Beiträge von NormanG im Thema „Warum einfach, wenns auch kompliziert geht - Neubau Wiege“

    Hallo Kalle,


    Hm... ich denke eher, die meisten Selbstbauer achten primär drauf, im Sinne von Dobson, dass die Materialkosten gering sind, auch wenn die im Vergleich zu den Arbeitsstunden immer gering sind. Also im Vergleich zum Aufwand, wenn man sich selbst nach Handwerkerrechnung bezahlen würde, käme Deine Annahme sicher hin, sofern ich sie richtig verstehe ;)


    Mein Ansatz ist, es soll so werden wie ich´s haben möchte, auch wenns bissel teurer ist. Allein die eloxierten/ anodisierten Schrauben und Unterlegscheiben, da bin ich sicher bei 100 Euro alleine dafür schon... Für das Geld bauen sich andere ein komplettes Teleskop (ohne Spiegel natürlich).


    Scjhöne Grüße

    Norman

    Moing Kalle,

    Oberfräse, nee, das war wie gesagt der Tischler um die Ecke.

    Bei so Selbstbauprojekten ist billig aber relativ. Und wenn ich die Bilder von Dir so sehe, dann hast du da zwar ein paar Handwerkzeuge und Akkubohrer sowie vermutlich Oberfräse, aber bei weitem keine "Holzwerkstatt" mit Tischkreissäge und so. Da wird mehr improvisiert und der CNC-Anteil ist gleich null.

    Hm, hier weiß ich nicht worauf Du hinaus möchtest?


    Das Holz ist angeblich Birke laut Sumerian. Ist zwar was schichtmäßiges aber wirkt beinahe wie was gepresstes was dann zu Schichten verwurstelt wurde. VIelleicht wirklich eher Pappel, war auch schon meine Vermutung.


    Achso Spikes, ja hab ich schon :) Hatten wir schonmal diskutiert vor einiger Zeit glaub ich. Bringt wirklich was.


    Schöne Grüße

    Norman

    Genau Kalle.

    Übrigens,der akribisch Lesende wird sich über die geringe Gewichtsersparnis gegenüber der ursprünglichen Wiege ohne Verstärkung wundern... Das liegt am Holz: die alte Konstruktion nutzt so komisches leichtes Pseudo-Multiplex. Keine Ahnung was das sein soll,wie das produziert wird. Ist aber auch deutlich anfälliger gegenüber Beschädigungen.


    Schöne Grüße

    Norman

    Hi Stathis,

    lieben Dank :smiling_face_with_smiling_eyes: Freut mich natürlich besonders, wenn ihr ATM-Urgesteine meinem doch etwas überkandidelten Gepfriemel was abgewinnen könnt :winking_face:


    Alles sehr gute Fragen/Bemerkungen, danke für Dein Interesse!

    Hab das gestern in der S-Bahn zusammengedengelt und ein paar Sachen vergessen. Genau, der Vergleich mit der alten Wiege... will ich noch nachholen. Ansatzweise ist die alte im Hintergrund vom ersten Bilderset oben (rechts) zu sehen, aber natürlich nicht so recht zum Vergleichen geeignet. Ich schieb noch was nach.

    Hast du die 2 kg einhalten können?

    Jein :smiling_face_with_smiling_eyes: Unlackiert, ohne Seitenführung: ja, ganz knapp ... Juhu! Mit allem dran (Lack wiegt ja auch, v.a. wenn mein 2 Schichten drauf hat) bin ich aber glaub ich bei 2130 g wieder wenn ich mich recht entsinne.

    Die Löcher: die sind eigentlich nur für die Optik, als Anpassung ans alte Design. Die Höhenräder haben die ja auch... Ansonsten sind die aber schon sinnvoll, besser zum Anpacken, aus dem Rucksack zotteln etc. Auch fürs Umsetzen vom Dob kann ich so besser reingreifen und alles festhalten. Also bisl Sinn neben der Optik hats sogar ;)


    Dicke der Bretter: du bringst es auf den Punkt! Ja, ginge normalerweise natürlich dünner, aber das muss rauszottelrucksacktauglich sein und ein paar Kräfte mehr aushalten, als nur Hinstellen und ins Auto zurückräumen.

