Hallo Stathis,
guter Hinweis bzgl. überkorrigierter Randbereich. Das mit der Ringblende werde ich ausprobieren - und über das Ergebnis hier berichten.
Blöde Frage: Kann ich die Pappe einfach so ohne Gefahr auf den Spiegel legen?
Andere Frage: Im Suiter habe ich eben denselben Effekt (extrafokal Ringe deutlich sichtbar, intrafokal nur sehr schwer auszumachen) beschrieben gefunden. Nur spricht Suiter von abgesunkener Kante ("turned-down edge"). Wenn sich beide Spiegelfehler nur auf Deine geschätzten 20 mm Randbereich beschränken, sprechen wir doch von ein- und demselben Phänomen, also überkorrigierter Randbereich = abgesunkene Kante, korrekt?
Und drittens: Wenn ich 20 mm überkorrigierten Randbereich habe, dann habe ich doch effektiv einen 437 (statt 457) mm Spiegel, da der betroffene Randbereich absolut nicht als lichtsammelnde Fläche zur Verfügung steht, auch korrekt?
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Hallo Stathis ,
wie versprochen, melde ich mich in diesem Thread nochmal, da ich nun vor ein paar Minuten die Pappkarton-Blende im Einsatz hatte. Bei mir liegt sie auf der Kreisöffnung der Spiegelbox, ca. 25 cm über dem Spiegel und deckt den Randbereich um die 2 bis 3 cm ab. Es handelt sich um einen 18" f/4,45 Dobs.
Und was muss ich sagen?
1) Abgesunkener Randbereich:
Diesmal sehe ich sowohl Intrafokal als auch extrafokal außen im unscharfen Sternbild die Fresnelringe. Diesmal aber weniger deutlich als das letzte Mal, aber intrafokal sehe ich sie und das bilde ich mir nicht ein. Als ich die intrafokale Stellung beibehalten und kurz die Blende wieder weggenommen habe, habe ich diese ansatzweisen Ringe tatsächlich nicht mehr gesehen. Jetzt weiß ich nicht, ob ich mich ob der hiermit bewiesenen Existenz eines "abgesunkenen Randbereichs" (was ja auch das IGramm zeigt) nun freuen soll oder nicht. Ok, ich freue mich, dass ich anhand Deines Rats bzgl. der Blende das Problem nachvollziehen konnte. Danke Dir dafür, das war ein schöner Aha-Effekt.
2) Fresenelringe undeutlicher zu sehen als das letzte Mal:
Komischerweise habe ich extrafokal die Ringe diesmal ziemlich weniger deutlich als das letzte Mal gesehen. Ich konnte sie nicht einmal richtig zählen. Letztes mal konnte ich mindestens 5 Ringe von außen her zählen. Das Seeing war laut Meteoblue nur unwesentlich schlechter, vielleicht lag es an der Justage, aber auch hier lag ich nicht deutlich schlechter als das letzte Mal. Woran mag das also liegen?
3) Astigmatismus:
Dann habe ich versucht kurz vor dem Fokus von intra- als auch von extrafokal her vielleicht den Asti zu sehen, der das unscharfe Sternscheibchen um 90° drehen sollte. Konnte ich kaum ausmachen, da sich der Stern im Fokus sowieso ziemlich unscharf darstellt.
4) Airy-Scheibchen nicht sichtbar:
Ich kriege per se keine Sterne scharf gestellt. Ok, ein endlich großer Hauptspiegel mit zentraler Obstruktion zeigt nie nadelscharfe Sterne. Aber etwas schärfer oder zumindest ansatzweise ein Airy-Scheibchen hätte ich schon mal gerne gesehen. Aber dazu ist wohl auch diesmal das Seeing wohl zu schlecht.
5) Vergleich zu Deinem Sterntest mit dem Kyklopas:
Die Ergebnisbilder, die Du mit Aberrator gemacht hattest, zeigen deutlich dunkle und helle konzentrische Ringe im unscharfen Sternscheibchen. Die sehe ich bei 231x (2 mm AP) nicht. Ich sehe keine konzentrischen Ringe, die unterschiedlich hell sind. Das Gewabere im Bild ist einfach zu stark. Ist es so, dass einfach das Seeing passen muss, damit ich konzentrische -vor allem unterschiedlich helle- Ringe sehen kann? Die wenigen Fresnelringe, die ich das letzte Mal sogar zählen konnte, sind gleich hell, weisen keine unterschiedlichen Helligkeiten auf.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du hierzu noch einmal Stellung nehmen könntest.
Viele Grüße
Micha
ps
Hier ein Report zu meinem 18" (gemittelt über 5 IGramme):