Beiträge von Pardon im Thema „Frage zur Größe und Wirkung der Obstruktion“

    durchaus hilfreich ist vielleicht der erklärende Text zu der Abbildung (hat keine eigene Nummer, gemeint ist die Abbildung direkt über Punkt 13.2. EYE AT THE TELESCOPE END) in der bereits verlinkten Abhandlung- https://www.telescope-optics.net/eye.htm


    Hi Stefan,


    Danke, das ganze Geheimnis dürfte darin bestehen, für das Verständnis der wahrnehmbaren Auflösung nicht die geometrische Optik zu bemühen, sondern die Wellenoptik. Die Versuchung war für mich viel zu groß, bei der Winkelauflösung bei der Strahlenoptik zu bleiben.


    Viel dazu gelernt.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo Andreas,


    besten Dank für deine ausführlich Antwort. Sorry, ich bin ausgestiegen. Zuviel. Textlich kann ich nur begrenzt folgen. Zeichnungen sagen hier in diesem Umfeld mehr und ich freue mich, wenn wir uns vom menschlichen Auge lösen und einen Detektor mit beliebig fein aufgelöster Sensorfläche nehmen.


    Ich habe mir folgenden Gedankengang zurechtgelegt: Der Durchmesser der beiden Airy-Scheibchen auf der Sensorfläche soll sich in dem Maße vergrößern, in dem die Austrittspupille des Teleskops (durch die Iris) abgeblendet wird. Weil sich die beiden Airy-Scheibchen vergrößern, verschmelzen sie mit zunehmender Abblendung der Austrittsblende früher (die geometrische Winkelauflösung käme zwar an, aber die Airy-Scheibchen verschmelzten die beiden „Strahlen“ )


    Wenn meine Zurechtlegung so passt, bräuchte man Abbildung 119(B) nur um eine Kopie zu erweitern, die größere Airy-Scheibchen bei kleinerer Iris zeigte.


    Ist das die Botschaft?


    Viele Grüße, und danke nochmal für die Mühen und rege Teilnahme, Reinhold

    Hallo Gerhard,


    klar, die Augenlinse (Detektorlinse) mit ihrer Blende hat ein eigenes Auflösungsverhalten.


    Nur, beeinträchtigt die die Projektion der (Winkel-) Auflösung des Teleskops auf die Netzhaut (Sensorfläche)?


    Die Helligkeit ändert sich. Damit geht im menschlichen Auge etwas einher. Das wollten wir aber im Moment aussen vor lassen.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo Tino,


    das Verständnis rund um das Auflösungsangebot des Teleskops bis an den Ort der Austrittspupille des Teleskops scheint mir in diesem Thema nicht der Punkt zu sein. Zu einer anderen Frage gibt es


    -> hier zwei unterschiedliche Lehrmeinungen,


    über die ich nicht befinden kann. Mangels Nachvollziehbarkeit, mangels eigener Fachkenntnisse, warum auch immer, das tut nichts zur Sache.


    Ich bezeichne das Auge mal als Detektor, bestehend aus einer kurzbrennweitigen Sammellinse, einer verstellbaren Eingangsblende und einer Sensorfläche. Beide Systeme sind auf unendlich fokussiert. Die Detektorlinse säße gedanklich am Ort der Austrittspupille des Teleskops.


    Die Fragestellung lautet:


    Verringert sich die (Winkel-)auflösung auf der Sensorfläche des Detektors, wenn ich den Durchmesser der Detektorblende von größer nach kleiner als den Durchmesser der Austrittsblende des Teleskops wähle.


    Wie lautet die fachlich optische Begründung, z.B. über anerkannte Quellenangaben, für die Antwort?


    Ich mag nicht glauben, dass ein Optiker das nicht durchrechnen könnte und derart fundiert beantworten könnte. Gerne das Rayleigh-Kriterium als Parameter und einen idealisierten 150/1200 Refraktor, damit es konkret werden kann. Blendendurchmesser 7mm und 1mm. Austrittspupille auf 5mm eingestellt, es sei ein Monozentrisches mit 30mm Brennweite. Die Detektorlinse sei biconvex, habe einen Durchmesser von 10mm und sei idealisiert, habe eine Brennweite von 20mm, die Sensorfläche sei in der Brennfläche für Unendlich. Die Modellrechnung nur für die Achse.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo zusammen,


    leider bin ich kein Optiker, ich habe zwar bestimmtes physikalisches und technischen Wissen nebst Erfahrungen, aber mit den Simulationsprogrammen keine Erfahrung oder Kenntnisse. Sonst hätte ich das längst mal durchgerechnet.