    Daneben ist die Wiege ein Kompromiss - ich wollte erstmal keine Einschränkungen der Stabilität riskieren. Und das Zusammenschachtelprinzip wollte ich auch nicht verkomplizieren/ behindern. Irgendwann bau ich bestimmt nochmal eine richtig auf Reise getrimmte, wo alles so richtig auf Knirsch ist hehe... Und so hab ich jetzt schonmal die Erfahrung der nötigen Maße / per Probieren rausgefunden.


    Komisch, jetzt hakts bei der Zitierfunktion... ja Luftkühlung und Druckausgleich sind natürlich auch denkbare Ansätze :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: Aber da bin ich eher der langsame Beobachter, immer schön gemütlich :smiling_face_with_smiling_eyes:


    Schöne Grüße

    Norman

    Grundgedanke:


    Meine alte Wiege vom 12"-Sumerian-Dobson ist mit 3,5 kg (2,5 kg + 700g angeleimtem verstärkendem Carbon-Sandwichboden + 300g Epoxidharz dazwischen) unnötig schwer. Generell stellte ich daneben auch die Stabilität der alten Box infrage, da das Holz qualitativ nicht der Hit ist und die Verschraubung nicht optimal, da zu tief an den Seitenwänden angesetzt, die Kräfte nicht richtig auffangend. Das Design ist auch eher klobig, langweilig. Irgendwas Spaciges sollte her. Was macht man da?

    Tieferlegen. Vorteil dabei: im Sitzen noch etwas bequemeres Beobachten in Zenitnähe. Und etwas kompakter soll die Box/ Wiege auch werden


    Die Form der Box:


    Zunächst galt es auszuloten, wieviel Tieferlegen ginge denn? Voraussetzung ist ohnehin, dass ich die Führung des Dobsons auf inneren Kreisring umstelle, statt der Variante Zentralbolzen in vollflächiger Bodenplatte, damit die Spiegelzelle nicht unten auf dem Boxboden schleift.

    Wer eine Box tieferlegen will, muss auch selber auf Tauchstation gehen. Keine Ahnung, wieviel und wie lange ich am Boden gelegen habe, aber ich musste viel testen mit Durchschwingen der Spiegelbox und abschätzen wieviel mm das wohl wären, die wo wegzusägen/ zu schleifen wären. Auch die Größe des auszuschneidenden Kreisrings war schwierig zu ermitteln. Ich wollte den Ausschnitt möglichst klein wählen, damit die Stabilität nicht unnötig leidet. Klar war auch, ich würde in der rückseitigen Verstrebung eine Aussparung brauchen, damit die Spiegelzelle durchschwingen kann. Die vordere Wand sollte etwas schnittig aussehen, aber keine Kompromisse bei der Stabilität. So blieben die Vor- und Rückwand im Prinzip genauso hoch wie vorher bei der höheren Box – so schaut das ganze auch schlüssiger aus, wenn die Seitenwände ohne Stufen/ Höhenunterschiede aneinander anschließen – was beim Sumerian von Haus aus eben nicht der Fall ist.

    Die Box sollte nun 2,6 cm niedriger werden, das wäre mit um die 2mm Puffer gerade noch möglich, ohne dass was beim Durchschwingen schleifen würde. Limitierender Faktor ist hier weniger die Spiegelzelle als vielmehr die vorderen Ecken der Spiegelbox.

    Von der Grundfläche her wählte ich einen Kompromiss zwischen etwas kürzer aber dennoch lang genug, um die restlichen Teleskopteile noch ohne überstehen über den Rand aufnehmen zu können. Die alte Box war so ca. 2 cm unnötig zu lang. Es ginge noch etwas kürzer, aber dann müsste ich mich nach einem neuen Platz für den FS in der Box umsehen. Also mehr Umstände als Nutzen.


