Beiträge von stefanruprecht im Thema „Welche Spiegelgröße zum Anfang schleifen?“

    Hallo Olli,


    31,5 oder 34,5: beides wäre eine gute Wahl. 31,5 mm sollten zwar normalerweise locker ausreichen (schließlich kann man einen 300mm f/6 auch ohne nennenswerten Asti in z.B. 25mm Dicke machen), aber beim Erstling hilft es schon, möglichst viele Problemquellen auszuschließen. 34,5 mm wären auf „Nummer sicher mit etwas Extrapuffer“. Beim Planschleifen der Rückseite gehen ja auch nochmal 0,5 bis 1mm drauf. Für das Tool reichen auch 250mm x 25mm. Am preiswertesten wäre Granit aus dem Baumarkt.


    Viel Erfolg!

    Stefan

    Hallo Olli,


    ich finde das Schwierigste beim Spiegelschleifen ist es, auf DAUER die Motivation hochzuhalten und sich immer wieder zu überwinden weiterzumachen.

    Denn neben höchst spannenden Arbeitsschritten (z.B. der erste Kontakt Glas auf Glas mit Karbo 80, das Gießen der ersten Pechhaut, oder der erste Foucault-Test) gibt es auch viele eher wenig Spaß bereitende Arbeitsschritte (z.B. Schleifbrei entsorgen, oder die x-te Stunde bei der Politur wenn der Rand matt bleibt, oder wenn es mit der Parabel einfach nicht so richtig werden will).


    Mir persönlich gelingt es besser die Motivation hochzuhalten, wenn das Endprodukt für mich persönlich wirklich erstrebenswert ist.

    Wenn es dir genauso geht, dann schleife gleich den Spiegel, den DU WIRKLICH haben möchtest. Von 150mm würde ich abraten, wenn im Hinterkopf der Wunsch nach 300mm oder 500mm herumgeistert.

    300mm als Erstling ist perfekt handelbar, solange das Öffnungsverhältnis nicht schneller werden soll als sagen wir mal f/5.

    Und wenn du aber insgeheim jetzt schon auf 500mm schielst: dann mach halt gleich 500mm. Bringt ja nichts, wenn der 300mm halbfertig liegen gelassen wird.


    Warum sage ich das? Mein Erstling war 600mm f/5,4. Der mag möglicherweise keine Strehl-Wettbewerbe gewinnen und ich brauchte ca. 3 Jahre, aber er ist am Ende (auch dank der Hilfe dieses Forums) fertig geworden und definitiv "gut genug". Ich bereue meine Entscheidung damals, gleich einen "großen" zu schleifen, in keinster Weise, auch wenn ich hinterher doch noch wieder kleinere Spiegel geschliffen habe: der Transportabilität wegen.


    Tipp: Wenn es dir in erster Linie um Öffnung geht, und Gewicht und Brennweite eine Untergeordnete Rolle spielen: dann wird ein etwas dickerer Spiegel und ein gutmütigeres Öffnungsverhältnis wie z.B. f/6 statt f/5 definitiv helfen, dass du deinen Spiegel schneller und sicherer ins Ziel zu bekommst. Aber bedenke auch: was nützt dir ein großer scharfer Spiegel, wenn das Gesamtteleskop am Ende so lang oder so schwer wird, dass du es nur selten benutzt?


    Wünsche dir von Herzen Erfolg bei deinem Projekt, was immer es auch werden mag.


    Stefan