Hallo!
Es wird ja nicht in RGB gedruckt, sondern in CMYK.
Entschuldigung! Das ist so nicht richtig! Kein Bilder-Druckservice druckt in 4-Farbtechnik im CMYK Modell. Und Saal sicher auch nicht! Wir übrigens auch nicht! CMYK Druck ist Offsetdruck für Auflage in hunderter, tausender und mehr Auflage. Poster und Bilderdruck wird mindestens in sechs, acht, teilweise sogar noch mehr Farben ausgeführt. Es wird auch ein gänzlich anderes Rasterverfahren wie beim Offsetdruck verwendet und es werden auch ganz andere Farbpigmente als im Offsetdruck verwendet. Bei uns in der Firma reproduziert unser Druckworkflow fast perfekt direkt s-RGB. Übrigens CMYK ist gegenüber s-RGB ein verschwindenen geringerer, kleinerer Farbraum und wäre die denkbar allerschlechteste Variante um "schöne" (Astro-) Fotos zu drucken.
- ich bin auch über das ICC Profil Thema bei der Recherche gestoßen und habe das in Photoshop gemäß Anleitung geladen
- dann den Kontrast erhöht/ die Tonwertkurve hochgezogen
Willkommen in der Hölle des Farbmanagements!
Gibt es Anbieter, die sich auf Astroprints spezialisiert haben?
Ja, meine Firma! Wir haben schon ganze Ausstellungen mit Astrofotos gedruckt. Aber wir können auch nicht machen, dass Wasser bergauf fließt. Das Hauptproblem ist meistens, Du schaust auf einen Monitor, der leuchtet. Das bedeutet z.B. um Weiß anzuzeigen, werden drei Farbkanäle mehr oder weniger volle Pulle aufgedreht und man kann damit sogar das Weiß beeinflussen. Im Druck wird das Weiß durch die Farbe des Druckmediums bestimmt. Ein Drucker kann nur Farbe weglassen um Weiss zu bekommen. Und weißer als das Papierweiß von Haus aus ist kann er nicht drucken, sprich Druckfarbe weglassen. Umgedreht bei Schwarz. Beim Monitor wird dazu einfach kein Licht gemacht. Das schwarz ist dann so schwarz wie der Hintergrund des Monitors. Nicht mehr und nicht weniger! Hingegen beim Druck kann ich mehrfach immer über die selbe Stelle drucken und damit sehr wohl das Schwarz "vertiefen". Farben sind eigentlich Filter. Licht trifft auf das Papier. Wird es komplett reflektiert weil kein Filter, keine Farbe da ist, dann siehst Du weiß. Filter ich alles Licht raus, also es wird kein Licht vom Papier reflektiert, dann siehst Du nichts, ähemm Schwarz. Das sind jetzt natürlich alles starke Vereinfachungen, dazwischen ist noch viel Physik und Praxis.
Vermutlich liegt es eher in der Natur der Sache oder an einem Fehler bei mir, dass hier kein besseres Printergebniss erzeugt wurde.
Ja und nein! Wenn Dein Bild Farben enthält die mit dem verwendeten Druckprozess nicht erzeugt werden können, muss "irgendwer" eine Entscheidung treffen, was soll mit den Farben passieren? Es gibt dann grob vereinfacht dargestellt zwei Wege damit umzugehen. Entweder (A) man gibt an dieser Stelle einen Farbton aus der in etwa der Helligkeit der ursprünglichen Farbe entspricht, dann aber nur eine Ähnlichkeit im Farbton hat. Oder man versucht (B) möglichst genau den ursprünglichen Farbton zu treffen, dann passt aber die Helligkeit nicht.
Damit (A) oder (B) überhaupt funktionieren kann, braucht es ein Farbprofil, eine Definition in Deinen Daten. Dadurch wird überhaupt erst definiert wo sich Im Farbraum Deine Farben eigentlich befinden sollen. Farbe ist nichts absolutes. Ohne Farbprofil bekommst Du nur irgendwelche bunten Ergebnisse, keiner weiß was mit der bunten Datei gemacht werden soll. Aber lieferst Du uns z.B. eine RGB Datei mit eingebauten Farbprofil die als Arbeitsfarbraum Adobe-RGB hat, der gerade im Blau-Bereich größer ist als s-RGB, dann würde unsere Druckprozess vor dem Druck den Farbraum entsprechend konvertieren um möglichst nahe an Dein Ergebnis zu kommen. Aber das Ergebnis hängt dann von der Strategie ab, vereinfacht ausgedrückt Du weißt nicht ob wir mit (A) oder (B) arbeiten und kannst es auch nicht selbst bestimmen.
Daher ist der bessere Weg Du nimmst die Konvertierung auf s-RGB selbst vor. Dann hast Du eine Chance auf Deinem Monitor ein dem späteren Druck in etwa ähnliches Ergebnis zu sehen und kannst selbst entscheiden was Du sehen willst und ob es Dir gefällt. Das klappt aber nur wenn Du einen vernünftig eingestellten Monitor hast, am besten einen kalibrierten Monitor und zugleich jahrelange Erfahrung hast in der Abstraktion zwischen einem leuchtenden Monitor und einen Druck auf Papier. Und gehe mal in der ersten Näherung davon aus, dass Dich Dein Monitor hemmungslos anlügt!
Aber auch auf Acryl/Glanz kommt der Kontrast zwischen Schwarz und blauen Ausläufer einfach nicht annähernd an das Ergebnis auf dem Monitor.
Ohne Daten gesehen zu haben ist eine Material Empfehlung immer schwierig. Normalerweise empfehle ich für ein Astrofoto keine Ausführung hinter Acrylglas. Da muss das Licht durch 5 Millimeter Acrylglas ein Mal durch, wird dann von der Druckoberfläche reflektiert und muss wieder durch 5 Millimeter Acrylglas durch. Das Licht wird also zwei Mal im Acrylglas "verbogen". Ähnlich wie ein Filter im Glasweg den Fokus verändert. Stichwort Fokusverschiebung durch Glasweg - aber daran scheiden sich auch wieder die Geister. Außerdem ist Acrylglas hygrophil, sprich es liebt feuchtigkeit und nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebung auf und gibt es bei trockneren Klima auch wieder ab. Flapsig ausgedrückt es arbeitet wie Holz und ist nie eben. Deshalb montiert man hinter hochwertige Acrylglas-Drucke immer eine weitere Platte, meisten AluDibond. Löst die Probleme aber nur bedingt.
Ich schaue mir gerne Deine JPG an, schick Sie mir per PM oder per PM einen Wetransfer Link, am liebsten die urspüngliche "Saal-Datei", gerne auch zusätzlich die spätere Variante. Ich gebe Dir gerne eine Einschätzung und Empfehlung dazu. Ist selbstverständlich kostenlos und unverbindlich für Dich.
MünchenBeiNacht - Ewald