    Vom Look her wollte ich die Seitenwände asymmetrisch abwinkeln. Hinten etwas hochgezogener und vorn etwas flacherer Winkel – so wollte ich ein bisl einen stromlinienförmigen Schnitt erzielen. Fällt nicht sooo auf, aber trotzdem gefällts mir so besser.


    Die groben Formen aussägen hab ich mir gespart, vor allem ging es mir dabei um den Kreisausschnitt, der eine Oberfräse erfordert, will man mangels E-Stichsäge nicht mit händischem Herumgesäge und Geraspel 2 Tage verbringen... Ich fand einen Schreiner um die Ecke.




    Details


    Die Aussparungen, Ausrundungen, Löcher, das ganze Geschleife ging natürlich auf mich, zumal sich vieles erst im konkreten Bauverlauf ergibt.

    In Anlehnung an die alte Box hab ich Löcher eingefräst, die ich jedoch nicht mittig zur Höhe gemacht habe, sondern so, wie ich es für am stabilsten hielt. Die alten Ausspar-Löcher waren nach meinem Geschmack zu groß und saßen zu weit unten, um noch richtig stabile Seitenwände zu gewähren.

    Die Gewichtsersparnis ist natürlich vernachlässigbar, pro Seitenteil im Schnitt ca. 35 g. Aber ich hab mir als psychologische Grenze 2000g gesetzt, die ich für die gesamte Wiege nicht überschreiten wollte... die Küchenwaage war im Dauereinsatz und die Freude jedes mal groß, wenn ich eine weitere Einsparquelle ausgemacht habe und wenn es nur 5 g waren ;)


    Kreisausschnitt: ich war unschlüssig und hatte zwei verschiedene Durchmesser angezeichnet, und den kleineren Kreis aussägen lassen. Zu Hause die Teile mit doppelseitigem Klebeband zu einer Box zusammenimprovisiert, Filzgleiter als Teflon-Dummy drauf, Spiegelbox drauf: schleift! Hätte ich also doch den größeren Ausschnitt wählen sollen... Also an den Kontaktstellen sukzessives raspeln/schleifen, bis nix mehr blockierte/schliff, was in den Bildern an 4 Ohren zu erkennen ist, die den Kreisausschnitt zieren. Nochmal zum Schreiner zu rennen war der Stolz zu groß, das musste jetzt so gehen...


    Alle Teile waren an den Enden sehr sauber und mm-passgenau gesägt, ein Traum fürs Zusammenleimen, ohne jeden Spalt. Ich stellte aber fest: mir wäre die Box innen 1 mm zu weit. Man glaubt kaum, wieviel 1 mm ist... Also aufwändig alles nochmal um 1 mm gekürzt, und das, nachdem ich die ganzen Ausfräsungen mm-genau mittig hinbekommen habe... Das Einkürzen von Bodenplatte und Vor- wie Rückwand so schön rechtwinklig sauber hinzubekommen, ist mit normalen Hausmitteln ohne Werkstatt ein ziemlicher Act... naja, jedenfalls mir...unmöglich. Am Ende war es wohl eh unnötig, sooo genau zu sein bei der Passgenauigkeit/Rechtwinkligkeit der Kanten, weil das zur Verwendung angedachte Epoxidharz ja spaltfüllend ist.


