Beiträge von 03sec im Thema „Deep Sky mit Dobson -Sommermotive jetzt auch mit Bathinov-Nebel“

    Hallo Andreas,

    Farbbilder nehme ich gleich im RGB24 auf, das ist einfacher. DSS findet oft genug Sterne wenn ich nahe der Milchstraße belichte. Aber nicht immer.

    Von JPG würde ich abraten, gerade in den Tiefen sind diese stark komprimiert, da verlierst du ganz sicher Informationen.

    Ausschnitte in DPP sollten gehen, habe es bei Einzelbildern schon gemacht, das geht sicher auch im Batch.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Andreas,

    also soooo schlecht ist ja DSS ja auch nicht. Meine Farbbilder stacke ich dort am liebsten. Da gehen alle RAWs.

    Wenn du die RAWs in 8 bit Tiffs umwandelst, dann sollte auch AS!3 das schaffen. Das Umwandeln macht DPP automatisch für einen ganzen Ordner und alle Bilder sind gleich groß.

    Grundsätzlich kannst du auch in Photoshop ganze Ordner bearbeiten, auch mit der kostenlosen Version.

    Es gibt ja viele Stacking Programme. Hast du erst einmal Tiffs erstellt, oder PNGs, dann würden wohl alle damit zurecht kommen. Manche brauchen dann aber sehr lange habe ich gehört (Astro-Art z.B.)

    Viele Grüße und viel Erfolg wünscht:

    ralf


    Nachtrag: ich selber nutze das SER Format aber bei 8 bit. Ist nicht besser, soll aber etwas schneller sein.

    Hallo Markus, Rene und Ben,

    vielen lieben Dank.

    Tja, im Moment jage ich mit dem 16er die Planeten. Deep-Sky wird es erst mal nicht mehr geben, zumindest nicht so geballt wie hier.

    Visuell, Markus, war von hier aus nichts zu sehen, allerdings ist mein Himmel hell und meine Augen sind natürlich auch nie wirklich adaptiert. Im Einzelbild war ebenfalls nichts, oder so gut wie nichts, zu sehen.

    Rene, ehrfürchtig staunen tue ich auch. Wenn nämlich jemand seinen Dobsen zur Astrofotografie regelmäßig anstubsen muss. siehe Sselhak / Mario

    Dagegen ist das, was ich mache der reinste Luxus mit GoTo und so ;)

    Ben, das Kaunertal kenne ich auch. Ich war beruflich dort und dachte mir, dass das ein perfekter Ort zum Beobachten wäre. Die Mercedes-Fahrer, die dort ihre Autos testen, nerven halt ein bisschen ;)

    Dass du den visuell so gut sehen konntest, mit vergleichsweise kleinem Gerät, hätte ich nicht vermutet. Ich glaube überhaupt das ich da eine ganze Richtung in der Astronomie verpasst habe. Aber was will man machen wenn man sich schon glücklich schätzt wenn ein Hauch von Milchstraße zu sehen ist.


    Vielen Dank nochmal und viele Grüße,

    ralf

    Hallo Markus,

    Nein, ich nehme alle Bilder (oder ggf. 95%) und bearbeite dann jeden Stack einzeln vor. Gewichten tue ich sie dann, wenn sie sehr verschieden in der Qualität sind. Also z.B. helle Bereiche von wenigen sehr guten Stacks und für die Tiefe dann alle.


    Hallo alle,

    hier nun mein vorerst letztes Bild der Serie. NGC 6894.

    und hier der Link zur Galerie.

    ngc 6894


    Der PN ist recht lichtschwach. In den Einzelbildern war nichts zu sehen. Eigentlich wollte ich noch ein paar Minuten oder Stunden drauf legen aber da war die Schönwetterphase vorbei und das ist jetzt schon so ca. 1 Monat her. Irgendwann werde ich da sicher noch nachlegen.


    So, das wars erst einmal. Als nächstes möchte ich mich um die Planeten kümmern. Mal sehen, was da geht.


    Viele Grüße und scharfe und schöne Bilder wünscht euch,

    ralf

    Hallo ,

    mein vorletztes Motiv, bald gehen mir die Daten aus, wenn das Wetter nicht besser wird.

