Beiträge von 03sec im Thema „Jupiter und Saturn im Dobson“

    Hallo Paddy,

    ich belichte i.d.R. immer 30s Filme. Nicht nur wegen der Rotation, sondern auch wegen der Bildfelddrehung im Dobson. Nach einer Vorbearbeitung werden dann die entstandenen Einzelbilder derotiert. Mit der Derotation von ganzen Filmen bin ich nicht klar gekommen.


    Und hier noch ein Jupiter mit 50% IR. Zeigt etwas mehr Details, besonders an den Polen, aber es wird auch irgendwie der ganze Charakter des Bildes geändert

    .


    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo nochmal,

    und nochmal ein Saturn von heute morgen, 22:32 UT = 00:32 MESZ, ist das jetzt ´heute´ oder ´gestern´ ?:

    Ich habe es dieses mal nicht verkleinert, damit man all die schönen Artefakte sehen kann. Im IR_685 zeigt sich die Polkalotte sehr differenziert. Zusammen waren das 40 min. mit 2 verschiedenen Justagen (war ein Test) , nicht derotiert und 5 min. Farbe oben drauf. Es ist schon echt schwierig ein fast 2 Meter langes Rohr waagerecht zu legen.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Planetenfreunde,

    ich werfe meine beiden neuesten Bilder mal hier dazu. Nach 3 Wochen nur rumsitzen konnte ich zumindest wieder mal etwas machen. Einen Jetstream mit 30 m/s habe ich einfach ignoriert. Zum Glück,- scheint also auch so etwas zu gehen. Saturn war keine 20° über dem Horizont und es zogen immer wieder Wolken durch.


    Ich habe 10% verwendet von 20 min. Gesamtbelichtungen. das meiste mit IR 742 Filter einige mit IR 685 Filter. Farbe 3 min. mit der Farbkamera. das ist nur schnell zusammen gebastelt, ich bin ziemlich sicher, dass da noch etwas mehr heraus zu holen ist, das mache ich aber später.

    Bei Jupiter habe ich nur 3 min. ausgewählt


    dafür dann aber 100% der Bilder verwendet, weil es z.T. Artefakte gab da die Helligkeit des Bildes stark schwankte. Auch hier geht sicher noch mehr, zumal das ein reines RGB mit Farbkamera ist und ich habe auch noch sehr schöne Filme im IR gemacht. Das ganze braucht aber auch noch etwas bis ich das aufgearbeitet habe.

    Viele Grüße,

    ralf


    @ Paddy, deinen Beitrag hatte ich wohl übersehen. Mein Jupiter ist auch so etwa 520 Pixel groß. Bei mir sind das F/14, ist mir aber eigentlich zu groß. F/10 hatte mir beim C11 immer gereicht. Der größere Maßstab hilft aber sehr beim Derotieren.

    Hallo Holger,

    tatsächlich sind die z.Z. alle sehr nah beieinander, aber es gibt auch mal mehr. 2. Bild im Link, da sind es sogar 7.

    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=459982

    Das mit den Kindern und dem Aufwand verstehe ich gut. Genieße es. Denn wenn die aus dem Haus sind, dann kann es auch schnell mal langweilig werden, und dann hängt man wie so ein Nerd die ganze Zeit am Teleskop weil man sonst nichts zu tun hat …

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Holger,

    in der Tat ist das logisch, sehe ich auch so. Ich war nur überrascht, dass mit einem größeren Spiegel der Effekt so viel deutlicher wird. Das wiederum deutet darauf hin, dass noch einiges mehr gehen müsste.

    Die weißen Ovale wandern mit der Zeit innerhalb des STB-Bandes, ich kann mir gut vorstellen, dass sich da mal 2 gegenseitig auslöschen oder sich vereinen oder auch, dass da eines dazu kommt. Über eine feste Anzahl ist mir nichts bekannt. Übrigens war das auch bei mir, im Lifebild, ein Qualitätsmerkmal, ich konnte sie in guten Momenten deutlich sehen.

    Fremde Bilder anschauen ist sicher ganz schön ;-), aber selber machen ist cooler. Ist schon das zweite mal, dass du davon sprichst, also irgend etwas reizt dich doch, oder? Der Aufwand muss nicht groß sein, siehe oben mein 30-s-Bild. Kennst du die 20/80 Regel? Mit 20% Aufwand erreichst du 80% der Qualität. Für die restlichen 20% benötigst du 80% Aufwand. Diese Regel hat sich mehrfach bei mir bestätigt. Bei den 20% helfe ich dir dann auch noch .

