Beiträge von astrometer im Thema „Venusbeobachtung- und Fotografie bei Tageslicht“

    Nachtrag:

    Eine Vermutung, warum der Artefakt am 2.6. kam und am 31.5. nicht: Anderes Seeing und/oder geringfügig andere Belichtungszeit und/oder anderer Fokus. Durch diese drei Faktoren werden die Summenbilder mitunter so beeinflusst, dass sich die Schärfung unterschiedlich auswirkt. Hatte ich auch schon...

    Hallo Kurt,


    sorry, ich wollte auf keinen Fall belehrend rüberkommen. Hab nur die Bilder angeschaut und nicht Deine Beiträge aus früheren Jahren gecheckt. Neue Kamera und neuer Laptop müssen natürlich erst mal eingearbeitet werden. Ich selbst hab vor zwei Jahren eine ASI 071 MC Pro angeschafft und bin mit der auch immer noch nicht da, wo ich hin will. Farbkamera ist bequem, aber in vieler Hinsicht ein Kompromiss. Deshalb hat meine monochrome LU 165 noch lange nicht ausgedient. Die steuere ich übrigens nach wie vor mit dem guten alten Lucam Recorder, einer wirklich sehr guten Software, die aber leider nicht mit den neueren Kameras spielen will.


    Dafür, dass es in Bild 4 ein Artefakt ist, spricht die Tatsache, dass dieser dunkle Ring parallel zum hell beleuchteten Rand verläuft und so lang ist wie dieser. Er weicht außerdem stark von der zu erwartenden Form der Venuswolken ab. Wenn ich mich recht erinnere, bilden die eine Art globale Zirkulation ab, und da würde so eine Ringstruktur schlecht dazu passen. Mit einer Quelle zur Wolkenzirkulation kann ich leider auf die Schnelle nicht aufwarten. Also bitte mit Vorsicht genießen und selber recherchieren, wenn Du da tiefer reingehen willst.


    CS, Jörg

    Hallo Marco,


    da bin ich ganz bei Dir. Auch ich sehe – mit etwas Fantasie – die Generation der native digitals zu key monkeys verkommen. Lass die Entwicklung noch ein paar Jahrzehnte weitergehen inklusive KI, die da zunehmend autonom mitmischt, und die Menschen beten die Technik an oder verteufeln sie, ohne sie noch zu begreifen. Leider scheint mir die um sich greifende Dummheit mitunter politisch gewollt...


    Aber sorry, schwere Entgleisung in Richtung off topic. In einem Thread über Venusvideografie hat das nun wirklich nichts zu suchen.


    CS, Jörg

    Hallo Marco, Hallo Kurt,


    Danke. Aber glaubt mir, das Wissen ist heute so groß und die Entwicklung geht so schnell, dass ich mich auch nach 55 Jahren Astro oft noch als Dilettant fühle. Das mag auch daran liegen, dass man dank Internet viel genauer mitbekommt, was andere so drauf haben. Und dass man mit 67 nicht mehr ganz so den Druck hat, alles nach- und mitmachen zu müssen. Was bleibt, ist die Freude am Beobachten – und an der Erfahrung. Letzteres immer dann, wenn man eine relativ schwierig erscheinende Beobachtung irgendwie intuitiv hinbekommt und gar nicht so genau weiß, wie man das angestellt hat.


    CS, Jörg

    Hallo Kurt,


    Bild 4 zeigt m.E. einen parallel zum hell beleuchteten Rand verlaufenden Schärfungsartefakt. Dadurch entsteht der Eindruck, dass das Bild detailreicher ist. Aber real ist wohl nur die dreieckige Struktur auf Bild 2.


    Die Venus am Taghimmel bei hohem Stand zu videografieren, ist generell der richtige Weg. Allerdings sollte man da sehr auf das Seeing achten. Zur Mittagszeit ist es fast immer schlechter als beispielsweise zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Besonders günstig ist die Dämmerungsphase, aber da steht Venus aktuell noch zu tief. Wenn man mit einer monochromen Kamera nacheinander Videos mit IR- und UF-Filter aufnimmt, lassen sich Falschfarbenbilder generieren, auf denen die Wolkenstrukturen noch besser herauskommen. Detaillierte Anleitungen dazu findest Du im Netz.


    CS, Jörg