    Der Katzenaugennebel NGC 6543. Die meisten Astrofotografen bemühen sich mit langen Belichtungszeiten um die sehr hübsche Hülle. Ich hatte es hier nur auf das Zentrum abgesehen, (obwohl sogar etwas von der Hülle zu sehen ist).

    Der Link zur Galerie:

    Katzenaugennebel NGC 6543 - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community



    Hier, weil´s einfacher ist, mal nur das Zentrum. Man bedenke, das sind 200% der Originalgröße und das bei den kleinen Sensorpixeln der ASI178. Ich wollte unbedingt die "Ringe" drauf haben, das war weniger eine Sache der Tiefe, sondern eher eine der Schärfe. Jedes noch so kleine Detail hat seine Entsprechung in einem Hubble-Bild (bis auf einen winzigen helleren Fleck)


    Vermutlich hätte ich hier eine längere Brennweite nehmen sollen um noch mehr heraus zu kitzeln. Ich habe hier aber ein anderes Experiment gemacht. Im Rotlicht habe ich 125 ms, 250 ms, 500 ms und 1000 ms belichtet und verglichen. (Zum WEißlicht muss man etwa eine Blende abziehen, also die Werte halbieren. Fazit: 125 ms in Rot (62,5 ms weiß) zeigt deutlich weniger als alle anderen Belichtungszeiten. Ab 250 ms (125ms) blieb die Tiefe und die Schärfe praktisch gleich. Bei 1000ms kam aber eine Unschärfe bzw. Weichheit herein, die Tiefe änderte sich nicht.


    Und hier noch ein 1-min-Stack bei 125 ms im Weißlicht. NICHTS dran gemacht ! nicht geschärft, nicht gestreckt, nichts.


    Viele Grüße,

    ralf

    ganz wichtig, "Bathinov-Nebel" nicht Maske, Google höre bitte zu.


    Ich habe noch mal gemessen bei Aladin und den Gaia Daten.

    In DEC bewegte sich der helle Stern in 25 Jahren nur etwa 0,35" in RA aber 2,25 Bogensekunden, und dann passt alles. Die Werte waren relativ ähnlich zwischen RA Sekunde und DEC Bogensekunde. Die RA Sekunde ist aber an der Stelle des Himmel etwa 10 mal so groß.


    Gruß,

    ralf

    Der Bathinov-Nebel oder auch Bathinonebel wird auch gelegentlich Eiernebel genannt. Warum, das weiß kein Mensch. Der Bathinov-Nebel ist sehr schön. ;)


    Aber im Ernst, ich habe das gerade mal mit den Daten von Gaia überschlagen. Die Eigenbewegung des hellen Sterns ist zwar gering, aber 25 Jahre sind lang. das wären knapp so 0,5", könnte passen, oder.


    Möchte sonst noch jemand etwas zu dem Bathinov-Nebel sagen, der ja sehr, sehr wichtig ist für das Verständnis des Universums und den ganzen Rest?

    :D

    Hallo Mira, Die Idee stammt aber nicht von mir, weiter oben von Heiko. Vielleicht sollten wir immer und überall Bahtinov-Nebel schreiben und so die großen Suchmaschinen umprogrammieren. So lange, bis der endlich gefunden wird.

    Peter, 50 mm ? da darf man gespannt sein. ich hätte da sicher mehr Gradienten als Objekte drauf.

    Markus, wenn das Wetter irgendwann man besser wird und die Nächte länger habe ich vor das Halo mal ordentlich abzubilden.


    So, und nun ein neues Objekt-chen,

    NGC 7027 ist furchtbar klein. Dafür aber ist der junge PN unglaublich hell. Im Okular hält man ihn schnell für einen (grünen) hellen Stern.

    Spätestens hier denke ich nun, dass ich den mal mit längerer Brennweite belichten muss. Zweifel bleiben aber, so hatte ich die Belichtungszeit auf 125ms reduziert. Die Farbbilder mit der MC sind 1/2 s belichtet. Als ich den Farbfilm in die Kanäle aufgespalten habe und einzeln gestackt hatte, da waren die Bilder gleich scharf wie die kurzen Mono-Bilder. Indirekt, durch die Bayer Maske, war das ja quasi ein 2x2 Binning.

