Beiträge von Obscurus im Thema „Beobachtungsbericht: First Light mit Phoenix von Goldammer 14''“

    Guten Abend Roland,


    nochmals vielen Dank für die wertvollen Informationen! Es freut mich sehr zu hören, dass unser 14 Zöller die Differenz zu einem 16 '' Spiegel zu einem Teil ausgleichen kann, gerade weil ich anfangs nicht genug bekommen wollte und eher auf einen 16 Zöller gedrängt habe ;). Ich bin sehr dankbar, dass ich hier so wahnsinnig gut beraten wurde...


    Ich hoffe, wir können auch mal auf so ein Arsenal an Okularen zurückgreifen :) . Aber wenn man so lange dabei ist, machen die sich mit Sicherheit mehr als bezahlt. Wir stellen ja jetzt schon nach etwa 1,5 Jahren fest, dass fast alle Okulare, die wir für unsere kleinen Optiken gekauft haben, viel zu schlecht und günstig waren...


    Deine Ausführungen zum Zeichnen finde ich sehr interessant! Ich bin zuvor auch immer wieder mal auf Zeichnungen hier im Forum gestoßen, das reizt mich schon sehr. In meiner Familie gibt's auch eine Künstlerin, vielleicht sollte ich mich mal ausleben und schauen, ob ich etwas vererbt bekommen habe ;). Vor allem stand für uns von Anfang an das Erlebnis oder das Genießen im Vordergrund, wenn man dann auch noch etwas vorweisen kann und sich die Sterne durch die Zeichnungen noch stärker in die Großhirnrinde einbrennen, klingt das sehr verlockend!


    Nachtfreundliche Grüße aus der Vorrhön

    Christopher

    Guten Abend,


    es freut mich riesig, was hier entstanden ist!

    Vielen Dank Walter für die Verlinkung des interessanten H-Beta Threads. Ich glaube, wir bleiben auf jeden Fall erstmal bei den von Stephan empfohlenen 2 Zoll ES OIII Filter und machen dann weiter mit einem Astronomik 2 Zoll UHC Filter. Hier könnte man Wartezeit aber durch meinen vorhandenen UHC-S Filter von Baader überbrücken, leider in 1,25 Zoll. Damit haben wir mit unseren kleinen Optiken den Ringnebel sehr schön beobachten und einigermaßen gut ablichten können. Für H-Beta Filter würde ich uns noch Zeit lassen. Nochmals Dankeschön für die Empfehlungen und den Austausch!

    Hallo Achim,


    vielen herzlichen Dank für deine Worte, das ehrt und erfreut mich wirklich sehr! Ich habe nicht gedacht, dass ich mal mit dem Erbauer dieses genialen Geräts in Kontakt treten werde...


    So langsam kann ich die Vorzüge einer rein visuellen Beobachtung nachvollziehen und frage mich, warum ich am Anfang so fixiert auf die Astrofotografie war. Einfach mystisch.


    Ich hoffe, dass wir noch lange am Ball bleiben werden und ich wünsche dir ebenfalls noch viele tolle Beobachtungsstunden.


    Schöne Grüße


    Christopher

    Vielen herzlichen Dank zunächst an alle für eure wertvollen Erfahrungen!


    NormanG


    Hallo Norman,

    danke für deine sehr nette Rückmeldung zu meinem ersten Bericht. Es freut mich, dass ich für unsere Begeisterung passende Worte gefunden habe :) . Ich glaube, wir haben hier echt großes Glück mit unserem Standort. Es geht zwar immer besser, aber wir jammern auf recht hohen Niveau ;)

    Die Seite von Achim ist uns bekannt, trotzdem nochmal vielen Dank für den Hinweis! Ich stelle fest, dass wir die Inhalte der Seite noch mehr aufsaugen müssen, wahnsinnig viele tolle Infos. Bin vorhin beim Astro-Stuhl hängen geblieben - Klasse. Auch die Beobachtungen mit genau unserem Gerät habe ich noch nicht gekannt!


    Stathis


    Hallo Stathis,


    Stephan hat uns die schöne Entstehungsgeschichte des Phoenix erzählt und ich habe sie hier auch nochmal nachgelesen. Vielen Dank für den Hinweis! Die anfängliche Idee einer eigenen Namensgebung hat sich damit egalisiert. Wir sind beide der Meinung, dass es ein Frevel wäre, am Namen aufgrund dieser genialen Geschichte herumzupfuschen. Ich habe außerdem gerade gelesen, dass die Rockerbox aus Birkenholz gefertigt ist. Hier schließt sich ein Kreis: Die Bäume im Garten, die uns vor allem nach Osten die Sicht versperren, sind unsere etwa 15 Meter hohen Birken ;) ...