    Ist unter uns ein Optiker, der die Konstellation im Hinblick auf Auflösung auf der Detektorfläche durchrechnet?


    Teleskopobjektiv + Okular = Austrittspupille ~7mm, auf unendlich fokussiert

    Detektor ähnlich Auge, die Detektorfläche darf in dem Modell eben sein, auf unendlich fokussiert, Detektorlinse sitzt am Ort der Teleskopaustrittspupille


    Fall 1: Detektorlinse ist auf 7mm

    Fall 2: Detektorlinse ist auf 1mm abgeblendet.


    Fragestellung: Wie verhält sich die Auflösung auf der Detektorfläche von Fall 1 nach Fall 2?


    Clear skies, Reinhold

    Hallo Andreas,


    allen gängigen optischen Darstellungen zufolge kommt die Teleskopauflösung in seiner Gesamtheit auf der Netzhaut an. Völlig unabhängig vom Durchmesser der Augenpupille, abseits der physiologischen Phänomene des menschlichen Auges und der Verarbeitungsmöglichkeiten in Auge und Gehirn.


    Die Auflösung in Abbildung 119 (B) ergibt sich für mich aus dem Abstand der beiden Beugungsbilder zweier Leuchtpunkte aus dem Unendlichen.


    Kannst du eine Handskizze oder Computerskizze anfertigen, damit ich nachvollziehen kann, wieso die auf der Netzhaut ankommende Auflösung, (Abstand der beiden Beugungsbilder) nicht die des Teleskops sein sollte, wenn die Iris kleiner als die Austrittspupille des Teleskops ist.


    Clear skies, Reinhold

    Hallo zusammen,

    Hallo QED,


    Abbildung 119 (B) lässt sich auch für ein obstruiertes Teleskop interpretieren. Ein Teil der Lichtenergie geht in die Beugungsringe.


    Die vom Teleskop angebotene Auflösung kommt für mich demnach auf der Netzhaut an. Die Augenpupille spielt offenbar im Hinblick auf die Auflösung keine unmittelbare ursächliche Rolle. Ob Auge und Gehirn wieviel damit anfangen können, ist für mich nachrangiges Thema, das ich personen- und augenindividuell sehe. Auf den Aspekt wird ja in dem Artikel auch eingegangen.


    Da die menschliche Iris sich automatisch in Abhängigkeit von der Lichtintensität (Helligkeit) einstellt, also nicht (!) vom Durchmesser der Austrittspupille des Teleskops bestimmt wird, genügt ein Dämpfen der Bildhelligkeit mit Filtern, um die Iris in den optimalen Bereich zu „steuern“.


    Ich sollte mich bei der Sonnenbeobachtung mit großen Austrittspupillen lediglich nicht dazu verleiten lassen, in eine zu helle Umgebung zu schauen :) Ein innen schwarzer Überwurf hat für die Beobachtung durchaus seinen Sinn.


    QED, besten Dank für den Hinweis (link) auf die Homepage von Vladimir Sacek.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo zusammen,


    Kalles Zeichnung gibt den Sachverhalt für einen nichtobstruierten Refraktor wieder.


    -> Hier geht es ausschließlich um obstruierte Teleskope.


    Und, in der Empfindungsebene, gibt es auch für mich so etwas wie eine „effektive“ Obstruktion. Ich hatte versucht, das oben mit einer Fotografie einer Austrittspupille zu unterstreichen.


    Man stelle sich vor, obige Austrittspupille läge in der Augenlinse und die Iris zöge sich zusammen, bis halbehalbe der dunkle Bereich - der diffuse „Schatten“ des Fangspiegels - erfasst und auf der Netzhaut ankäme.


    Was macht das mit meiner Wahrnehmung?


    Heute habe ich wieder Sonne visuell mit einem Newton beobachtet, mit Austrittspupille 2,4mm. Meine Taglichtiris kenne ich nicht. Die Bildmitte ist in der Breite einfach beliebig unangenehm. Bei Austrittspupille 5mm gibts derlei Unanehmlichkeiten nicht. Und bei 1mm auch nicht.


