Beiträge von Lucifugus im Thema „Einsteiger sucht leichtes Teleskop“

    7. Orientierung 0, also eigentlich ein goto sonst nur Zufallsfunde wenn überhaupt, also eigentlich auf jeden fall sinnvoll

    Servus Julius,


    in Sachen Teleskop wurde ja bereits viel geschrieben. Wenn du vornehmlich visuell arbeiten willst, eine azimutale Montierung o.k. ist und du viel für wenig Geld sehen willst, bleibt m.E. nur ein Dobson als Option. Aber das wurde ja mehrfach angemerkt.


    Mein Eindruck ist, dass dich dein 7.... daran hindert. Und da komme ich nicht ganz mit. Für mich gehört ein sich am Himmel Auskennen quasi als "Allgemeinbildung" eines Sternfreundes dazu. Allein die Milchstraße mit einem Fernglas abzusuchen, dann z. B. einen hellen Sternhaufen zu sehen, um auf einer Karte nachzuschauen, welcher das denn wohl ist... Oder umgekehrt Objekte wie den Cirrus-Nebel im Fernglas sehen, also finden zu wollen und können, das ist doch erstmal die Grundvoraussetzung. Was bringt es, auf einen Knopf zu drücken und zu hoffen, dass das GoTo einen an die richtige Stelle führt, wenn man gar nicht weiß, wo man am Himmel nun gerade hinsieht?


    Klingt für mich so, als wolle man eine Violine kaufen, aber man weigert sich, Noten lesen zu lernen. Und hier hoffst du, dein mangelndes Interesse (?) am Sternhimmel durch ein elektronisches Gerät ausgleichen zu können? So kommt mir das irgendwie vor.


    Schritt 1: Sternbilder kennenlernen, dann die hellen Sterne (dann ist das Alignment der GoTo auch kein Problem mehr), die Position der spektakulärsten Objekte erlernen (und z. B. im Fernglas bestaunen= und dann kommt erst das Teleskop als Schritt 2. Und Umgang mit GoTo wäre erst Schritt 3. Vorher mit Telrad oder Leuchtpunktsucher (oder klassischen Sucher) umgehen, das erlernen und mit Sternkarte arbeiten. Telrad/Sucher brauchst du auch mit GoTo zum Alignment der Referenzsterne.


    Und ja, ich nutze meine GoTo-Montierung und will das GoTo nicht missen. Trotzdem brauche ich "Skills" im Finden von Objekten. Z. B. von einem Objekt aus noch einen faint fuzzie anzusteuern, der nicht in der Datenbank ist. Oder, um schwache Objekte auch erkennen zu können, im Okular genau den Stern zu finden, neben dem dann der kleine "Nebelfleck" auftauchen müsste. Sprich zuhause Aufsichtskarten vorzubreiten, sich daran zu gewöhnen, auch ohne Elektronik sein Teleskop einsetzen zu können bzw. mit Elektronik dieses auch optimal nutzen zu können.


    Anderes Bild: wer Eishockey spielen will, muss erstmal Schlittschuhlaufen lernen. Schlagschüsse aufs Tor kommen erst später.


    Liebe Grüße,

    Christoph