Beiträge von JSchmoll im Thema „Gab es von B+W in den 1980er Jahren auch einen 102/530 dreilinsigen Achromaten?“

    Felix, das ist interessant und passt zu militaerischen Anwendungen. Prismen zur Aufrichtung, oder Prismen in einem Periskop zum Beispiel oder auch beides zusammen koennte diesen langen Glasweg erklaeren.


    Andreas - die drei Linsen waren in einer Fassung. Die Ebnung hielt sich deshalb in Grenzen, da alle drei Linsen nahe an der Pupille liegen. Das heisst, dass der Lichtzylinder aus jedem Raumwinkel die komplette (oder fast komplette) Linse durchlaeuft. Man kann ueber die die Position der effektiven Hauptebene im Objektiv die Bildfeldkruemmung ein wenig beeinflussen, aber nicht komplett entfernen. Zur Bildfeldkruemmungskorrektur bedarf es einer Linse, die je nach Feld eine andere Wirkung auf das konvergierende Lichtbuendel ausuebt. Das geht sehr gut in Fokusnaehe. Hier kann eine BIldfeldebnung oder z.B. beim Newton eine Komakorrektur feldselektiv erfolgen.


    Ob Du einen Bildfeldebner brauchst, liegt am konkreten optischen System und an Deiner Detektorgroesse. Mal ein Beispiel aus meinem Fernrohrwald: Ich habe ein Vixen ED102SS. Das ist ein zweilinsiger ED-Refraktor mit 102mm Oeffnung und 660mm Brennweite, also f/6.5. Meinen Halbformatchip (Canon EOS40D) bildet das System bis an den Rand Punktfoermig ab, die Feldkruemmung ist also trotz Zweilinser sehr gering. Es gab von Vixen allerdings auch den ED114SS, ein 114er ED mit f/5.3. Dort wurde unten im Auszug eine dritte LInse verbaut, die der Feldebnung diente.

    Ja, die waren wohl noch relativ bunt. Sie waren ja urspruenglich nicht fuer Sternfreunde konzipiert, sondern wahrscheinlich fuer militaerische Zwecke.


    Ueberhaupt habe ich oft von "Semi Apos" gelesen, die mehr Farbe zeigten als so mancher Achromat. Gerade bei der Bezeichnung "Semi Apo" wuerde ich vor dem Kauf lieber mal durchschauen. Das Problem ist, dass diese Bezeichung nicht an feste Spezifikationen gebunden ist. Auch wenn gute Firmen das gemacht haben - z.B. Lichtenknecker mit AK, FH, HA, VA und VAS wo die Unterschiede durch den RC-Wert festgenagelt wurden.