    Möglicherweise ist das, was Gerhard eine irisabhängige „effektive“ Obstruktion nannte, der Grund dafür, warum obstruierte Teleskope visuell nicht so der durchgängige Hit sind.

    Durchgängig, weil es möglicherweise Austrittspupille/Augenpupille Verhältnisse gibt, wo das Ganze keine visuelle Beobachtungsfreude bereitet.


    Die Conclusio wäre, für Sonne, Mond, Natur mit obstruierten Teleskopen bestimmte Austrittspupillenbereiche zu meiden oder nach nichtobstruiert zu wechseln. Alles Konjunktiv, wenn es denn so ist.


    Beste Grüße, Reinhold

    Hallo Andreas,


    ich habs verstanden. Die Begründung ergibt sich aus Kalles Bild.


    Schliesst die Iris, gelangen nicht mehr alle Strahlen der vollen Öffnung auf die Netzhaut. Das kann man natürlich umgehrt herum erklären, als hätte man ein Teleskop kleinerer Öffnung. Einverstanden.


    Das eigentliche Limit ist das Auge. Realiter dürfte das Auflösungsangebot unserer Teleskope bei kleinen Vergrößerungen und damit großen Austrittspupillen so groß sein, dass unser Auge das Angebot ohnehin nicht mehr auflösen kann.


    Für mich war das ja eigentlich bereits tot und hatte meinen Beitrag, der nicht hierher gehörte, gelöscht.


    Wenn du magst, gönn dir den Versuch von Martin Lieberherr. Die Auflösungsfähigkeit des menschlichen Auges steht ja auch in Zusammenhang mit der Bildhelligkeit, die unserem Fall auch abgenommen hat.


    Lassen wir das Thema Auflösung und Iris gut sein? Nicht, dass ich etwas abwürgen wollte, aber es passt nicht wirklich unter Gerds Thema.


    Besten Dank für deine Beiträge. Sie haben mich veranlasst, viel zu recherchieren und meine Kenntnisse zu erweitern.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo Andreas,


    ich bin mir zwischenzeitlich nicht mehr sicher, ob wir hier in Gerds Thema noch richtig unterwegs sind. Aus der Unsicherheit heraus, versuche ich mich so kurz wie möglich zu fassen.


    Vergleiche snd so eine Sache. Begründungen sind gefragt. In deinem Vortrag Begründungen dafür, warum das Auflösungsangebot des Teleskopes nicht auf der Netzhaut ankommen sollte, wenn die Iris kleiner als die Austrittspupille des Teleskops ist.


    Völlig unabhängig davon, ob das praxisrelevant ist. In den optischen Grundlagen, die meine Erwartungshaltung an die instrumentelle astronomische Beobachtung begründen, möchte ich schon trittsicher unterwegs sein und nicht Irrtümern und Glaubensgrundsätzen aufsitzen.


    Ich bin im Netz bei Martin Lieberherr fündig geworden, auf dessen Versuchsanordnung ich abheben kann, ohne hier mit eigener Wortwahl ausufern zum müssen. Ein Versuch zum Auflösungsvermögen des menschlichen Auges unter Einbeziehung des Pupillendurchmessers.


    http://www.physik.li/beispiele/Augenaufloesung.pdf


    Meine Recherchen habe ich noch nicht abgeschlossen. Obiges einstweilen vorab.


    Viele Grüße, Reinhold

    […] Da der Fangspiegelschatten im Fokalbild des Teleskops unsichtbar ist, hat die Obstruktion auch keine Auswirkung in der AP/Fokus des Okulars.

    Hallo zusammen,


    QED, das Zitat soll nur als Auslöser dienen. Ich versuche noch etwas zu verstehen und frage nach. Zunächst wollte ich ein, wegen der Handy-Fokus-Belichtungsautomatik wenig gelungenes Foto der Austrittspupille einer Newton-150/750-40mm-Okularkombination zeigen.


    Ich habe dazu eine - leider spiegelnde - Mattscheibe an den den Ort der Austrittspupille gebracht. Richtig gehalten ist der Rand scharf, es ist der Rand der Eintrittspupille, hier der Spiegelrand. In der Mitte der dunkle verwaschene Fleck, verursacht durch den Fangspiegel(halter). Die Abbildung wiederholt sich für andere Okularbrennweiten, aber in der Mitte stets der verwaschene dunkle Fleck.