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Holger,

    in der Tat stören die Beugungsartefakte weniger. Vielleicht wegen der geringeren Obstruktion, vielleicht auch einfach wegen der größeren Öffnung, denn die "Ringe" sind dann ja näher an den Kanten.(oder beides zusammen)

    In vielen Teilstacks sehe ich gar keine Artefakte. Das wiederum ist ein Zeichen, dass noch viel mehr gehen könnte. Dass meine Kollimation nicht sonderlich gut war hast du sicher auch entdeckt ;-). Ein interessanter Aspekt war der, dass die Beugungsartefakte bei geringerer Verwendungsrate schwächer wurden. Ich hatte das am C11 schon mal ausführlich getestet, da war der Effekt nur minimal (bei gutem Seeing allerdings)


    Hallo Alle,

    diesen Jupiter bin ich euch noch schuldig. Er stammt aus der besten Serie aus der ich oben nur mal ganz kurz 3 min. gestackt und (viel zu grob) bearbeitet hatte.


    Interessant finde ich die "Zirren"-Wolken, die nach oben aus dem NEB ragen. Diese sehen so ganz anders aus als die übrigen Jupiter-Wolken.

    Hier habe ich nun das volle Programm an Bildbearbeitung durchgezogen. Alle Stacks wurden 7 mal mit versch. Parametern gestackt. Aus einer Serie von 30 mal 30s habe ich dann die besten 21 ausgesucht und derotiert. Super war, dass Ganymed sich kaum bewegte und ich ihn einfach mit derotieren konnte. Auch habe ich Stacks mit 10% Verwendungsrate und Stacks mit 60% Verwendungsrate gemeinsam genutzt. Über einen Randerkennungs-Algorithmus sind die kontrastreichen Gebiete vornehmlich aus den 10%-Daten gemittelt während die flächigen Bereiche aus den 60er Stacks stammen und deshalb etwas mehr und mit größerem Radius geschärft werden konnten. Auch stört mich oft das typische IR-Bild. Braue Gebiete werden dabei oft zu leuchtend orangen Flächen. Langfristig möchte ich sowieso zu reinen RGBs kommen oder G (RGB)s. Hier aber habe ich das IR-Bild erst etwas überschärft und dann das RGB-Bild (deutlich weniger geschärft, so dass darin überhaupt kein Rauschen zu sehen war) zur Rauschreduktion überlagert. In der Überlagerung hat nun das RGB Bild nicht nur das Rauschen reduziert, sondern auch (zumindest zu 50%) den RGB-Charakter ins Bild gebracht. Wenn man so will, dann sind die kleinsten Details im IR dargestellt und die größeren, zu Teilen im RGB.

    Viele Grüße,

    ralf

    … und noch etwas zur Bildfelddrehung:

    das klappt in AS!3 sehr gut. Wichtig dabei ist, dass alle Teil-Bilder gleichmäßig hintereinander liegen. Also muss man zunächst auch die schlechten Filme mit stacken und es darf keine größeren Lücken geben. Die Teilstacks wurden dann vorgeschärft und beim erneuten Stacken konnte man die Feldrotation korrigieren und erst dann die unbrauchbaren Bilder entfernen.


    Gruß,

    ralf

    Hallo,

    hier nun mein Saturn. Es ist wohl der beste, den ich bisher gemacht habe, zumindest hatte ich die Encke-Teilung noch nie so schön drauf.



    Es hört sich in dem Zusammenhang zwar komisch an, aber das Seeing war alles andere als gut. Die Cassiniteilung konnte ich selten durchlaufend sehen und es gab ganze Minuten, da war sie praktisch gar nicht zu sehen, auch nicht an den Rändern. Ich glaube, dass die Abwärme unseres Hause immer mal wieder einen Schwall warme Luft vor Saturn brachte, dann war rein gar nichts zu machen. Drehte sich der leichte Wind, dann war Saturn schön klar und scharf. Alles in Allem konnte ich deshalb nur 5% verwenden und das bei einer Horizonthöhe von durchschnittlich unter 20 °.

    So gesehen freue ich mich auf die Zukunft, da ist nämlich sicher noch deutlich mehr drin.


    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Thomas,

    sorry, da bist du mir gestern durch gerutscht.

    Thema Bildfeldrotation: Ich suche derzeit noch nach einer guten Lösung. Eine EQ-Plattform nutze ich nämlich nicht. Grundsätzlich stacke ich jeweils immer nur 30 s, da ist die Rotation und die Bildfelddrehung vernachlässigbar. Die Einzelstacks werden dann nochmal gestackt und dabei kann ich die Bildfelddrehung ausgleichen. Entweder in einer PS-Aktion, das funktioniert aber nicht immer, oder in WinJupos, wenn ich ohnehin derotieren muss. Mir ist das aber zu aufwändig, wenn ich viele Stacks verarbeiten muss. Z.Z. teste ich die Funktion in AS!3. Bei Deep-Sky klappt das sehr gut. Da ich aber jedes Video mehrfach stacke müsste ich das hier für jede Version machen, auch nicht unaufwändig.

