Beiträge von astrometer im Thema „Zeiss Bastelfernrohr als Astrograf“

    Hallo Ralf, Hallo Micha,


    Dankeschön, dass ich Euch ein bisschen begeistern konnte.


    Micha, Dein Bild erinnert mich an meine Zeit an der Penne. Da bin ich in der großen Pause immer ganz schnell nach Hause gerannt, hab das Mittagessen hintergeschlungen und dann noch schnell mit dem 50/540 die Sonne beobachtet. Wenn ich dann zur 6. Unterrichtsstunde etwas zu spät kam, hatte ich bei den Paukern Absolution. Die wussten, der zählt Sonnenflecken und meldet seine Ergebnisse nach Zürich. Das hatte ich ihnen zwar nicht gesagt, aber in diesem Fall hatte die Stasiüberwachung mal einen positiven Effekt…


    CS, Jörg

    Hallo Stathis,

    Ich hab auch einen.

    Willkommen im Club.


    Hallo Henri,

    Ich glaube aber dass ich um die 300 Mark dafür blechen musste...

    Ja, das könnte hinkommen. Die orthoskopischen Okulare waren nämlich teurer als das Objektiv. Irgendwo hab ich noch eine Preisliste von damals im Astro-Sediment. Der Bastelsatz (Objektiv, Okularsteckhülse, zwei Okulare 25-H und 16-H) kostete, glaub ich, 135 Mark.

    Ich bin damals extra nach Berlin gefahren, um am Alex ein 10-mm-Ortho zu kaufen. Das brachte dann die wahnsinnige Steigerung auf 54x statt 34x mit dem 16er. Später folgte bei mir noch das 6-O (90x). Das 4-O, also 135x, hatte ich nicht. Das war schon ziemlich grenzwertig für den 50er Achromaten, zumal ich kein Zenitprisma hatte, das Fokussieren eine Zumutung war und das Stativ ohne Ende zitterte.


    CS, Jörg

    Danke, Gerd.


    Vielleicht noch ein interessantes Detail: Aufgenommen wurde das Bild von dem Balkon, der seit 57 Jahren mein häufigster Beobachtungsplatz ist: Kleinstadtlage, am Rand des Ballungsraumes Oberes Elbtal, und heute Bortle 5. Kann mich noch gut erinnern, wie der Orionnebel um 1967 im 50/540 + 16-mm-Huygensokular ausgesehen hat. Das damalige Teleskoprohr war zweiteilig und grob aus Alugussknüppeln gedreht. Das Objektiv war von dem Schlosser, der diesen Tubus verbrochen hatte, mit dem Reitstock in den Tubus gepresst worden. Dadurch steckte es für immer unlösbar da drin. Einen Fokussierer gab es nicht. Um scharfzustellen, wurde das Okular in der Steckhülse verschoben.

    Als ich ein paar Jahre später wußte, wie ein solches Instrument eigentlich gebaut sein sollte, habe ich vorsorglich ein neues 50/540-Objektiv gekauft. Das gab es damals für 53 Ostmark. Geschätzt 30 Jahre lag es fast vergessen im Schrank, bis es endlich einen dem Namen Zeiss würdigen Tubus mit Innenblenden, Taukappe und untersetztem Fokussierer bekam. Mittlerweile nutze ich das 50/540 wieder häufiger, weil es einfach eine Freude ist, mit dem kleinen Zeiss zu beobachten.


    CS, Jörg

    Hallo in die Runde,


    zugegeben, Deep-Sky-Fotografie mit 50 mm Öffnung und f/10.8 ist ein bisschen wie Nachtlandschaften durchs Schlüsselloch fotografieren. Für das nachfolgende Bild waren 220 Minuten Belichtungszeit nötig. Mit f/5,6 hätten 60 Minuten die gleiche Tiefe gebracht. Andererseits hat es einen ganz eigenen Reiz, solche Sachen mit genau dem Röhrchen zu machen, mit dem ich vor 57 Jahren angefangen habe.


    CS, Jörg