Hallo Sascha,
persönlich halte ich kleine Refraktoren "gutmütiger" wie Newtons. Das betrifft besonders Tubusseeing und Justagestabilität.
Visuell finde ich persönlich die Abildung in 4" APO schöner wie im 6" Newton. Wenn man hellen Planeten anschaut, gibt es halt im Newton Spikes. Manchmal gelingt es mir diese gedanklich auszublenden, aber im APO schweben die Planeten einfach vor einem schwarzen Hintergrund mit einem wunderbaren Kontrast. Es schaut sehr ästhetisch aus.
Ich muss aber dazu sagen, dass diese Spikes am Planeten auf die Videoaufnahmen (meist) nicht zu sehen ist, da man nur sehr kurz belichtet. Dadurch werden die Bilder im Newton auch schön (solange Tubusseeing am Newton nicht zuschlägt). Das Tubusseeing tritt hauptsächlich bei tiefstehenden Objekten auf, bei denen der Tubus fast waagrecht ist. Weiters hat man am Newton weniger Backfokus z.B. für die Verwendung eines ADCs.
Die Justage bleibt beim APO konstant, solange der APO nicht auf den Boden fällt. Beim Newton sollte man jedes Mal die Justage testen ...
Die Justage ist eine Kleinigkeit, aber ich wollte erklären, warum ich kleine APOs bis etwa 5" als gutmütiger oder unkomplizierter sehe. (Eigene visuelle Erfahrung und bei Planetenaufnahmen habe ich beim APO bis 5", wobei mein größter nur 105 mm Öffnung hat).
Die Newton bieten halt größere Öffnung für weniger Geld. Es gibt z.B. einen 6" f/4 oder 8" f/4 Newton, den es als APO nicht gibt.
Allerdings habe ich keine Erfahrung mit Deepskyfotos. Meine Aussagen betreffen das Filmen und visuelle Beobachten besonders von Planeten und Mond. Natürlich schauen auch Sternhaufen, helle Kugelsternhaufen, große Gasnebel, Reflexionsnebel im kleinen APO mit 4" oder 5" fein aus. Gerade bei Deepskyobjekten wird aber schnell die Ansicht bei größerer Öffnung noch beeindruckender. M33 schaut visuell im 10" Dobson halt beeindruckender aus wie im 4" APO...
Servus,
Roland