Mono-Live-Bildern leben kannst, dann wäre eine Mono-Kamera und LRGB-Filter vielleicht interessant.

    Das ist aber dann mehr Spielerei um noch etwas mehr raus zu holen im Endbild.


    Dann wünsche ich dir viel Erfolg bei dem zweit-einstieg, Sven

    Hallo Jürgen,


    ich mache zwar Astrofotografie und kein EAA, aber zu einigem kann ich ja auch meinen Senf dazu geben.

    Ich versuche mal ein paar Sachen zu klären.


    Wird der lange Arbeitsabstand (123mm) wirklich benötigt ? Ich würde wahrscheinlich nur eine Filterschublade dazwischen montieren.

    Also der Arbeitsabstand ist der Fokuspunkt an dem der Chip/das Okular sitzen muss.

    Ein langer Arbeitsabstand hat den Vorteil, dass man viel Material wie OAG, Filterrad/-schublade, Tilting-Platte, usw. einbauen und eine DSLR (55mm Arbeitsabstand/Backfokus) verwenden.

    Der Nachteil, ein langer Hebel, der physikalisch auf den OAZ wirkt.

    Anders ist ein kurzer Arbeitsabstand problematisch, wenn man Zubehör einfügen möchte und DSLR verwenden.

    Du muss auf jeden Fall dien Chip in 123mm montieren, da hier der Fukuspunkt ist.

    Dann nimmt man Abstandshülsen um den "Leerraum" zu überbrücken.


    Jetzt die Sache mit den Filtern.

    Du möchtest eine Farbkamera nutzen. Damit macht eigentlich in der Astrofotografie nur ein Dualbandfilter wie z.B. https://www.astroshop.de/schma…lter-l-extreme-2-/p,66894

    Sinn. Du filterst ja durch den Farbchip RGB sowieso. Wenn ich es richtig verstehe wäre ein IR/UV-Cut Filter auch sinnvoll, da die Kamera nur ein Klarglas hat.

    Ich bin mir aber nicht sicher wie es sich bei Colorchips auswirkt, bei Mono wäre es definitiv Plficht ihn zu verwenden, bei "filterfreien" Aufnahmen.

    Andere Chips, zerstören nur die Farben in deinen Aufnahmen. Im Finalen Bild ist es einfacher Gradienten heraus zu arbeiten, als mit Filterbildern zu Arbeiten.

    Logo kann man es machen, aber die Farben werden "unnatürlich".

    Wichtig, EAA lebt von sehr kurzen Einzelbelichtungszeiten und benötigt somit viel Licht.

    Filter Blocken Licht, also bin ich mir nicht sicher ob Schmalband im EAA-Modus geht, denn diese Filter benötigen viel Einzelbelichtungszeit.



    Jetzt aber eine klare Frage:

    Warum EAA?

    Für mich hört es sich so an, als ob du gerne Astrofotografie betreiben möchtest, aber eine EQ-Montierung zu kompliziert erscheint.

    Kennst du den Unterschied zwischen EAA und Astrofotografie?

    EAA ist eigentlich mehr ein "Digitales-Okular" und zeigt dir bei der Livebeobachtung Farben und schächere Objekte - live - mit kurzen Belichtungszeiten.

    Astrofotografie hat als Ziel Fotos für unterschiedliche Ziele (Wissenschaft, Zeigen, Erfreuen,...) hier kann mit Filtern usw. gearbeitet werden die Später in das Bild eingearbeitet.

    Man kann zwar Live mitstacken, aber gerade einarbeiten von Filteraufnahmen wird schwer live. Hier benötigt man aber längere Einzelbelichtungszeiten.

    Später evtl. noch ZWO ASIAIR plus und ZWO EAF Motorfokus.

    Wenn du soweit aufrüsten willst, bist du eigentlich für EAA viel zu gut ausgesattet.

    Schreib mal, wenn du eher Fotografie betreiben möchtest, denn da gäbe es die Möglichkeit mit einem Laptop und z.B. iPolart an der Montierung es sich ähnlich "einfach" zu machen wie bei EAA.

    Sonst wäre vielleicht ein komplettes System wie https://www.astroshop.de/teles…p-80-400-stellina/p,63162



    So aber zurück zu den Fragen:

    Wäre durchgehend 2“ unter diesen Bedingungen sinnvoll ?

    Also bei deiner Gewählten Kamera mt 12,7mm Chipdiagonale ist 2" viel zu groß, ABER wenn du mal auf größere Chips umsteigen möchtest, brauchst du neue Filter.



    Zur Montierung... du hast ja schon geschrieben, dass du weist das sie Grenwertig ist im Bereicht Traglast.

    Ich würde immer sagen, die Montierung ist das Kernstück der Astroausrüstung und kann nie zugroß sein.

    Denk daran, ein kleiner Windstoß und schon wackselt das ganze.

    Wenn du nur noch zur klaren Nacht bei Windstille beobachten kannst werden die Nächte sehr selten.

    Ich würde ja eher zur EQ/CEM raten aber auch bei AZ würde ich die weit mehr Nutzlast empfehlen.

    Wenn es um das hin und hertragen geht überleg doch ob due die Montierung "Stationär" aufbaust und einen Wetterschutz drum herum machst.



    Wie es aussieht kann vom OAZ bis zur Kamera Alles verschraubt werden ? Wäre mir sehr sympathisch, da ich eh nicht ständig umbauen möchte.

    Also ob der OAZ eine Verschraubung anbietet kann ich nicht sagen. Sonst sollte man alles verschrauben können.



    Zusammengefasst:

    - Ja, das Setup kann klappen, aber wie gesagt, sehr grenzwertig von der Traglast.

    - Filter sind eher nicht nötig.

    - 2" eher sinnvoll wenn mal größere Chips dazu kommen.

    - Du musst den Abstand von 123mm mit dem Chip einhalten, egal ob mit Hülsen oder "Werkzeugen".

    - EAA oder Astrofotografie?




    Ich hoffe es hilft dir etwas weiter, Sven