    Hier erst einmal das Bild:


    https://www.astrotreff.de/gallery/index.php?image-add/


    und in kleiner:


    Witzig war die Situation bei der Aufnahme am frühen Morgen. Es dämmerte schon, aber da das Kerlchen ja hell ich habe also ich die Dämmerung ignoriert und das Seeing und die Schärfe am Monitor verfolgt. Das war wirklich sehr gut, Sterne so klein wie (große) Hotpixel.

    Als ich dann am Ende endlich aufguckte, da war es so hell, dass kein Stern auf Anhieb mehr zu sehen war.


    NGC7027 ist nur 600 Jahre alt. Ich vermute mal, dass die Schalen ( (auf die ich stolz bin, dass ich sie abbilden konnte) noch vom alten PPN stammen und das Helle in der Mitte der eigentliche PN ist. Es gibt ein alten Hubble Bild des Nebels von 1996. 25 Jahre zu 600 Jahre, das ist nicht nichts. Deshalb habe ich die beiden Bilder mal geblinkt.


    Das sieht schon sehr nach einer Expansion aus. Ganz sicher kann man sich aber nicht sein, komischerweise konnte ich die Sterne nicht perfekt zur Deckung bringen, auch weiß ich nicht, was Hubble da für Filter verwendet hat. Die Farbe war auf jeden Fall so schlecht, dass ich meine für beide Bilder genommen habe ;)



    Leider habe ich keinen 1 min. Stack. Ich habe hier aber mal einen 15 min. Stack mit 125ms Belichtungszeit so weit gestreckt, wie man ihn etwa nach 1 min. sehen würde.


    Viele Grüße und bis bald, 2 habe ich noch;),

    Gruß,

    ralf

    Hallo Markus,

    klar kannst dein OIII hier zeigen. Hast du noch H(a) dann machen wir zusammen noch ein Halo drum herum.

    Du hast völlig recht , es gibt viele 16"er da draußen aber wirklich ausgereizt sind wenige. Schon ein Standort, am Stadtrand lässt die Performance in die Knie gehen und es gibt so viele Faktoren die da mit spielen,

    Auf das Stacken in AutoStakkert werde ich öfter mal angesprochen, deshalb habe ich hier mal eine Zusammenfassung erstellt.


    Vielleicht hilft es dem ein oder anderen,

    viele Grüße,

    ralf

    hallo Raul, hallo Adam, hallo Alle,


    ob 16" reichen ? Aber so was von. Ich habe das Teil primär für die Planetenfotografie angeschafft aber wenn man die Bedingungen hat, dann bringt es im Deep-Sky Bereich mehr als 8" oder 10" aber bei weitem nicht immer. Schau dir mal die Bilder von MiraS. an. Die arbeitet mit einem C8 (das passt quer in meinen Newton rein) und macht z.T. bessere Bilder als ich. Oder PeteXL, der hat glaube ich 11 cm Öffnung. 16" sind nicht einfach nur große 8 oder 10" das ist ein komplett anderes Arbeiten damit.

    Adam, ja natürlich kann man alles mit dem Dobson/Newton und kurzen Einzelbelichtungszeiten alles belichten. Gerne wird der Kurzbelichtungstechnik nachgesagt, dass sie gut für Planetarische Nebel ist aber nicht so gut für Anderes, das ist Blödsinn. An Tiefe verliert man immer etwas, wenn man viele Bilder macht anstatt einige wenige. An Schärfe gewinnt man i.d.R. Rote Nebel werden gerne mit H-alpha-Filter belichtet. Auch das geht natürlich. Hier muss man nur die Einzelbelichtungszeit anpassen, aber das müssen die "Guider" auch.

