Hallo Christina,
Oh jeh - jetzt haben wir Dir den 200-Euro Filter aufgeschwatzt und Du siehst damit den Orionnebel weniger spannend als ohne Filter. Da hab ich etwas Schuld Gefühle ( mit ein wenig ;-))! Immerhin - ein h-Beta hätte Dich noch viel mehr enttäuscht.
Aber ich denke wir können das ein wenige Deiner Unerfahrenheit zuschreiben und dem Aufmerksamkeits Faktor. Bei M42 zieht sozudagen die Mitte des Nebels die Aufmerksamkeit auf sich und da ist er a) sowieso sehr hell, und b) ist es reflektiertes Licht, also volles weißes Spektrum. Davon knapst der Filter in der Tat ein Gutteil weg, das Zentrum kann "schwächer" aussehen.
Bei M42 mit OIII kommt es auf die weiten Bereiche an, die flauen Randgebiete. Die man ohne Filter nicht (unter Stadtrandhimmel) und mit Filter doch erkennen kann. Insbesondere die Schwingen (rauf und runter, sieht aus wie Flügel beidseitig) und bei sehr guter Transparenz und 8" und 31mm Ü-Okular sogar einen Vollkreis, ein richtiges Ei. Aber sehr zart, daher ist Beobachtungserfahrung wichtig. Eine art Trainig für Auge+Hirn die schwächsten Lichtsignale ins Bewusstsein hochzuheben. Das funktioniert nicht sofort. Dann kannst Du mit OIII versuchen M43, das "Komma" ebenfalls zu sichten. Oder geht der bei Dir ohne Filter?
Der Flammennebel geht besser ohne Filter, das ist halt so einer. Für den würde ich eher Dein Set Okular (20 oder 25? mm) verwenden. Der ist wirklich sehr zart, aber groß. Am Himmel darf auch kein dünner Schleier sein. Also der ist anspruchsvoll.
Probiere bitte weiterhin.
Falls Du den Filter mal los werden wills, ich sage Dir voraus, der geht für 180 Euro im Forum hier weg. Aber warte damit noch bis zum Sommer. Gerade der Zirrus Nebel wird Dich beeindrucken. Ohne Filter gar nix. Mit Filter - Woahhh.
CS,
Walter
PS: Ich behaupte, der Rosettennebel mit OIII geht einfacher mit Filter als der Flammennebel. Und ohne Filter siehst Du so gut wie nur den OS dort in der Mitte des Nebels ...