    Holger,

    ja, zumindest eine "Hemisphäre", westlich des Hauses ist sehr gut. Der Sehstrahl führt fast nur über Felder und Äcker.

    Saturn ist in Arbeit ;)

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Andreas, hallo Oskar,

    vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Andreas, wenn du eine Freundin hast, die sich dafür interessiert mit dir den Ganymed-Durchgang anzuschauen, dann bist du doch ohnehin ein Glückspilz, da darf das Seeing auch schon mal schlechter sein.

    Und Oskar, je besser das Material ist um so einfacher wird es so ein Bild "natürlich" wirken zu lassen.

    Zum ´Dank´ noch ein Foto aus der Serie. Nur einige Minuten früher. Dieses mal mit IR Filter und 5 min. belichtet. Es zeigt noch ein wenig mehr Details.


    Der Schatten hat die 5 min. Derotation unbeschadet überlebt. Ganymed nicht, der war in die Länge gezogen. Deshalb habe ich ihn einzeln gestackt und dann eingesetzt. Das Schöne an 16 " ist übrigens, dass die Beugungsringe an den hellen Kanten deutlich kleiner sind. An Ganymed hatte ich sie zwar, aber bei weitem nicht so deutlich wie im C11.


    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Michael,

    extra für dich zum sattsehen :)

    6 mal 30 Sek. gingen gerade noch so, dass Ganymed nicht unscharf wurde. Bei einem 8er-Stack war schon eine Bewegung zu sehen. Meine Luminanz-Stacks werden jeweils von den Farbstacks "flankiert". Der Abstand war hier über 15 min. aber das geht sehr gut, wenn man nur die Farbe nutzt. Ganymed und sein Schatten haben dadurch aber gar keine Farbe abgekommen.




    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Jörg und Stefan,

    ob nun Dobson oder nicht, das ist ja bei Planeten nicht soooo der Unterschied. Zumal das ein komplettes GoTo-Gerät ist.

    Die Optik muss aber sehr gut sein und das ist wohl selbst bei der "billigen China-Scherbe" der Fall.

    Optik, Justage, Auskühlung und Seeing machen gefühlt 80% der Qualität aus denke ich, der Rest wie Einzelbelichtungszeit, Verwendungsrate, Schärfetricks, entrauschen, derotieren usw. wird m.M.n. überschätzt.

    Zum "Beweis" hier mal ein minimalistisches Foto:

    30 s belichtet mit Rotfilter, ZWO ADC, Einzelbelichtungszeit 20ms, 50% verwendet, geschärft mit 2,5 Px in Photoshop, fertig! Nichts weiter ! Die Farbe wurde 5 min später aufgenommen und (scheinbar) ohne Verluste hinzugefügt. Das ganze auf 2/3 verkleinert.

    Das Seeing war keinesfalls genial aber der Beugungsring ist links am Planetenrand gut zu erkennen, das bedeutet ich habe die Auflösungsgrenze des Gerätes erreicht.


    Mit mehr Belichtungszeit (oder besserem Seeing) könnte man in den weichen und flächigen Teilen der Planetenoberfläche noch mehr Details herausholen, aber das ging hier nicht, weil ich Ganymed ja mit im Bild habe.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Planetenfreunde,

    endlich konnte ich heute morgen mal meinen 16er Dobson an einem Planeten testen. Die Luft wurde immer ruhiger und aus einem Test wurde eine richtige Aufnahme, die ich heute schnell mal zusammengebastelt habe. Der Ganymed-Durchgang war eine nette Zugabe.

    Das hier sind 4,5 min. als IR(RGB) , quasiderotiert in AS!3. Alles noch nicht wirklich sauber bearbeitet. Das NEB sieht unglaublich weich und unscharf aus, ich bin nicht sicher, ob das so real ist.

    Alles in Allem bin ich mit dem Teleskop am Planeten sehr zufrieden. Weitere Bilder und eine Zusammenfassung kommen natürlich später, hier aber erst einmal mein Planeten-First-Light:


    Die Daten: 16" bei ca. 5500 mm, ASI178 MM (IR) und MC (Farbe) 20 ms Einzelbelichtung, 60% verwendet, geschärft in PS mit unscharfer Maskierung, 2,7 Px.


    Viele Grüße,

    ralf