    So, ich will euch aber nicht volllabern ohne etwas zu geben. Ein neues Bild ist fertig. Der Fötusnebel NGC 7008. Er liegt komfortabel im Schwan und ist ein sehr schönes Objekt. Leider relativ lichtschwach. Hier mal ein Vergleich mit dem Ringnebel in Größe und Helligkeit. Beide Bilder 1 min. belichtet und linear so weit gestreckt, bis ein leichtes Rauschen im Hintergrund auftrat.


    Das SNR musste ich also vornehmlich zur Streckung verwenden und eine Schärfung lief moderat ab. Deshalb ist die Darstellungsgröße auch "nur" 100% des Kamerachips.


    Über den Zentral-Doppelstern hatte ich ja schon geschrieben.

    Hier nochmal der LInk für die 100% Darstellung in der Galerie.


    NGC 7008 Fötusnebel


    Dieses Bild widme ich meiner Tochter Martha, die z.Z. Hebammenkunde studiert. Sie hat den Nebel aber gleich umbenannt. Der heißt jetzt Drachen-Ei-Nebel.


    Ich hoffe euch gefällt das Bild auch.

    Demnächst mehr.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Andreas,

    Richtung Süden ist immer eher schlecht bei mir, aber zur Zeit auch in alle anderen Richtungen, und das seit fast 3 Wochen am Stück.

    Das mit der Auflösung wird m.M.n. oft falsch verstanden. Schau mal den Ringnebel selber an, in dem Bild wo ich die Komponente E getrennt habe. Grottig oder? Dabei habe ich doch eine Auflösung von 0,6" .Warum sehe ich dann nicht die allerfeinsten Details im Nebel? Der Grund ist der, dass man Auflösung immer im Verhältnis zum Kontrast sehen muss. Es wäre für einen 16"er recht leicht ein (gleich)-helles Sternenpärchen bei einem Abstand von 0,3" abzubilden, dazu bräuchte ich meine Planetenausrüstung (= höhere Brennweite usw.). Die Planeten ( oder auch Mond und Sonne) sind sehr, sehr hell und kontrastreich und wir filmen lange. Das Signal-Rausch-Verhältnis ist unglaublich hoch. Wenn wir nun hier schärfen, (das gleiche gilt für das helle, enge Doppelsternchen) dann verbrauchen wir sozusagen das SNR. Am Ende rauscht nämlich unser Bild i.d.R. wieder ein wenig. Ein solch gutes SNR haben wir aber bei Deep-Sky-Objekten gar nicht. Zum Teil auch deshalb, weil wir einen Großteil des SNRs für die Streckung des Bildes verwenden. Hätte ich nun 100 verrauschte Bilder wie dieses oben, dann wäre der Nebel tatsächlich so hoch aufgelöst.

    Ich versuche es mal mit einem Vergleich.

    Stelle dir einen Berg vor, groß und mächtig. Am Gipfel ist er relativ flach und es gibt eine kleine Senkung in der Mitte, so dass der Gipfel eigentlich zweigeteilt ist. Das sieht man aber weder auf Karten noch fällt es irgendwie auf, denn der Abstand ist zu klein, sagen wir 2 Meter. Wenn wir schärfen, dann tragen wir sozusagen den Berg von unten ab. Das gigantische SNR wird so weit abgetragen, bis gerade diese kleine Delle erreicht ist. Wenn wir jetzt auf den Berg schauen, dann ist das nicht einmal mehr ein Hügel, sondern es sind nur noch 2 Erd- oder Steinhaufen. Nun kann man eindeutig 2 Erhebungen ausmachen und dazwischen ist keine Verbindung mehr. Wir mussten dazu aber 99,9999% abtragen. Unsere Sterne sind Berge aus Licht, und ob wir oben ein oder zwei Spitzen sehen hängt davon ab was wir abtragen können.

    Ich habe das hier mal mit dem Doppelsternchen von NGC 7008 gemacht. Der Sterndurchmesser hat sich geviertelt und der Abstand ist nun komfortabel, oder? Da passt noch ein ganzes Sternchen in die Lücke und wenn die sich berühren dürfen, dann sogar noch 1/2 dazu. (was dann tatsächlich etwa dem theor. Auflösungsvermögen von 0,29" entsprechen würde. Vom Hintergrund aber siehst du gar nichts mehr, das Signal ist sozusagen verbraucht.