    Zwei Fallbeispiele:


    Beobachtungssituation 1: Scheibendurchmesser und Iris seien identisch, der Austrittspupillenort sei ordentlich in der Augenlinse, alle Bildinformation kommt demnach im Auge an. Der viel beschriebene Idealfall.


    Beobachtungssituation 2: Der Beobachter wird geblendet. Die Iris schlösse sich auf die Hälfte der Beobachtungssituation 1. Die Austrittspupille stünde nun wieder ordentlich in der Augenlinse. Nun geht nur noch der dunkle Fleck und etwas Umgebung durch die Augenoptik. Und nun?




    Was verändert sich in meiner Beobachtungswahrnehmung von Situation 1 nach Situation 2?


    In beiden Fällen bringe ich selbstverständlich das Auge an den Ort der Austrittspupille und fokussiere auf Unendlich respektive scharfe Abbildung.


    Was erwartet ihr für Unterschiede?


    Viele Grüße, Reinhold


    Postscriptum: Nimmt man beide Male den Durchmesser des dunklen Flecks an irgendeiner Stelle und setzt ihn in Bezug zum Irisdurchmesser, wird der Wert in Situation 2 deutlich höher sein. Wie man dieses Verhältnis nun nennen mag, ist eine nachrangige Frage. Man kann das Verhältnis versuchsweise „effektive“ Obstruktion nennen, oder wie auch immer, das tut wenig zur Sache. Aber das Verhältnis kann man bilden und in Relation zur Beobachtungswahrnehmung setzen.

    Hallo Kalle,


    ich habe die Erläuterungen von Andreas nicht verstanden und glaubte sie mit einem Hinweis auf deine Zeichnung ausräumen zu können. Es ging nur um die Auflösung, unabhängig von der Obstruktion. Eine Seitendebatte.


    Das ist nicht nur eine Rechengröße. Die Pupillen sind elementar für die Betrachtung einer Optik. Letztlich kann man hier die Wellenfront messen, am selben Ort, für alle Bildfelder. Beschneidet man hier die Wellenfront durch irgendeine mechanische Blende (wie die Iris im Auge), ist nach passieren der Blende das Auslösungsvermögen und die Lichtstärke vermindert.


    Tatsächlich ändert ein Okularwechsel die Winkelauflösung hinter dem Okular. Dies geht einher mit der anderen Okularbrennweite, so dass die Auflösung am Himmel gleich bleibt. Beispiel: Halbe Okularbrennweite -> halbe AP -> halbe Auflösung (Winkelauflösung hinter dem Okular). Am Himmel bleibt es aber die gleiche Auflösung, da sich die Vergrößerung verdoppelt. Das ist der Grund, dass bei Verkleinern der AP das Auge in die Lage kommt, die vom Teleskop angebotene Auflösung auch zu sehen.

    Immer vorausgesetzt, die Iris beschneidet nicht das Strahlenbündel. Wenn jetzt eine zu kleine Iris den Strahl beschneidet, stimmt die Rechnung nicht mehr und die Auflösung in Richtung Himmel wird tatsächlich schlechter


    Das ist kein Katheterfall, er könnte in der Praxis auftreten, wenn bei Tagbeobachtung der Sonne, die Augenpupille kleiner ist, als die Austrittspupille durch das jeweils ausgewählte Okular. Oder eben bei der ungedämpften Mondbeobachtung mit großen Austrittspupillen erzeugenden Okularen.


    Ich meine, die vom Teleskop in diesen Fällen angebotene Auflösung kann meine Auge-Gehirn-Kombination deshalb nicht abrufen, weil auf der Netzhaut nicht genügend feine Pixel vorhanden sind. Und nicht, weil meine Iris gerade eben mal kleiner als die Austrittspupille ist.


    Ich glaubte, mit Hilfe deiner Zeichnung und dem Hinweis auf die Trennbarkeit zweier sehr enger Bildpunkte das erläutern zu können. Ist meine Iris kleiner als die Austrittspupille, kann ich die Lichtmenge nicht vollständig abrufen. Dass ich deswegen auch die angebotene Auflösung nicht abrufen könnte, ist mir nicht einleuchtend. Dass ich sie Gehirn nicht zusammenstellen kann, weil ich nicht genügend Pixel im Auge habe, wäre mir eine nachvollziehbare Begründung. Eine kleine Iris kann ich als Erklärung immer noch nicht nachvollziehen.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo Kalle,


    besten Dank für deine Vertiefung. Ich denke, ich bin da einem Irrtum aufgesessen, und habe meine vorherige Einlassung kurzerhand gelöscht.


