Beiträge von Kalle66 im Thema „Der Winter naht und mir wird sicher kalt“

    Die Berufsbekleidung (Planam und Co.) ist schon warm; Skibekleidung auch. Aber letztere ist halt optimiert auf aktiven Sport. Als nächtlicher Astronom sitzt oder steht man aber nur rum. Und nachts fehlt eine wärmende Sonne. Im Ergebnis sollte man für den nächtlichen Einsatz Klamotten planen, die für 5° mehr gefühlte Kälte ausgelegt sind, als was man tagsüber sonst passend zum Wetter wählen täte.
    Schuhe müssen vor allem mit Feuchtigkeit zurecht kommen. Solange die Außentemperaturen über null liegen, sind Wiesen nachts fast immer nass. Das ändert sich dann wieder, wenn es unter null geht. Und wie kalt die Füße werden dürfen, muss jeder selbst wissen. Es gibt "Frostbeulen", die schon bei 10° in ihre Winterstiefel steigen und andere, die da immer noch ihre Badelatschen an haben. Ich gehöre eher zu letzteren.

    Bezüglich Kopfbedeckung bin ich flexibel. Das fängt mit einem Stirnband an, welches ich öfters auch als Schal einfach um den Hals lege und endet bei einer Arbeitsmütze mit Ohrklappen oder einer schicken Skimütze aus Wolle gestrickt. Speziell bei Teleskoptreffen sollte man aber auch an einen Hut als Sonnenschutz denken, wenn kaum Rückzugsmöglichkeiten in geschlossene Räume bestehen.

    Bei den ganzen Kunstfasern, sollte man daran denken, dass der Feuchtetransport vom Körper weg nicht in einer Sackgasse endet. Das Extrembeispiel sind Gummistiefel in Verbindung mit Baumwollsocken, wenn nach 4h in den Dingern die Füße im Stiefel zu schwimmen anfangen. (Das britische Militär im Falklandkrieg 1980 kann ein Lied davon singen, wie Füße durch Staunässe 'faulen'. siehe Grabenfuß) Das ganze atmungsaktive Goretex-Zeugs nützt nichts, wenn man am Körper Baumwolle trägt, welche die Feuchtigkeit aufnimmt und speichert. Goretex und Co lassen kein Wasser durch, sondern nur Wasserdampf. Zwischen der Goretex-Schicht und der Haut gehört also keine Naturfaserschicht (Wolle, vor allem Baumwolle), sondern nur weitere Kunstfaser.

    Last but not least gibt es für Frostbeulen auch aktive Methoden für warme Füße per Wärmepads usw. Auch wirkt ein Stück Isomatte als Sitzkissen auf dem Stuhl Wunder. Übrigens auch auf einem kalten Boden, auf dem man lange steht (Tipp von einer Weihnachtsmarkt-Budenbesitzerin, die 4 Wochen täglich 10h dem Wetter ausgesetzt ist.) Daran kann man z.B. beim Fußboden einer Sternwarte denken.