    Deshalb ist es so schwierig zu entscheiden mit welcher Brennweite ich belichten soll. Eine höhere Brennweite verringert das SNR im Bild und das könnte bei der Schärfung fehlen und dann den positiven Effekt zunichte machen. Die anderen Faktoren kommen noch dazu, denn ich erreiche die gleiche Hintergrundlimitierung nun später. Soll das Bild gleich tief sein, dann muss die Einzelbelichtung erhöht werden. Das kann, je nach Wetter, dazu führen, dass das Bild unschärfer wird. Diese Unschärfe zu korrigieren kostet … SNR bei der Schärfung.

    Bei bisher 3 sehr hellen Objekten, dazu gehört der Eiernebel (das Zentrum) glaube ich tatsächlich, dass ich mit mehr Brennweite mehr erreichen könnte. Ich teste demnächst mal - so das Wetter will - ein Objekt bewusst mit 2 Brennweiten zu filmen.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen, ich leg noch mal einen dazu:

    Das ist der Zentralstern von NGC 7008. Die Belichtungszeit betrug 250 ms. Gestackt wurden hier 15 min. Gestreckt wurde nicht. Der Zentralstern (oder besser die Zentralsterne) haben etwa 14 mag. Die gleiche Helligkeit macht eine Trennung deutlich einfachen. Bei der Entdeckung 1999 hatten beide Sterne einen Abstand von etwa 0,4 " (hatte mich schon gefreut) aber die Gaia-Daten von 2020 sagen, dass es nun 0,7" sind. Diese sind jetzt aus meiner Sicht wirklich sauber getrennt und sogar etwas Luft wäre da sogar noch.Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Andreas und alle,

    ich habe jetzt mal die 7 besten Stacks genommen. Diese sind ohne Drizzeln verarbeitet worden bei einer Verwendungsrate von 100%. Zusammen sind das 35 min. gewesen. Dann wurde linear gestreckt und mit 0,8 Px in PS geschärft, also kleiner als ein Pixel(!) Dann habe ich die Bilder auf 300% vergrößert und gestackt. Die ausgebrannten Sterne habe so einen dunklen Hof bekommen, aber das 5. Sternchen ist relativ deutlich zu erkennen.

    Der Abstand der beiden hellsten Komponenten A und B beträgt 5"

    Der Abstand zwischen C und D den beiden schwachen beträgt 1,4"

    Der Abstand zwischen D und E beträgt nach Gaia 0,6"

    Da ich knapp 0,4" pro Pixel abbilde dürfte das eigentlich gar nicht möglich sein.

    Zugegeben, ein Sigma von 7 ist das nicht und die subjektive Auswahl der 7 Stacks ist auch ein relevanter Faktor, aber so ist das halt mit der Theorie und der Praxis.

    Danke Andreas für diese Vorlage,

    Gruß,

    ralf

    Hallo Peter, Thomas, Tino, Ben und Andreas,

    danke für eure netten und informativen Beiträge.

    Peter, mir kommt die ASI im Roten eher schwach vor. Das kann aber natürlich auch daran liegen, dass ich gewissermaßen auf recht rote Astrobilder sozialisiert bin. Früher, chemisch, da war der Ringnebel eher grün in der Mitte.

    Thomas, ja, da läuft nichts weg, aber Veränderungen gibt es bei den ein oder anderen Motiven schon. Im M57 gibt es einen Schnellläufer-Stern. Den seh ich springen im Vergleich zu meinem letzten M57.

    Tino, ja, dumm, f/4,5 das wird "steil". Der 0,33 Reducer ist gut um auf kurze B-Zeiten zu kommen. Im Weißlich bringt er keine oder wenig Vorteile. Im Roten z.B. ist man etwa bei der halben Zeit im Vergleich zu Weißlich bei f/5, das ist schon sehr gut. Angeschafft habe ich ihn um im H-Alpha auf kurze Zeiten zu kommen, da war er genial.4-8 Sek. brauchte ich um einen Hintergrund ausmachen zu können. Hätte ich auch mehr getestet, aber da kam der Dobson ins Haus (äh, Garten)

    Ben, gerade das Interdisziplinäre freut mich sehr. Aus diesem Grund zeige ich jetzt immer auch ein 1 min. Bild. Das ist dann für die Visuellen aussagekräftiger als ein voll bearbeitetes Bild.

