Beiträge von Mettling im Thema „Einsteiger sucht leichtes Teleskop“

    Besorge Dir eine drehbare Sternkarte. Gibt's in jeder Buchhandlung. Damit hast Du den ganzen Himmel auf einen Blick, zu jeder Zeit des Jahres. Apps sind schlecht geeignet um die Orientierung am Himmel zu erlernen, weil sie Dir keinen Überblick geben.

    Hallo Roland,


    irgendwie hatte ich beim schreiben völlig vergessen, dass es sich ja um ein C6 dreht, nicht um ein C8. Hier war in der letzten Zeit immer von SCTs allgemein die Rede und ein 8“er ist irgendwie der Inbegriff eines Einsteiger-SCTs für mich. Ähnlich wie der 8“ f/6 Dobson.

    Aber ich denke das meiste was ich geschrieben habe gilt genauso für ein 6“er. Und ob 2“-Zubehör Sinn macht, müsste man mal recherchieren. Das Auge ist bei Vignettierung ja toleranter als die Kamera.


    Hallo Jörg,


    es wundert mich, dass es an Deinen Dobsons NICHTS zu tun gibt. ;)

    Eine kleine Auswahl meiner Baustellen am 16“er:

    - Das Ebony der Höhenräder ist ziemlich durch, das muss demnächst mal neu. Dann mache ich auch gleich die Teflonblöcke.

    - Vielleicht bei der Gelegenheit neue, elegantere Höhenräder a la Dieter Martini. Finde ich schick.

    - Der Tauschutz meines integriertem Filterrades ist eingerissen und sollte mal ersetzt werden.

    - A propos Filterrad: das ist eigentlich noch ein Prototyp und ich möchte die verbauten Zahnräder gerne gegen welche mit größerem Modul ersetzen.

    - Der Rigel Quickfinder ist kaputt. Entweder reparieren oder neu. Mal sehen.

    - Das Kabel für die digitalen Teilkreise ist gerissen und das Ersatzkabel ist zu lang. Da muss ich mir mal ein Netzwerkkabel in der passenden Länge maßschneidern lassen.

    - Und ich will irgendwann mal den ganzen Hut umbauen, damit das Filterrad besser integriert ist.

    - Und irgendwo habe ich ein bisschen Asti im System. Nicht viel, aber ich sehe ihn beim Sterntest. Und der war früher nicht. Da muss ich mich mal auf die Suche machen.


    Wie man sieht, da ist einiges zu tun. Und ich bin mir sicher, wenn ich mir Deine Dobsons anschaue, würden mir mit Sicherheit fünf, sechs Dinge einfallen, die ich umbauen würde. :D


    Also frisch ans Werk:

    Marcus

    Moin,


    ich bin zwar seit Jahren bekennender Dobsonaut, aber ich muss hier auch nochmal eine Lanze für das C8 brechen.

    Ich habe fast 20 Jahre lang ein C8 auf einer SP-DX genutzt und stelle es auch heute noch gerne in den garten, wenn ich gezielt Planeten oder Mond oder Weißlicht-Sonne machen will. Klar, für den Deepsky nehme ich lieber der 16“er.


    Aber so wie ein Dobson eine ewige Baustelle bleibt (siehe meine Signatur) muss man auch bei einem SCT nach dem Kauf auf ein paar Sachen ergänzen, damit es richtig Spaß bringt. Egal ob Goto oder nicht, ob azimutal oder parallaktisch. Mit dem richtigen Zubehör bringt es auch im Deepsky viel Spaß (für mich wie gesagt 20 Jahre lang).


    1. Die Montierung beherrschen. Egal was unter dem Rohr sitzt, man muss es beherrschen. Solange das Goto nicht aus dem Stehreif klappt, bringt die Beobachtung Null Spaß. Dann lieber ganz ohne Goto. Siehe 5.

    Und die Monti muss ausreichend tragfähig sein. Eine Montierung der EQ-5-Klasse ist für visuell ausreichend, für Fotografie muss was dickeres drunter.


    2. Taukappe. Kann man aus Moosgummi oder Isomatte selbst basteln. Meine ist aus 4mm Moosgummi, wiegt fast nichts, hat 40cm wirksame Länge und die Materialkosten lagen bei rund 20,-. Es muss schon sehr feucht sein, damit meine Schmidtplatte zutaut. Zur Not kann man eine Heizung einbauen. Mit Moosgummi basteln bringt Spaß. Es lässt sich mit Pattex oder Neoprenkleber hervorragend auf Stoß verkleben und zu riesigen Platten zusammen setzen.


