Beiträge von mkmueller im Thema „Theoriefrage mit Praxisbezug - Barlowlinse vs. Okulare für's Visuelle“

    Danke, liebe Mitforisten, für die zahlreichen Antworten!

    Nochmal vorab, weil die Frage aufkam: Ich schaue bei f/4,45 ausschließlich DeepSky ohne Komakorrektor.


    Ich nehme mit:


    a) Optisch gibt es also keine Nachteile bei der Nutzung von sehr guten Barlows als Ersatz für entsprechende Okulare. Das würde dann aber auch nicht gegen den konstruierten und nicht ernst gemeinten Fall sprechen, den Vergrößerungsbereich mit einem einzigen kurzbrennweitigen langbrennweitigen Okular und diversen Barlows abzudecken... Es könnte aber der Pupillenabstand bei den Barlows ein Problem darstellen, bei der Powermate offensichtlich nicht, wie Holger sagte. Cleo: Habe ich das richtig verstanden?


    b) Mechanisch muss man bei diesen Hebeln aufpassen. Ich werde einen FTF2015BCR als Fokussierer nutzen. Ich hoffe, damit ohnehin die nötige Stabilität zu haben, obwohl eine Entscheidung für eine Barlow/Powermate ja auch noch gar nicht ansteht.

    noch ein Punkt. Ich sehe (m)eine Powermate eher als Ergänzung und nicht als Ersatz für ein Okular. Ich würde (auch) davon abraten nur ein oder zwei Okulare mit x Barlows zu kombinieren, sonst sieht es zum Schluss so (etwas runter scrollen) aus, wie im US-Forum :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy: :rolling_on_the_floor_laughing:

    Und ein paar Antworten darüber spricht einer von der Nutzung eines Paracorr inkl. Powermate und 4,7er Ethos an einem 6" Newton - womit er dann immer zu rätseln hat, wo nun das Ende des Teleskops ist :face_with_tears_of_joy:

    Vor zwei Jahren bei bestem Seeing selbst erlebt, welch gewaltigen Unterschied es macht, wenn man eine normale Barlow oder eine telezentrische Powermate nimmt. Das an einem Televue APO, an einem Tag, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben den zweiten Beugungsring an den Epsilons sah, wie er sich als "8" um beide Komponenten eines der Epsilons legte.

    Hattest Du jetzt beim TV APO eine Barlow (welche?) oder die Powermate genutzt, als Du die Begungsringe um die Epsilons gesehen hattest?

    Noch eine Frage: Welche Einzelokulare in der Range 4,7-31 mm würdest Du zu meiner Palette noch hinzunehmen wollen?


    Viele Grüße

    Micha

    Der Clone von TS kostet nur 270 Euro und weist die selben Eckdaten auf.

    Danke Stefan für den "mechanischen" Blick auf den Einfluss einer Barlowlinse. Hast Du zufällig einen Link zum TS Clone?

    Optischerseits gibt es prinzipiell noch zu berücksichtigen, dass die Barlow die Pupillenlage ändert (Strahlenbündel werden nach außen "genickt" und kommen scheinbar von einem Punkt, der deutlich näher liegt als der Hauptspiegel), was einen negativen Einfluss auf Abbildungsqualität und Einblickverhalten haben kann.

    Ja, hier wird's interessant! Wenn der Strahlenkegel durch die Barlow spitzer wird, heißt das doch eher, dass der HS scheinbar weiter entfernt liegt als tatsächlich. Wir haben ja nun auch eine längere Brennweite. Und welchen "negativen" Einfluss kann das haben? Mir geht es tatsächlich um den "optischen" Einfluss einer Barlowlinse. Meine Frage vielleicht anders formuliert: Man hat einen 200/1000 Newton mit einem 10 mm Okular (V = 100x) und eine 2x Barlow sowie ein 20 mm Okular (auch V = 100x). Welche Lösung würde man aus rein optischen/ visuellen Gründen bevorzugen?


    Wenn die Barlowlinse visuell in der Abbildung keinerlei optische Nachteile hat, kann man sich doch auch theoretisch ein einziges Okular beschaffen, sagen wir ein 31 mm Nagler, was bei meinem System V = 65x ergibt und sich statt weiterer Okulare mit kürzerer Brennweite diverse Barlows besorgen, z.B. 1,5x, 2x, 3x, 4x, 5x, etc. und bekommt dann seine gewünschten Vergrößerungen (98x, 131x, 197x, 262x, 328x, etc.). Warum wäre das keine Option?


    Wie gesagt, das ist eher eine theoretische Frage, die mich jetzt wahrscheinlich zu keinen Entscheidungen führen wird, aber es wäre interessant, da mal drüber zu diskutieren :)


    Gruß

    Micha

    Einen schönen guten Abend an das Forum,


    obwohl die Frage hier und im Nachbarforum durchaus öfters gestellt und diskutiert wurde, so bin ich doch noch nicht zu 100 % zufrieden mit dem, was ich an Antworten gefunden habe.


    Mein System: 18" f/4,45 Dobson; natürlich rein visuelle Nutzung


    Meine Okularsammlung:

    Ethos 4,7 mm

    Ethos 6 mm

    Meade 8,8 mm (4000 Series)

    Ethos 17 mm

    Nagler 31 mm


    Wenn ich zu größeren Vergrößerungen (für die selten guten Nächte) gehen möchte, gäbe es da noch das Ethos 3,7 mm - zu noch größeren Vergrößerungen ginge es mit den vorhandenen Okularen dann nur noch in Kombination mit einem Barlowelement.


    Mit dem Ethos 3,7 erziele ich 550x (AP = 0,83), mit einem 1,5x Barlowelement und dem Meade 8,8 bekomme ich 510x (AP = 0,89). Stillschweigende Voraussetzung ist, dass das Barlowelement optisch perfekt ist, so dass das in den Strahlengang zusätzlich hinzugefügte Glas der Wellenfront, die ankommt, keinen Abbruch tut.


    Frage:

    Welche (wenn auch geringen) visuellen Vorteile/ Nachteile hat denn eine Barlowlinse im Vergleich zu entsprechend kurzbrennweitigen Okularen für die rein visuelle Beobachtung? Welche Wahl würdet Ihr treffen - gibt es da harte physikalische Fakten oder könnten hier eher 2 Denkschulen aufeinander treffen?


    Hintergrund meiner Frage:

    Auf das teure Ethos 3,7 und weitere noch kurzbrennweitigere Einzelokulare wäre zu verzichten, wenn ich stattdessen das 2x 2" TV Powermate nehmen würde.


    Vielen Dank für die (womöglich doch praxisbezogeneren) Antworten.


    Viele Grüße

    Micha