Beiträge von 03sec im Thema „Anfänger in Deepsky Fotografie, mach ich was falsch?“

    Hallo Seraphin,

    ich denke soweit hast du nichts falsch gemacht. Belichtungszeit ist immer gut und es gibt eigentlich auch nie ein Ende. Je mehr Photonen du eingesammelt hast um so besser wird das Bild. Das SNR steigt leider nur mit der Wurzel zur Belichtungszeit, es wird also immer mühsamer tiefer zu kommen. Der limitierende Faktor dürfte das persönliche Durchhaltevermögen sein. :)

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Seraphin,

    in der Tat ist das Ausleserauschen bei langen Einzelbelichtungen nicht so relevant wie bei kurzen. Du hast aber ja selbst geschrieben, dass moderne Kameras ein immer geringeres Ausleserauschen haben und der Nachteil immer geringer wird. Z.T. sind das nur noch 1-2 Elektronen/Photonen pro Auslesung.

    Das war aber nicht die Frage. (oder ich habe dich falsch verstanden)

    Du redest von Lichtverschmutzung und von Gründen warum man hintergrundlimitier belichten sollte. Hintergrundlimitiert sollte man IMMER belichten, auch wenn´s kurz ist. Auf die Lichtverschmutzung kannst du bei keiner dieser beiden Möglichkeiten Einfluß nehmen. Aber, bei hoher Lichtverschmutzung bist du schneller hintergrundlimitiert, d.h. du kannst (wenn du willst) einfacher kürzer belichten.

    Zum Dithern hat ja Heiko schon was geschrieben.



    Ich möchte aber auch gerne noch auf deinen letzten Punkt mit dem Seeing und Lucky Imaging eingehen (ist mein Lieblingsthema)

    Seeing:

    Spricht eher für kurze Belichtungszeiten. (Lucky imaging). Dürfte für Deepsky eher nicht so relevant sein.

    Das ist sehr wohl (zunehmend) in der Deep-Sky-Fotografie relevant, zumindest dann, wenn man möglichst detailreiche Bilder machen möchte. Kurze (sehr kurze) Einzelbelichtungen bringen eine enorme Schärfe ins Bild. (Achtung, s.o. muss hintergrundlimitiert sein, damit man nichts an SNR verschwendet) Zudem werden Ungenauigkeiten der Montierung, Wind, Bildfeldrotation etc. eliminiert. Hier mal ein Beispiel. Schau mal auf die Einzelbelichtungszeit ;)

    Astrofotografie Ralf Burkart


    Viele Grüße,

    ralf

    ISO3200 1MIN

    iso800 2min?

    Hättest du doch 4min belichten können

    Hallo zusammen,

    viele Leute haben ihre fotografischen Erfahrungen in der Tageslichtfotografie gemacht. Da gilt das oben eingefügte Zitat (fast) bzw. das ist Lehrbuchmeinung. (allerdings dann ISO 1600 oder 4 min.)

    In der Astronomie gilt das nicht, weil wir hier nicht die Beleuchtungsstärke anschauen, sondern das SNR, das Signal zu Rausch VERHÄLTNIS, und das ist (fast) gleich zwischen ISO 3200 und ISO 800.

    Zum tieferen Verständnis: machen wir den Chip empfindlicher, wenn wir ISO 3200 einstellen? Nein, der Chip bleibt der selbe, wir verstärken nur das Signal und damit leider auch das Rauschen. (diese ganze ISO Einstellung ist im Grunde immer noch ein Artefakt der chemischen Fotografie).


    Lichtverschmutzung / Himmelshintergrund:

    Das Himmelshinterungdsleuchten ist auch ein Rauschanteil. Wenn das Rauschen des Himmelshintergrundes das Ausleserauschen übersteigt, spielt das Ausleserauschen keine Rolle mehr. -> Hintergrundlimitiert


    Dithering:

    Spricht natürlich für lange Belichtungszeiten um die Ditherzeit über die ganze Nacht gesehen klein zu halten.

    und Seraphin, das hast du falsch verstanden. Der Himmelshintergrund ist nur wichtig, wenn du kurz belichtest, dann sollte er zu sehen sein, DAMIT nur das Ausleserauschen eine Rolle spielt.

    Dithering spielt hierbei überhaupt keine Rolle, das ist nur relevant beim Guiding.


    Viele Grüße,

    ralf