    Die anderen Dinge hätten gepasst, aber Ändern dauerte mir zu lange und ich wollte den Irrtum aus der Welt haben.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo QED,


    weil ich den Rechen- oder Messwert der Austrittspupille außer für den Okularkauf nicht brauchte, hat er mich nie weiter interessiert. Anlässlich dieses Themas hatte ich vorhin dann doch mal eine Mattscheibe an die Position der Austrittspupille einer Newton 150/750-40mm gehalten. Also an die Stelle wo der Rand der Eintrittspupille (Spiegel) scharf war. Das Ergebnis war ein rundes diffuses Hell des Himmels mit einer verwaschenen Verdunklung der Obstruktion in der Mitte.


    Bei kurzbrennweitigeren Okularen kommt die Austrittspupille in die Größenordnung der Eintrittspupille … und bei Tagbeobachtung oder am Mond kann schon der Fall eintreten, dass die Augenpupille deutlich kleiner als die Austrittspupille ist. Die Frage ist, was macht in dem Fall die Obstruktion mit mir, wie erklärt sich das am besten und mit welcher Kenngröße kommuniziere ich das am besten, zum Beispiel als „effektive“ Obstruktion?


    Kannst du aus der Sicht etwas beitragen?


    CS

    Hallo Andreas,


    Die vom Teleskop angebotene Fähigkeit aufzulösen, also etwa einen Doppelstern zu trennen, bleibt bis in die Fokalebene (des Okulares) erhalten. Das ist mein Kenntnisstand, zu dessen Änderung ich bislang keine überzeugenden Argumente lesen konnte.


    Wenn man den Winkel in Kalles Zeichnung gedanklich runterbricht auf Doppelsternwinkel, könnte die Sache klar werden. Da kann die Iris ziemlich weit zugehen, die beiden Bildpunkte kommen immer noch getrennt im Auge an. Wenn auch zunehmend dunkler.


    Physiologie und Anatomie des Auges entscheiden meines Erachtens darüber, was der auf der Netzhaut angebotenen Auflösung am Ende im Gehirn ankommt oder ankommen kann.


    Mathematisch kann man eine Formel nach deren Regeln umdrehen, keine Frage. Damit lässt sich nun nichts erklären. Das ist nur sprachlich logisch, aber nicht physikalisch-optisch.


    Wenn wir wir einfach nochmal den Strahlengang für einen Doppelstern bis zur Netzhaut gedanklich durchdringen? für ein obstruiertes Instrument? das war ja das auslösende Thema …


    Viele Grüße, Reinhold

    Ich hatte den Strahlengang mal skizziert.

    Mir erklärt die Zeichnung von Kalle66 den Sachverhalt.


    Die Breite der beiden Strahlenbündel repräsentiert die Strahlungsintensität.


    Der Winkelabstand der beiden Strahlenbündel repräsentiert das Auflösungsvermögen.


    Eine Veränderung des Durchmessers der Iris (Augenpupille) verändert nur die Strahlungsintensität, der Winkelabstand auf der Netzhaut bleibt erhalten (Auflösung).


    Eine Veränderung der Rechengröße ‘Austrittspupille’ durch Okularwechsel ändert daran nichts, weil das Auflösungsvermögen durch den Durchmesser der Eintrittspupille bestimmt wird.


    Was man am Ende tatsächlich wahrnimmt, wird durch “Qualität und Pixelabstand” im Auge bestimmt.


    Die Rechengröße Austrittspupille empfinde ich lediglich für Okular- oder Teleskopkauf hilfreich. Sie kann mich davor bewahren, Geld für etwas auszugeben, das mir keinen visuellen Nutzen bringt. Gut.

    Hallo Gerd,


    Zitat von CorCaroli

    […] Präzisiere bitte diese Aussage. […]


    aus Völker et al. „Die Sonne beobachten“, Sterne und Weltraum, 1999, zitiert „[…] Aus den Bedingungen, streulichtarme Abbildung, hohe Bildschärfe und geringe instrumentelle Luftunruhe, folgt die Empfehlung, bei einem speziell für die Sonnenbeobachtung eingesetzten Instrument trotz der höheren Anschaffungskosten einen Refraktor zu wählen. […]“.