    Schön auch zu hören, dass man sich bei Mond und Planeten getrost die volle Dröhnung geben kann. Danke für die Info. Ich muss zugeben, dass ich hier etwas vorsichtig war, während sich mein Spechtelfreund hier völlig ungehemmt gezeigt hat...

    Eine schöne Neumondnacht wird hoffentlich bald kommen, genauso wie ein weiterer Bericht.


    stardust3


    Hallo Walter,


    vielen Dank für die Blumen! Es freut mich sehr, dass mein Bericht so gut ankommt. Außerdem herzlichen Dank für die Glückwünsche! Ich glaube wir werden noch ein bisschen Zeit und Beobachtungsnächte brauchen, um unser Glück gänzlich begreifen zu können :) .



    StephanPsy


    Hallo Stephan,


    besten Dank für die Glückwünsche und deine Freude. Ich fühle mich geehrt!


    Vielen herzlichen Dank auch für die Empfehlungen zu den genannten Filtern und die Informationen zur Anwendung. Wir werden sie auf alle Fälle berücksichtigen! Du hast Recht, der Filterschieber hat 4 Positionen zu je 2 Zoll.

    Servus Roland,


    vielen Dank für die Glückwünsche! Wir staunen hier in der "Kellerbasis" bei bedecktem Himmel immer wieder, wie durchdacht das Teleskop gebaut wurde und stellen fest, dass wir in diesem Leben nicht ansatzweise dazu imstande sein werden...


    Schön, dass du unser Leid nachempfindest :) . Ich möchte mir nicht ausmalen, wie groß der Druck bei zwei Wochen Wartezeit ist - wie lässt sich das aushalten :/ || ?


    Deinen sehr interessanten Bericht haben wir gestern gelesen und sind unter anderem fasziniert von deinen tollen Zeichnungen, die uns erahnen und träumen lassen, was - zwar bei einer kleineren Öffnung - bei einer ausreichenden Höhe und mit passenden Okularen mit dem Phoenix noch möglich wäre. Ich wünsche dir auch noch viele sternenklare Nächte mit dem Pirol!


    Nachtfreundliche Grüße aus der Vorrhön in das Allgäu

    Christopher :)

    Ich möchte gerne meinen ersten Spechtelbericht an dieser Stelle veröffentlichen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieses Forum hier die richtige Adresse ist, wir haben nämlich vom Mond über Planeten bis hin zu Deep Sky Objekten eine bunte Bandbreite an Zielen abgedeckt. Schließlich möchte ich noch anmerken, dass ich und mein Spechtelfreund Anfänger sind, erste Erfahrungen wurden mit einem 127/1500 mm Maksutov-Cassegrain (GoTo) beziehungsweise einem 150/700 mm Newton(SynScan) gesammelt.


    Auf komplettes Neuland begeben wir uns jedoch mit dem 14 Zoll Dobson-Teleskop, für das wir insgesamt über 700 km Hin- und Rückfahrt in Kauf genommen haben. Kleiner Spoiler: Es hat sich richtig gelohnt! Nachdem wir den Phoenix von Goldammer (350/1790 mm) in die unterfränkische Heimat gebracht hatten, mussten wir uns noch sechs leidvolle Tage gedulden, weil der Nachthimmel sich hier bis dato von seiner schlechtesten Seite zeigte.


    Am 22.11.2021 war dann endlich die Zeit für unser First Light gekommen und der Phoenix konnte endlich aus seinem metaphorischen Käfig im Kellerraum freigelassen werden. Wie gespannt wir waren, "Achim" oder den "Lichteimer", wie er hier im Forum liebevoll genannt wird, in Aktion zu sehen.


    Leider nimmt das Leben keine Rücksicht auf sternenklare Nächte, das gilt auch für familiäre Verpflichtungen. Zuerst musste ich noch einen Verwandtschaftsgeburtstag über die Bühne bekommen. Aufgrund der derzeitigen Lage war kein rauschendes Fest zu erwarten, es gab vielmehr gezwickte Bratwürste, die im kleinen Kreis um eine Feuertonne im Hof genossen wurden. Ironie des Schicksals, dass mich dort unter freiem, unbedecktem Himmel Jupiter und Venus die ganze Zeit strahlend hell angrinsten. Meine Bemerkung, dass unsere zweijährige Tochter doch bestimmt schon sehr müde sei, fand bei meiner Frau leider keinen Anklang. Schließlich nahm die kleine, bei höherem Bedeckungsgrad mit Sicherheit sehr schöne Feierlichkeit doch ein Ende und ich konnte mich zuhause meiner Astrosucht hingeben. Pünktlich um 19:30 Uhr schaffte ich es zur verabredeten Zeit im heimischen Garten.


