Hallo,
@ Holger,
ich würde nicht sagen, dass ein 8" Newton mit KG Tubus noch gut transportabel ist. Allein das Rohr mit einer Länge von 1000mm wiegt zwischen 8,2 und 9,4kg. Da man den Tubus wohl gern ein klein wenig länger nehmen wird um Streulicht sicher aus dem Okularauszug fern zu halten wird ein 8"er dann wohl knapp das wiegen was der Tubus eines üblichnen 10" China-Dobsons auf die Waage bringt. Für das Bodybuilding sicher nicht schlecht, aber es geht auch angenehmer.
Dir mag ein Stangensystem mit parallelen Stangen unsympatisch sein, aber glücklicherweise sagt das nichts über die vorhandene Steifigkeit aus. Ich mochte ein Solches Stangensystem auch nicht, bis ich für einen Freund den ersten Reisedobson gebaut habe. Während des Baues habe ich ihn sogar gewarnt, dass es ein Wackeldackel wird der vielleicht bis 30x funktioniert. Herausgekommen ist dann glücklicherweise bei sehr steifes Teleskop, das das gut bis zur Maxiamlvergrößerung funktioniert und das nach dem Aufbau nur um maximal eine halbe Schraubenumdrehung, also einen halben Millimeter vom optimalen Justegezustand entfernt ist. Es geht halt nicht darum was man meint was gut ist, sondern darum was in der Praxis gut genug ist und das ist glücklicherweise oft mehr als man sich vorzustellen wagt ...
@ Sebastian,
wobei Du mit einem 6" f/6 wieder ein weiteres Gerät mehr "herumliegen" hast und die Beschaffung vielleicht auch nicht ganz so einfach ist. Deshalb meine Anregung es vielleicht mit einem Neubau zu versuchen. Auf einer Isomatte brauchst Du übrigens auch nicht herumknien. Mit dem erwähnten Tischchen aus zwei 9mm Brettchen kommt mein Dobs, z.B. auf eine größere Einblickhöhe als ein 10" Chinadobson und kann ganz normal genutzt werden und wackeln tut da auch nichts. Nein, ich will dir nicht mein Gerät verkaufen. Was ich will ist dich anregen über deine Bedürfnisse beim Beobachten und über die Möglichkeiten der Umsetzung ganz genau nachzudenken. Natürlich scheint es zunächst einfacher einen leichteren Weg zu gehen und ein KG Rohr zu kaufen, aber das hat halt wieder Folgen, gerade wenn man erst das ganze Geraffel einpacken und zum muss Beobachtungsort fahren muss. Klar, man spart ein paar Stunden beim Bau, aber das Fluchen bei der Gerätenutzung nimmt halt zu.
Was die Sache mit der Lichtverschmutzung angeht, so gebe ich dir recht, da passiert hier in der deutschsprachigen Szene nahezu nichts. Den Leuten ist es viel wichtiger mit ihrem neuen Apo für x Kiloeuro posen zu gehen oder sich über kleinste optischen Fehler in die Köppe zu kriegen. Ich habe damals die Sache mit der Petition schon mitgemacht und es war mehr als traurig zu sehen wie selbst Volkssternwarten sich geweigert haben auf eine Petition gegen übermäßige Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen, bzw. mit zu machen. Noch übler fand ich aber das Gerede einiger "Größen" darüber wie schädlich so eine Petition für ihre bisherigen, für mich nicht erkennbaren, Bemühungen das Thema auf politischer Ebene anzugehen.
Das Hobby wird übrigens nicht aussterben, aber es wird wohl immer mehr ein Hobby werden bei dem es trotz immer besserer technischer Möglichkeiten immer schwieriger wird das zu sehen was früher mit viel weniger Technik zu sehen war. Allein schon die Menge an Satelliten die jetzt und in naher Zukunft den Orbit vollmüllen, damit ein paar Reiche und das Militär weltweit Internetzugang haben wird in kürzester Zeit die Astronomie verändern. Vielleicht gibt es dann ja auch hier auf den Teleskoptreffen Lasershows, ähnlich wie in Japan. Verdammt wo ist der Kotzsmiley?
MfG
Rainmaker