    Andreas, in der Tat schaue ich immer genau dieses 5-fach-System an um die Schärfe meines Bildes zu beurteilen. Ich habe auch tatsächlich die letzte Komponente ansatzweise getrennt auf einigen Stacks, zugunsten einer harmonischen Sterndarstellung verzichtete ich aber darauf das ins fertige Bild zu retten.. Hier schlägt jetzt tatsächlich die kurze Brennweite zu Buche. Einen Beugungsring konnte ich nämlich in meinen Bildern nicht ausmachen.

    Vielleicht gehe ich da doch noch mal ran. Du bist gut informiert, danke,

    und Gruß an alle,

    ralf

    Hallo Tino,

    dumme Ideen gibt es viele. Der Gedanke mir als Fotograf einen Dobson anzuschaffen war es auch.

    Ich kenne hier auch jemanden, der im Primärfokus arbeitet ohne OAZ und Co. Ehrlich gesagt ich verstehe den Mehrwert nicht ganz (ok, man hat eine Spiegelfläche weniger und der Strehlwert des Systems wird besser) aber du hast dann Kabel und Abwärme der Kamera im Strahlengang, dazu das schwierige Handling.

    Das ganze als Schiefspiegler zu machen, das … ja, das wäre sicher eine dumme Idee.

    Viele Grüße und danke für deinen sehr netten Kommentar,

    ralf

    Hallo Andreas, Rene, Raul und Peter,

    Danke für eure netten Kommentare. Wirklich unbekannt ist der Nebel natürlich nicht, aber eben doch abseits der Standardmotive. Ich persönlich brauche immer beides und abwechselnd.

    Raul, ich hatte mal 12" mit 25 Kg auf einer EQ6. Das schwang schon ganz ordentlich, aber die Kurzbelichtungsmethode ging prima. Die Kollimation ist tatsächlich sehr wichtig.

    Peter, ich habe den eigentlichen Nebel von M57 fast ausschließlich linear gestreckt. ( Hintergrund und Sterne natürlich nicht). Das hatte zu Folge, dass er irgendwie mehr leuchtete, eine höhere oder vielleicht auch nur eine glaubwürdigere Dynamik aufweist. Die Farbe ist mir einfach so zugeflogen. Ich kenne meine ASI MC, der Hintergrund ist immer falschfarbig. Hier habe ich eine Standard-Korrektur und der Rest ergab sich. Ich glaubte eigentlich, dass M57 roter wäre aber dann wars halt so und es war glaubwürdig.

    Viele Grüße und bis bald,

    nächstes Bild ist in Arbeit, übernächstes leider viel, viel Arbeit … meine Abende sind auf jeden Fall gerettet, keine Langeweile.

    Gruß,

    ralf

    Hallo Holger, da hast du etwas gesagt. Ja, es ist mit wenig Aufwand möglich die Rockerbox so umzubauen, dass da auch ein größeres Teleskop rein passt. Die Nachführung und das GoTo würden gleich bleiben. Mein Tubus wird mit 38 Kg vom Händler angegeben (kommt mir aber zu viel vor, geschätzt eher 28 Kg), ein leichter aber größerer Newton würde das System sicher nicht sprengen. Man müsste nur die Halterung für die Alt-Achse irgendwie ans Teleskop bekommen.


    Hallo alle,
    so, und nun geht´s weiter mit einem neuen Bild. CRL2688 oder auch der Eier-Nebel. Das Objekt ist sehr spannend, denn es handelt sich um einen proto-planetarischen Nebel. Das ist ein sehr kurzer Zustand zwischen rotem Riesen und weißem Zwerg, der dann seine Hülle ionisiert. Hier handelt es sich also noch um einen Reflexionsnebel. Der Stern hat aber schon einige Gashüllen abgestoßen und in der Äquatorebene hat sich viel Staub angesammelt. Zu den Polen hin wird der Staub weniger und das Licht beleuchtet die dünnen Gas-und Staubhüllen. Warum es jeweils 2 "Strahlen" gibt konnte ich nicht heraus finden, vielleicht handelt es sich um einen Doppelstern. Wer hier ein wenig experimentieren will, der sollte einen Polfilter bereit halten.