    Wir haben Quantensprünge erwartet und wir wurden nicht enttäuscht. Nach kurzer Diskussion, welcher Standort im Garten am Besten geeignet wäre, um das Maximum an beobachtbaren Objekten herauszuholen, haben wir uns für aufgrund der Bequemlichkeit für eine relative Nähe zum Haus entschieden. Auch dieses "leichte" Gitterrohrdobson muss erstmal bewegt werden und das Handling will gelernt sein. Weitere Standortoptionen sind im Garten zuhauf vorhanden, lediglich einige hohe Bäume stören die Sicht nach Osten. Lichtverschmutzung ist hier auf dem Dorf in der Vorrhön eher gering, zwei Straßenlaternen trüben leicht den Spaß.


    Als einfachstes Objekt zum Aufsuchen haben wir die Plejaden (M 45) auserkoren, auch weil wir noch nicht die Zeit hatten, um uns eingehender mit der vorhandenen Push-To Steuerung (Argo Navis) auseinanderzusetzen. Die einzelnen größeren Sterne des Siebengestirns funkeln uns entgegen und wir sind begeistert. Die Helligkeit ist trotz aufgehendem Quasi-Vollmond atemberaubend. Schnell stellen wir beim ersten Objekt unser Hauptproblem fest: Wir brauchen dringend dem Teleskop würdigere Okulare! Das verwendete Zoom-Okular hat bei größter Brennweite von 21,5 mm ein wahres Gesichtsfeld von etwa 0,6° und zeigt damit einen viel zu kleinen Ausschnitt.


    Ein kleiner Standortwechsel um etwa 10 Meter bringt uns freie Sicht nach Osten an den Bäumen vorbei und liefert mehrere bedeutende Erkenntnisse. Zum einen ist der Aufbau des Dobsons trotz seiner Größe zu zweit viel einfacher als angenommen. Innerhalb weniger Minuten hat das Teleskop seine Position gewechselt und wir haben uns als Team eingespielt. Zum anderen gelingt das Auffinden des Orionnebels mithilfe des installierten Rigel-Quickfinders und dem "Karkoschka" (Atlas für Himmelsbeobachter) wirklich sehr schnell. M 42 ist das absolute Highlight des Abends. Trotz immer höher stehendem Vollmond, ungeeignetem Okular und gerade erst knapp über den Horizont aufsteigenden Orion tauchen wir ein in eine uns völlig unbekannte Welt. Die Nebelstrukturen, die in unseren kleinen Optiken bisher nur zu erahnen waren, zeigen sich jetzt völlig klar und ohne die geringste Anstrengung. Hierbei könnten die Stunden dahinfließen...


    Leider ist die Zeit begrenzt - es ist ein Montag - und wir entschließen uns zum Finale den "Lichteimer" nochmal auf den zu etwa 89% beleuchteten Mond zu richten. Mit kindlicher Freude lassen wir uns wunderbar blenden und erfreuen uns der Eindrücke, die sich auf unserer Netzhaut einbrennen. Wir brauchen unbedingt einen ordentlichen Mondfilter, weil der verwendete günstige CPL-Filter keinesfalls eine ausreichende Abdunkelung liefert. Eine weitere wertvolle Erfahrung, die uns dieser Abend beschert hat.

    Wir bauen das Dobson-Teleskop ab und sperren den Phoenix bis zu seinem nächsten Freiflug wieder in seinen Keller-Käfig. Dort lassen wir den Abend Revue passieren und warten ungeduldig, bis sich wieder eine sternenklare Nacht bietet...


    Nachtrag: Schon zwei Tage später zeigt sich der Nachthimmel kurzzeitig einsichtig und wir nutzen unsere Chance, um das Telekop auf einen Planeten zu richten. Hier hat sich Jupiter relativ hoch im Süden angeboten. Ein fantastischer Anblick, auch hier werden aufgrund der Helligkeit dringend geeignete Filter benötigt. Ganymed und Callisto stehen zu diesem Zeitpunkt (etwa 19:15 Uhr) sehr nahe zusammen und werden trotzdem aufgelöst abgebildet. Leider hat ein blitzschnell aufziehender Nebel alle weiteren Beobachtungen an diesem Abend zunichte gemacht...


    Wir freuen uns auf viele weitere Beobachtungen mit dem Phoenix 8) .


    Christopher :)