    3. 2“ Zenitspiegel und 40mm Erfle Übersichtsokular. Absolute Grundvoraussetzung um im Deepsky Spaß zu haben. Mit 4mm AP und 50x gehen auch flächige Emissionsnebel (Nordamerika, Cirrus).


    4. Nebelfilter. Ein 2“ Astronomik OIII. Öffnet eine neue Welt. Allein der Cirrus ist die Investition wert.


    5. Leuchtpunktsucher oder Telrad. Macht das Leben viiiiel einfacher. Damit das Objekt grob anfahren, eventuell noch mit dem Sucher nachstellen. Und schwupps, schon steht es im Übersichtsokular. Ganz ohne Goto. Auch für das Alignment einer Gotomonti eine feine Sache.


    Dazu noch ein paar Okulare: 20mm, 15mm, 10mm. Eventuell 7mm für Planeten. Reicht.


    Dazu natürlich noch ein Beobachtungshandbuch und ein Sternatlas. Und man sollte sich am Sternhimmel mit dem bloßen Auge einigermaßen auskennen. Wenn man das nicht tut, ist die gute alte drehbare Sternkarte das beste Werkzeug um es zu lernen.


    Also man kann mit einem SCT definitiv Spaß haben. Aber wie jedes Teleskop bringt es erst seine volle Leistung, wenn man das optimale Zubehör angeschafft oder gebaut hat.


    Bis dann:

    Marcus

    Hallo Jules,


    willkommen im Astrotreff. :)


    Nur zum Farbfehler: wie stark und störend der wahrgenommen wird, ist sehr von den persönlichen Vorlieben abhängig. Es gibt Beobachter (wie Peter beispielsweise) den stört der nicht sehr und durch Einsatz eines Filters können sie ihn soweit unterdrücken, dass er sie gar nicht mehr stört. Andere Beobachter( und zu denen gehöre ich) stört er massiv, weil er alle hellen Objekte (auch mit Filter) mit einem deutlichen Farbsaum in blau oder violett umkränzt und auch an den Objekten deutlich Kontrast und Detailreichtum kostet. Ich habe meine achromatischen Refraktoren deshalb verkauft und verwende einen 80mm ED-Refraktor, der einen deutlich reduzierten Farbfehler hat. Damit kann man gut Deepsky machen, aber an hellen Objekten (Planeten, Mond) ist auch dieser Farbfehler für mich zuviel.


    Deshalb habe ich mir jetzt einen sehr hochwertigen kleinen Apochromaten zugelegt. Der hat auch bei höchsten Vergrößerungen keinen Farbfehler mehr und zeigt beeindruckende Details an Mond und Planeten (in Anbetracht von mal gerade 60mm Öffnung). Aber der ist teuer, klein und deshalb IMO nicht das richtige für einen Einsteiger. Deshalb setze ich für größere Geräte auf Spiegelteleskope. Da hat man keine Probleme mit Farbfehler und bekommt zugleich mehr Öffnung und Auflösung bei gleichem finanziellen Einsatz.

    Aber das ist nur meine Vorliebe und meine Meinung. In der Astronomie führen viele Wege nach Rom. Und ein Teleskop das den einen nicht glücklich macht, kann für den anderen ein geeignetes Setup sein.


    Was heißt das für Dich? Ganz einfach: mach Dich mit dem Gedanken vertraut, dass Dein erstes Teleskop tatsächlich nur Dein Erstes ist. Wenn Du damit etwas Erfahrung gesammelt hast, wird Dir vermutlich klar werden, ob und welches andere Instrument das Optimale für Dich wäre. Und dann wirst Du ein zweites Teleskop kaufen. Und ein drittes. Und, und und... (ich habe sechs Teleskope im Keller. Ich nutze sie alle).

    Deshalb, und weil das Geld nun mal immer rar ist, solltest Du den Einstieg lieber etwas universeller angehen. Vor allem wenn zuerst visuell angedacht ist. Der allgemein gerne empfohlene 8"-Dobson ist da IMO sehr gut geeignet. Er ist kompakt, hochmobil, nicht zu teuer und universell einsetzbar. Du lernst damit Teleskope und ihre Bedienung kennen, kannst mit etwas Zubehör (EQ-Plattform) auch Planeten filmen und es bleibt genug Geld übrig, das bei Bedarf später den Grundstock für eine astrofotografische Ausrüstung bietet.

    Und Du hast schon mal zwei Systeme, zwischen denen Du nach Lust und Laune wechseln kannst. :thumbup: Bis das dritte kommt... :D


    Bis dann:

    Marcus