    Das Objekt wurde erst 1975 entdeckt und ist recht klein. ABER, es ist sehr hell und einige Details konnte ich schon im Livebild sehen bei 1/4 Sek. Belichtungszeit. Nach 1 Min. schon sind die Strahlen gut zu erkennen.


    Das Objekt wird selten fotografiert, ich glaube einfach deshalb, weil es keine NGC oder IC Nummer hat und man sich über die Koordinaten heran tasten muss.


    Hier nun das fertige Bild in 150% Darstellung: (also gleich zum Ringnebel) aus der Galerie:

    Eier-Nebel, CRL 2688 - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community


    Das Seeing war natürlich gut bis sehr gut. Bei der Belichtung ging es mir aber vor allem darum auch die recht schwachen Hüllen zu erwischen. Auch hier war die Schärfe wichtiger als die Tiefe und trotz des hellen Himmels ist doch schon einiges zu sehen.

    Ich habe hier mal ein Einzelbild heraus gesucht. Ein eher gutes, aber sicher nicht das beste.


    Interessant finde ich den Vergleich zwischen Hotpixel und Sternen. Ein Stern wird immer noch durch mehrere Pixel abgebildet, ich bin also nicht undersampled und Drizzeln z.B. macht keinen Sinn. Übrigens waren die Sterne gleich groß als ich einen Test mit Rotfilter gemacht hatte.

    Vielleicht wagt sich der ein oder andere ja an dieses kleine Scheißerchen heran. Ich denke, dass das auch visuell ein lohnendes Objekt ist. Beeilt euch, denn bald schon ist das ein planetarischer Nebel.

    Viele Grüße und natürlich bis bald,

    ralf

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure netten Antworten. Eure Fragen gefallen mir, geben sie mir doch Gelegenheit ein bisschen weiter zu plaudern.

    Holger, die 40 cm sind aus meiner Sicht in dieser Kombination gut handhabbar.(in meinem Garten, ohne Sternwarte nur mit Schutz-Dach/Hülle usw.) 10 oder 20 cm mehr gingen da durchaus grundsätzlich. Ich bin aber grundsätzlich faul und auf das GoTo möchte ich nicht verzichten. Z.Z. gibt es das aber nur bis 16". Grundsätzlich bin auch gegen eine Materialschlacht mit immer größer, höher, weiter … Aber eines Tages interessiert mich mein Geschwätz von gestern vielleicht nicht mehr. Z.Z. will ich aber erst einmal dieses Gerät voll ausreizen, das wird sicher noch Jahre dauern. Was ich gerne mal im Nebensatz sage: meine gesamte Ausrüstung hat weniger als 5000 € gekostet. Ist immer noch viel Geld aber eben im Verhältnis doch nicht sooo viel.

    Mira, dein Kommentar freut mich besonders. Anspornen ist genau das, was ich möchte. Insofern hast du schon jetzt meine Hochachtung mit deinem C8. Siehe auch oben bzgl. Materialschlacht. Ich bin wirklich sehr neugierig auf dein Bild. Was die schwachen Hüllen angeht so strecke einfach mal einen Stack über alle Maßen und schaue ob sich irgendetwas zeigt. Sooo unglaublich schwach sind die nämlich gar nicht und auch im Weißlich sichtbar.

    Heiko, ja, das sind schon eher "Werke" als Bilder. Ich genieße aber die Abende vor dem Rechner. Das Wort "Lucky Imaging" habe ich aus meinem Wortschatz gestrichen. Das trifft es nämlich so gar nicht, denn schließlich verwende ich 100% der Bilder oder manchmal 90%, nie weniger. Die Technik kommt einer Aktiver Optik näher finde ich. Nur dass das eben im Nachhinein passiert und nicht in einem Bild.