    So oder ähnlich formuliert gibt es Hinweise, wenn es um die Instrumentenauswahl zur Beobachtung der Sonne geht. Darauf bezog ich mich.


    Obstruierte Instrumente können in der visuellen Beobachtung unbequem werden, wenn die Austrittspupille des Instrumentes größer als die Augenpupille gewählt wird. Das ist die Beobachtungssituation, in der nichtobstruierte Instrumente, wie etwa einRefraktor, visuell angenehmer sind. Eine differenzierte Beratung ginge auf diesen Aspekt und dessen Ursache ein, wenn es um die Frage geht, Welchen Instrumententyp einsetzen (kaufen)? obstruiert oder nicht. Das helladaptierte Auge scheint mir den Unterschied zu machen.


    Viele Grüße, Reinhold

    Hallo Gerd,


    oder drittens

    • für große AP am Tag den Teleskoptyp wechseln

    Am Rande, der Newton ist okay, unter exzellenten Bedingungen war ich bereits mit AP 1mm unterwegs, und war für 150mm völlig d‘accord.


    Zurück zu Gerhards Annahme seiner Frage und der „effektiven“ Obstruktion. Er hat das ja bewusst in Gänsefüßchen gesetzt, und meint offenbar damit, dass aus objektiver 25% Obstruktion am Ende visuell am Auge 35% und mehr, je nach Okular, empfindbar werden. Und das sind Werte, die man dann prompt auch als störend wahrnimmt.


    Seine Sichtweise passt also?


    Gerd, Gerhard, besten Dank! Ihr habt mich auf die richtige Spur gesetzt.


    Postscriptum: Müßte man den pauschalisierten Refraktorrat für die visuelle Sonnenbeobachtung nicht etwas differenzierter in der gängigen Literatur darstellen? Ich meine, Ja.







    […] Ein Teleskop mit 10 Zoll, das viel Licht bei den Planeten liefert. Das Gerät hat 25% Obstruktion.

    Die eingesetzte Vergrößerung bringt eine AP von 4mm und damit eine Obstruktion von 1mm in der AP.

    Durch das viele Licht zieht sich die Augenpupille aber auf 3,0mm zusammen. Die "effektive" Obstruktion beträgt nun 33%.

    Stimmt das so? […]

    Hallo Gerhard,


    der Fragestellung möchte ich mich weniger wegen des Rechenganges, als vielmehr wegen der Empfindungswirkung anschließen.


    Möglicherweise wäre der Gedankengang hinter der Frage ein Erklärungsmodell, warum obstruierte Telekope in der Tagbeobachtung nicht so prickelnd empfunden werden, während das gleiche Teleskop mit gleicher Vergrößerung in der Nacht am Stern keinen Stress bereitet.


    Ich selbst bin visuell an Sonnenflecken mit AP 2,5mm und 60x unterwegs, weil das lokale und ferne Seeing nicht weniger AP hergeben. Ich bin nicht glücklich über das Bild. Ganz merkwürdig, bin immer geneigt Schmutz aus meinem Auge zu nehmen. Schaue ich schräg und außermittig rein, ist der Sonnenfleck schärfer und präsenter. Ich suche noch nach Erklärungen, deine wäre eine, wenn meine Augenpupille nur bei 1mm läge. Da bin ich noch dran, ich wollte dein Thema jetzt nicht in meine Richtung lenken.


    Am einfachsten müsste man das am eigenen Feldstecher testen können. Schwarz gefärbte Haftnotizronden verschiedenen Durchmessers vorne drauf und schauen ab wann es unangenehm wird. Denn am Tag und jetzt bei Sonne dürfte die eigene Augenpupille recht klein sein.


    Der Abstand des Auges zum Okular spielt auch mit rein. Trete ich zurück, wird die Obstruktion als schwarzer Punkt immer sichtbarer, gewiss, das überschaubare Feld wird kleiner, aber das Bild bleibt grundsätzlich scharf sichtbar. Also ich habe das Ganze noch nicht durchdrungen. Das muss ich mich noch einlesen.


    Viele Grüße, Reinhold