Beiträge von astrometer im Thema „Allround Gerät gesucht!“

    Damit Du Dir nicht eines Tages Vorwürfe machst: Probier doch, bevor Du kaufst, noch mal ein Bino aus. Die Fahrt zur Firma APM nach Saarbrücken müsste doch machbar sein. Lass Dir ein 100er bzw. 82er SD-Bino mit 45-Grad-Einblick zeigen und mach Dir ein Bild, wie es da mit den gewünschten Vergrößerungen ist. APM hat demnächst auch Zoom-Okulare, die ein konstantes scheinbares Sehfeld von 75 Grad haben. Auf der Seite von APM Telescopes findest Du nähere Infos dazu.


    CS, Jörg

    Du machst sicher weder mit dem TV 85 noch mit dem Swaro 115 + BTX einen Fehler, wobei ich Dir – wenn‘s preislich machbar ist – wegen Deinem überwiegenden Naturanteil zum großen Swaro rate. Wenn Du schon kein echtes Bino willst, dann schau wenigstens zweiäugig durch ein Monorohr. Das bringt eindeutig das bessere Seherlebnis.


    Die Okulare von TV sind zwar teuer, aber ihr Geld wert. Sie setzen in vielen Fällen den Maßstab, an dem sich andere Hersteller messen lassen müssen. Gerade bei Okularen sollte man nicht geizig sein.


    Wie Alex schrieb, ist von einem Amiciprisma abzuraten. Das ist was für Leute, die 95% Astro machen, und ihr Teleskop nur mal ausnahmsweise als Aussichtsfernrohr nutzen wollen.


    CS, Jörg

    Gute Binos sind so konstruiert, dass sie für beides gehen. Spektive sind meist in der Vergrößerung eingeschränkt, weil sie ihre eigenen Okulare haben.


    Nimmt man ein astronomisches Teleskop, dann ist der Einblick für Astro optimiert, und die zur Bildumkehr angebotenen Amiciprismen führen in der Regel zu einer deutlichen Bildverschlechterung.


    Ein 100er oder 82er Bino ist ein sehr kompaktes Gerät:



    Kompakter geht‘s eigentlich nicht. Optische Leistung ist nicht in der Streichholzschachtel zu bekommen. Das ist wie in der Fotografie: Wenn Du Brennweite willst, musst Du schleppen. (Und komm mir jetzt bitte nicht mit Digitalzoom und solchen Pseudolösungen.)

    Ein optisch gutes Fernrohr schafft in der Vergrößerung das etwa anderthalbfache seiner Öffnung in mm. Ein 100er also 150x. Wenn in der Werbung anderes geschrieben wird (zum Bsp. 250x an einem 60mm-Röhrchen), dann ist das eine glatte Lüge. Technisch lässt sich das zwar machen, aber es ist leere Vergrößerung, das Bild ist dunkel, kontrastarm und man sieht nicht mehr als mit 60x.


    CS, Jörg

    Ein Apochromat hat im Vergleich zum Achromaten den Vorteil des wesentlich besseren Kontrasts, der besseren Detailwiedergabe und damit der höheren Vergrößerungsfähigkeit. In Deinem Swaro-Glas stecken mit ziemlicher Sicherheit apochromatische Objektive.

    Es müssen nicht 2 sein. Ich hab auf der Swarovski Seite gesehen das es 2 Einsätze gibt. Einmal ATX wo man mit einem Auge durchschaut und das BTX für beide Augen.

    Wenn Du ein zweiäugiges 100er nimmst, bekommst Du die Wahrnehmungsleistung eines einäugigen 140ers. Es ist also kein unnötiger Luxus, durch zwei Objektive zu schauen. Am Einzelrohr ist das BTX zwar entspannter zu benutzen und in der Wahrnehmung besser als das ATX, weil Dein Gehirn aus den Signalen Deiner beiden Augen ein besseres Bild berechnen kann. Aber das Bild wird nur durch einen Strahlenteiler auf zwei (halb so helle) Bilder verdoppelt, was weniger günstig ist, als wenn jedes Auge durch ein extra Teleskop schaut. Erst dadurch entsteht der o. g. Faktor 1,4.


    Ein gutes apochromatisches 100er Bino wiegt um die 8 kg und ist selbst mit der Einarmmontierung auf Deinem Berlebach bestens aufgehoben. Einfach rausstellen, Okulare reinstecken und beobachten. Für den Anfang genügen zwei Okularpaare, eines für das schwache Vergrößerung und das maximal erreichbare Sehfeld, das zweite für die maximale Vergrößerung. Ich selbst hab ein 120er. Das wiegt etwa 12 kg, ist in fünf Minuten montiert, vergrößert zwischen 27x und 188x und macht einfach nur Spaß.


    CS, Jörg

    Hallo,


    wenn Du Astro und Natur mit einem einzigen Instrument machen willst, geht eigentlich kein Weg an einem guten Bino vorbei (aufrechtes Bild, entspanntes beidäugiges Sehen mit deutlich besserer Wahrnehmung). Bis 100 mm Öffnung stellt ein Bino noch keine allzu hohen Anforderungen an Stativ und Montierung. (Mit einem 120er Bino ist das schon ganz anders.) Wichtig ist, dass man am Bino 1,25“-Okulare verwenden kann, so dass man auch höhere Vergrößerungen (bis 150x am 100er Bino) erreicht.


    Willst Du auch Astrofotografie machen, nützt Dir ein Bino allerdings nichts. Es gibt leider keine eierlegende Wollmilchsau. Am universellsten nutzbar ist wohl noch ein größerer Aporefraktor. Aber der kostet auch mit Abstand das meiste Geld. Und andere werden Dir wahrscheinlich ganz anders raten. Aber weil Du schon ein richtig gutes Fernglas hast, wollte ich Dir nichts empfehlen, das Dich dann im Vergleich enttäuscht.


    CS, Jörg