Hallo Peter und alle,
ich habe sehr lange über dieses Bild nachgedacht. Die Rille aufgelöst mit 76 mm, das geht nicht ! Das ist Lehrmeinung. Dies zumal das Bild nicht optimal scharf ist. Es hat eine "Richtung" von etwa 7 Uhr zu 1 Uhr. Manche Krater haben fette Doppelränder, so breit wie das Alpental selber, wie soll da die Rille sichtbar werden? Die inneren Krater in Plato sind aber lediglich verschmiert (etwa 1 zu 4), die wären ansonsten leicht nachzuweisen. Diese Unschärfe im Bild entspricht aber zufällig genau der Richtung des Alpentals und das ist möglicherweise sehr interessant. In "recht-links-Richtung" ist die maximale Auflösung des Teleskops sicher erreicht.
Dann habe ich mir die Rille genauer angeschaut. Sie ist an versch. Stellen verschieden hell. Ein Schärfungsartefakt würde i.d.R. irgendwie mit der Umgebung korrelieren, also hoher Kontrast in der Umgebung - heller Knoten in der Rille. Das ist an einigen Punkten gegeben, aber eben nicht an allen. Die "Rille"(das helle Band also) ist kleiner als die kleinsten Details im Bild, das ist komisch, deutet auf einen Artefakt hin, auf der anderen Seite müssten solche Artefakte dann auch anderswo im Bild zu finden sein, sind sie aber nicht.
Es gibt eine weitere Rille, oberhalb von Plato (Rimae Plato). Auch diese hat in etwa die selbe Richtung und die ist eindeutig abgebildet. Nicht aufgelöst, aber durch den hohen Kontrast abgebildet. (das wird gerne ja als Albedostrukturen bezeichnet). Ich erinnere mal an Kabel von Überlandleitungen die in Fotos deutlich zu erkennen sind, die aber auch unterhalb der theor. Auflösungsgrenze unserer Fotoobjektive liegen. Wichtig hierbei ist der Kontrast. UND: die "längliche Struktur". Würden wir ein 2 cm Stück dieses Überlandkabels (frei schwebend) nachweisen können? deutlich schwieriger oder gar nicht. Möglicherweise führt gerade diese Unschärfe in Rillenrichtung zufällig dazu, dass einige (wenige) echte Informationen der Rille in diesem hellen Band enthalten sind.
Soweit meine Überlegungen.
Viele Grüße,
ralf