Beiträge von AQR66 im Thema „MyNewton - Zuverlässig?“

    Moin Raul,

    bei der Ausleuchtung glaube ich nicht, dass man visuell ohne Weiteres einen Unterschied zwischen 2mm oder 20mm 100%-Ausleuchtung sehen kann, zumal der Verlauf mit zunehmender Gerätegröße immer flacher wird.
    Fotografisch wäre es vermutlich vorteilhaft, wenn der Chip zu 100% ausgeleuchtet wäre. Andererseits lassen sich Gradienten ja elektronisch entfernen. Wie gut, und mit welchen Aufwand, weiß ich nicht.
    Ich denke auch nicht, dass der Unterschied zwischen 22% und 24% Obstruktion gravierend ist. Fotografisch wohl noch weniger als visuell.


    Nachfolgend mal recht weit auseinanderliegende Konfigurationen. Allen gemein: 300mm Hsp Ø, 66mm Fsp-Ø, 1487mm Brennweite, Tubusinnen-Ø 345mm Tubuswandung 5mm.

    1.: Hoher Auszug (sollte grob dem vorhandenen entsprechen) mit 60mm Backfokus


    2.: Niedriger Auszug (75mm Tubus) mit 20mm Backfokus so, dass er voll eingefahren nicht in den Teleskoptubus ragt, um dort einen Filterschieber oder ein Filterrad einbauen zu können.


    3.: Niedriger Auszug mit 20mm Backfokus so tief wie möglich, ohne dass der OAZ-Tubus in die 100%-Ausleuchtungszone ragt. Visuell dürfte das eher unbedeutend sein. Fotografisch bekommt man vermutlich ein paar Spikes dazu.


    Geometrisch sieht das dann ungefähr so aus (ohne Gewähr):


    Die Ausleuchtung dazu in etwa so:

    Überschrieben mit Distanz zur Achse (Bildradius). Je Konfiguration 4 Zeilen.

    1.: % Ausleuchtung (Lichtverlust durch zentrale Abschattung nicht berücksichtigt)

    2.: Gewinn in mag (Lichtverlust durch zentrale Abschattung berücksichtigt)

    3. und 4. wie vor, aber mit Korrektor. Hier Paracorr 2.



    Warum erwägst du den Tausch des Hauptspiegels? Ist der aktuelle nachgemessen nicht gut (genug)?

    Wenn getauscht werden soll: Warum 10cm mehr Brennweite? Mechanisch passt dann nichts mehr und das Gerät wäre gefühlt vom Start weg wieder eine Baustelle.


    Bezüglich der Fokuslage: Aus dem geschriebenen schließe ich, dass keine Spar-Notwendigkeit besteht. Wäre nicht der Paracorr eine sinnvolle Option? Dessen Fokuslage ist unwesentlich anders als die der gängigen Okulare. Soll heißen: der funktioniert auch bei visuell ausgelegtem Gerät. Wenn ein Spiegel mit längerer Brennweite in Betracht gezogen wird, sollten die 15% Brennweitenverlängerung imho nicht das Ausschlusskriterium sein.

    Astro-Kameras mit integrierten Filterrädern OAG haben ggf. andere Aforderungen und benötigen ggf. mehr Weg, als hinter dem Paracorr zur Verfügung steht.


    In jedem Fall weiter viel Spaß beim tüfteln.


    CS

    Harold

    Moin Raul,


    meine Vemutung ist, dass die angenommene bzw. angegebene Spiegel-Brennweite von der tatsächlichen Brennweite abweicht.

    Das scheint mir wahrscheinlicher, als ein Denk- oder Messfehler am mechanischen Aufbau.

    Ggf. die Brennweite (den Krümmungsmittelpunkt) mit einer Taschenlampe oder besser einem Foucalt-Tester bestimmen bz. ausmessen. Mit einer einfachen Lampe ist es imho aber gar nicht so einfach auf ein paar mm genau zu messen, da freihand nicht sicher gestellt ist, dass Lichtquelle und Auge den genau gleichen Abstand vom Spiegel haben.

    Falls du einen Laser-Enfernungsmesser haben solltest, kannst du auch einfach einen Papierschnipsel auf den Spiegel legen und den Abstand von deiner gefundenen Fokusposition aus messen.


    cs

    Harold

    Moin Raul,


    Ich nehme schon an, dass das passt. Die Werte stimmen praktisch deckungsgleich mit meinem Excel-Dings überein.

    Allerdings komme ich beim Versuch das Eigenbau-Teleskop nachzumessen auch auf Differenzen. Mein gemessener Tubus ist da scheinbar auch so 10mm zu kurz. Wo der Fehler sitzt kann ich im Moment tatsächlich auch nicht sagen. Vielleicht habe ich die Spiegelberennweite damals nicht wirklich exakt gemessen, vielleicht ist auch der Offset beim Messen der Spielverderber.

    Beim Tubusaufbau hatte ich die Stangen zunächst etwas zu lang gelassen und dann die Fokuslage bestimmt. Danach habe ich die Stangen passend gekürzt und erst dann die Stangen-Endstücke dauerhaft befestigt.


    Ansonsten: Passen die Angaben und Annahmen im Programm zusammen?


    Ist die Brennweite des Spiegels gemessen oder eine Werksangabe?

    Du nimmst eine Kamera, um die Fokuslage zu bestimmen. Ist deren Backfokus berücksichtigt?

    Ist auf ein (unendlich) weit entferntes Objekt fokussiert.

    Die Fokuslage über Tubus bezieht sich offenbar auf die Tubus-Außenwand. Ist die Tubuswanddicke richtig eingestellt?

    Die Tubus-Gesamtlänge hängt vom vorgesehenen Platz hinter dem Spiegel und der Länge nach vorne über den OAZ hinaus ab. Sind die Abstände richtig eingestellt? (Hier scheint ein Bug in meiner My-Newton-Version zu sein. Der Abstand ab HSp zu Tubusende scheint entgegen der Bezeichnung der Abstand ab Spiegelrückseite zu sein. Das lässt sich in der Grafik recht gut erkennen.)


    Unabhängig von irgendwelchen Tools hast du mit deinem bestehenden Tubus doch eigentlch die bestmögliche Vorlage.

    Du kannst hier alle Maße nehmen und für einen neuen Tubus anpassen.

    Soll der Fokus weiter rein, wird der Tubus, also der Abstand zwischen OAZ bzw. FSp. und HSp, entsprechend vergrößert.

    Wird die Tubuswanddicke größer, muß der Abstand HSp/FSp entsprechend schrumpfen, wenn sich sonst nichts ändern soll.

    Usw..


    vG

    Harold