Das ist soweit schon klar, danke auch Ihnen, Konrad. Aber es geht im historischen Kontext ja immer um frühe Reihenzählungen. Und ich überlege, welche
Zeitrechnung unseren Vorfahren in welchen Zeiträumen davonläuft. -
Mir fiel auf, daß die sog. klassischen Spielbretter (Schach,
Backgammon, Yut…) und die Zählleisten (wie Mancala) zu frühen
himmelskundlichen Ur-Lektionen passen. Die neunköpfige Hydra war ein
Bild für das Pendel der Großen Mondwende (für die gab es viele
unterschiedliche Bilder) und der Ouroboros beschreibt das “Laufrad
der Sonne”, da wurde auf geniale Weise das “Bewegungsprofil der
Sonne” gezeichnet, ausgehend von einer geozentrischen Weltsicht.
Diese beiden Basislektionen machen einen schönen Ausgangspunkt:
Startend von diesem Wissensstand will ich nachvollziehen können, wie
man schrittweise bis hin zum Metonzyklus und zu 60-Jahreskreisen kam.
Es ist ja eine unvermeidliche Aufbauleistung, die sich da vollzog,
man kann all diese Sachen nicht erfinden, man muß sie sich
schrittweise erarbeiten. Erst zählte man sechs Monde zwischen den
Sonnenwenden. Der Doppelmond konnte endlich auf 59 Tage festgesetzt
werden, (syrische Zählmuster). Das Doppeljahr trat auf, welches aus
25 Monden bestand, (Backgammon). Das wurde in Reihe gesetzt, der
8-Jahreskreis streicht einen Mond am Ende aus (Allah heißt 99, der
Rosenkranz hat 99 Perlen, “hundert minus eine”, wie man sagt).
Das 3-Jahres-Konstrukt rechnete noch etwas genauer: 3 x 12 Monde plus
einen = 37). Usw. Ich habe ägyptische Zählmuster mit 124 Feldern
gefunden, das ist die Dekade, denn es sind 12,4 Monde im Jahr… Das
geht hin, bis zu den vielen verschiedenen Großjahren, die alle auf
eine raffinierte Kalenderschaltung hinauswollten. Die vergleiche ich
mit Artefakten und mit mythischen Varianten ab, um herauszupuzzlen,
welche Mythen im Ursprung auf welche Kalendermodelle sich bezogen und
wie man auf welchen Schachbrettern was zählte. (So erklärt
Censorinus beispielsweise, daß Numa für das kurze Mondjahr
gestanden habe. Numa hatte das Mondjahr von 354 auf 355 Tage
heraufgesetzt, Censorinus vermutet einen Schnitzer, ich vermute eine
Aufbauleistung...)
Und nun ist eben auch die Frage, ab wann und wie kam der sidersche
Mond aufs Tablett. Ich bräuchte von den Astronomen auch ein paar
Hinweise dazu: Wodurch kam das geozentrische Weltbild endlich ins
wanken und wann? Kopernikus ist klar. Aber vor der Beweisführung ist
ja oft die unbewiesene Vermutung lange schon. Wodurch kommen diese
Vermutungen auf? Ich könnte mir denken, die Schleifen der Planeten
lassen da möglicherweise Rückschlüsse zu? Vielleicht treten andere
Unstimmigkeiten auch auf?