    Raul, ob ein Reducer so viel günstiger ist, das wage ich zu bezweifeln. Für einen Newton muss man knappe 1000€ hinlegen. Die technische Fragestellung ist überaus interessant. Ich glaube nämlich, dass der f/Wert gar nicht so aussagekräftig ist. Er beschreibt eine Flächenhelligkeit. Das macht dann Sinn, wenn endlos viele Photonen vorhanden sind. Bei uns aber kommen nur wenige Photonen pro Sek. an. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann sind das bei einem 20 mag Sternchen und 10" Öffnung etwa 5 pro Sekunde. Wenn stattdessen 20 ankommen (also größere Öffnung) dann ist das viel wichtiger und bringt einen viel weiter. Diese 20 sollten dann natürlich nicht irgendwo verstreut ankommen (leere Vergrößerung / Oversampling) sondern möglichst gebündelt. Da ist eine kleine Brennweite, einhergehend mit schnellem Öffnungsverhältnis, natürlich wieder wichtig. Aber es ist eben nicht DER Maßstab schlechthin. Mein Handy hat ein Öffnungsverhältnis von 1/1,2 oder so. Schwache Nebel sind trotzdem nicht zu erkennen.

    Rene, Danke, das mit den Farben ist doppelt gut, denn ich brauche nur wenig Belichtungszeit, dafür wenn ich sie eher sachte halte. Es geht allerdings nichts über ein echtes RGB. Da hat jedes auch noch so schwache Sternchen seine Farbe. Bei mir haben nur die hellen Bereiche eine Farbe, das entspricht ein bisschen mehr unseren Sehgewohnheiten und ist vieeeel einfachen.

    Die äußere Hülle würde bei mehr Belichtungszeit ebenso sichtbar genau wie die Galaxie. Hierzu braucht es einen guten Himmel, lange Gesamtbelichtungszeiten und die Einzelbelichtungszeit muss dahingehend angepasst werden, dass der Hintergrund eine leichte Zeichnung aufweist. Ein mag tieferer Himmel verkürzt die Gesamtbelichtungszeit um mehr als das 6-fache. (ich hatte hier z.T. nur 3-4 mag visuell, also keine Chance) Die äußere Hülle strahlt im H-Alpha recht stark. Wenn man aber nun einen H(a) Filter nutzt dann ist die Sache mit dem Hintergrund wieder nicht ganz so gegeben. Die Einzelbelichtungszeit muss dann erhöht werden um hintergrundlimitiert zu sein. Das teste ich noch. Vermutlich komme ich so auf "lange" 4-8 Sek. pro Bild.

    Vorerst viele Grüße,

    ralf

    Hallo Michael und Walter,

    Danke an euch für das Lob. Ja, Michael, das Capella-Foto diente mir tatsächlich als Vergleich. Was mich daran besonders gefreut hat ist die Aussage, dass dieses unter besonders guten Bedingungen entstanden ist. So mal eben aus dem Ärmel geschüttelt ist das also auch nicht.

    Was die Tiefe und die äußeren Strukturen angeht so gebe ich noch nicht auf. Ich werde da sicher noch mal etwas nachlegen, wenn die Bedingungen etwas besser sind. Die Schmalbandfotografie in der Kurzbelichtungstechnik ist auch noch nicht wirklich erprobt, geschweige denn optimiert. Wie schön, dass man immer weiter arbeiten kann ;)

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Christoph,

    Danke. Aufgenommen mit einem uralten USB2 Laptop. Verarbeitet an einem zwar modernen (aber nicht irgendwie speziellen) Tischrechner. 10000 Bilder (knappe 70GB) in etwa 1 Std. in AutoStakkert, habe gerade extra nachgemessen.(wenn wenige Sterne zu erkennen sind dauert es länger). Am längsten dauert es die Daten von dem USB2 Rechner runter zu bekommen. Die Gesamtmengen sind aber schon gewaltig, da kann man in TB rechnen. Bis auf ein oder zwei "Demo-Avis" werden diese aber nach erfolgreichem Stacking gelöscht.

    Gruß,

    ralf