Hallo Peter,
kann man vom Ansatz dieses Konzeptes her auch das Trennen der Kanäle nach dem Stacken vornehmen und dann ein HOO daraus zu basteln oder führt das zu keinen überzeugenden Ergebnissen?
Grüße und CS - Oliver
Alles anzeigenHallo Sabine,
das Aufsplitten der Kanäle ist in APP ganz easy. Lade das gestackte noch unbearbeitete RGB-Bild in APP unter Other/Processed. Klicke dann auf die Registerkarte "Calibrate" (Registerkarte 2) und
scrolle bis ganz nach unten und aktiviere "Split Channels". Danach Klickst Du auf "Save Calibrated Frames" und schon hast Du die drei Dateien.
Viele Grüße
Klaus
Alles anzeigenHallo Klaus,
also erst alles Stacken, dann trennen, dann jedes Bild z. B. in PS einzeln bearbeiten, dann wieder zusammenfügen und dann erst Gradienten entfernen?
LG
Sabine
Hallo zusammen,
mit dem einen oder anderen oben Gesagten bin ich nicht ganz einverstanden. Am Ende möchte man in hier ja eine optimale (sternlose) Dualbandaufnahme für den Hintergrund (den Nebel) und eine auf die Sternfarben und -formen optimierte RGB Aufnahme erzeugen. Die sollen aber nicht kanalweise miteinander verrechnet werden, sondern die RGB Aufnahme soll für die Sternfarben in die andere eingeblendet werden.
Ich halte das Trennen und Weiterverarbeiten nach dem Stacken mit APP grundsätzlich weder für das RGB Bild noch für die Schmalbanddaten für sinnvoll. Für die Handhabung von Dualbandaufnahmen gibt es in APP wesentlich bessere Strategien bzw. schon fertige Vorgaben für das Stacken. Im Panel 0 (heißt "Raw/Fits" glaube ich) wählt man entweder die Option für Ha-OIII Multi-Narrowband Filter (Dualbandfilter), um das Debayern von Duobandaufnahmen zu optimieren oder führt nacheinander die separaten Extrationspresets für Ha und OIII aus. Dabei wird beim Debayern und Aufsplitten die Originalaufösung in den Einzelkanälen erhalten und der OIII Kanal wird durch das Hinzuziehen von Daten des Grünkanals optimiert. Siehe z. B. hier https://www.astropixelprocesso…1-081-ready-for-download/ Man erhält dann 2 monochrome Stacks mit separaten Ha und OIII Daten. Ich habe das gestern Abend mit Daten von Oliver (Berlinsky) gemacht und das Ergebnis war recht gut. Die Einzelkanäle werden sich viel besser verarbeiten lassen als die Kombination.
Die RGB Daten könnte man wie von Klaus beschrieben splitten. Wenn man das macht, dann aber besser vor dem Stacken, was auch ein wenig gegen chromatischen Aberrationen in OSC Aufnahmen hilft. Dann hätte man die 5 Kanäle in einzelnen Stacks vorliegen und könnte sie in APP z. B. zu einem HOO-RGB oder einem HRGB oder zu was auch immer kombinieren. Aber das ist hier nicht das Ziel. Vom RGB werden nur die Sterne benötigt. Eine Kombination der RGB Kanäle mit den Schmalbanddaten würde das Ergebnis bei diesem Objekt nicht verbessern, sondern die Schmalbanddaten nur verwässern. Das RGB würde ich normal stacken, die Gradienten entfernen und das fertige Bild nur leicht gestreckt als 16 bit Tiff abspeichern. Der Hintergrund sollte recht dunkel sein.
Die von Gradienten befreiten Schmalbanddaten kann man getrost in APP kombinieren. Man fragt sich vielleicht, warum das Sinn macht - man hat sie ja kurz zuvor erst absichtlich getrennt. Bei der Rekombination eines HOO in APP kann man aber die Kanäle unterschiedlich gewichten und so ein schwaches OIII Signal herausheben oder das Ha unterdrücken oder besondere Mischungsverhältnisse wählen oder, oder, oder. Kurz, man kann die Mischung steuern. Das ist hier sicher sinnvoll, um das OIII des Zentralbereiches von NGC 1396 hervorzubringen. Noch besser steuern kann man die Kanalmischung, indem man sie z. B. in PS o. ä. vornimmt. Man kann dem Bild dann auch wesentlich mehr "Knack" verpassen, als das in APP möglich ist. Dazu gibt es massenweise Videos im Netz.
Das "Verheiraten" der Schmalbanddaten mit den RGB Sternen kann in jeder Software erfolgen, die mit Ebenen umgehen kann, mein Favorit ist PS. Zuvor sollten jedoch sternlose Versionen zumindest der Schmalbanddateien erzeugt werden. Die RGB Aufnahme mit den Sternen wird zunächst auf die Sternfarben hin optimiert und dann in die sternlose Ebene eingeblendet. Das geht am besten mit dem Blendmodus "negativ Multiplizieren". Frank Sackenheim zeigt so etwas in seinem aktuellen Video zur Dunkelnebelbearbeitung. Wenn man nur die Sterne (ohne Hintergrund) einblenden möchte, erzeugt man auch hier eine zusätzliche, sternlose Version. Diese subtrahiert man von der Normalversion und erhält dann eine Ebene nur mit Sternen, die man dann mit negativ multiplizieren in die sternlosen Schmalbanddaten einblendet. Der Erfolg dieser Methode hängt aber stark von der Qualität der Sternabbildung ab, da starnet++ bei schlechter Qualität auch eine mangelhafte Extraktion vornimmt und die nach der Subtraktion verbleibenden Stern dann ggf. nicht schön sind.
Viele Grüße
Peter
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