    Ausfräsungen der Löcher: lief weitgehend gut, aber auf einmal streikte der Bohrer. Ich rutschte auf der Anzeichnung wild hin und her, es wurde extrem unsauber, Schiete. Wie – Bohrer schon abgenutzt? Stefan hatte mich vorgewarnt, dass die billigen Werkzeuge da schnell hinüber wären. Bohrer sah aber noch intakt aus – komisch! Irgendwann stellte ich fest, ich Dödl hatte die Drehrichtung am Bohrer verstellt. Also dafür, dass es in falscher Richtung gedreht hat, hats dann doch wieder erstaunlich tiefe Fräs-Spuren hinterlassen... So, einige Löcher, ausgerechnet die richtig großen, hat´s ziemlich zerschrotet. Also hieß es richtig, richtig viel herumfasen. Alles von Hand mit Schleifpapier.


    Montage und Finish


    Da ich keine Möglichkeiten habe, die Boxteile in Pressung zu geben (Holzleim), nutzte ich das, was vorhanden war: Uhu Endfest (2K). Einfach ruhig in die Ecke stellen und abwarten bis es ausgehärtet ist. Anschließend nochmal mit Schleifpapier das montierte Teil rundrum bearbeiten, dass alles sich wie ein Teil anfühlt, ohne irgendwelche tastbaren Erhebungen an den Verbindungsstellen, wie aus einem Guss sozusagen.


    Holzbehandlung.

    Wie nun das Holz behandeln? Erster Versuch: schwarze Öl-Lasur. Trotz allen Googelns und youtube-guckens...Ergebnis: schrecklich. Zog nicht ein, war oberflächlich abkratzbar etc. Mit dem Anschleifen und der nötigen Körnung dazu kam ich nicht zurecht offenbar. Also in schweißtreibender Stunde alles wieder runter, zumindest so gut es ging...


    Nun also Nägel mit Köpfen, es sollte lackiert werden. Das kann jeder. Mit dem Schultafellack, der schon ewig nicht alle werden will. Der matte Look würde zur Not auch schon harmonieren mit dem Dob, aber ich vermutete, nach zusätzlicher Behandlung mit Klarlack würde das dem Look der tiefgrau glänzenden Carbonstangen nahe kommen und ziemlich geil ausschauen :-))



    Eigentlich brauchts keine Verschraubung nach Verkleben mit Epoxidharz, aber sicher ist sicher...denn die Kleber-Komponenten-Tuben waren schon eine Weile angebrochen... Ich will ohne Angst das zusammengelegte Teleskop an einer Seitenwand hochheben können...wie es mein Rucksacktransport erfordert.


    Verschrauben wollte ich erst nach der Lackierung mit dem Schultafellack, um die messingfarbenen Schrauben als dekoratives Element zu nutzen.


    Nach der Verschraubung sollte noch die Schicht 2K-Klarlack folgen. Der Plan: der Lack sollte die Verschraubung noch etwas nivellieren, die Schraubenköpfe glatt werden, am besten unterm Lack nicht mehr ertastbar sein.

    Die Schrauben hab ich sehr sparsam gewählt und akzentuiert gesetzt, v.a. auch mit Blick auf die Seitenwand-Ausfräsungen wo noch genug „Fleisch“ vorhanden war, gleichzeitig aber an den Seitenwänden so weit oben wie möglich, um die Kräfte besser abzufangen als in der Ursprungsbox.


    Geholfen hat mir bei der minimalistischen Verschraubung ein abgebrochener 1mm-Bohrer, der in der Bodenplatte steckenblieb und mir sagte: Du brauchst nicht mehr Schrauben. Ok! Die 2-mm-Löcher für die vier weiteren angedachten Schrauben waren zwar schon gebohrt, aber was solls. Wenigstens noch nicht ausgekegelt... Vor der Verschraubung hat die Box beim Klopftest noch vibriert/ geschwungen/ geschnarrt, nach der Verschraubung nicht mehr. Offenbar war die Verklebung irgendwo nicht perfekt. Möglicherweise wirklich eine gute Entscheidung, zusätzlich zu verschrauben... Ich kann euch sagen, bei jeder Bohrung in die praktisch fertige Box hab ich Blut und Wasser geschwitzt... Alles frei Hand und nur nach Augenmaß im rechten Winkel...bei 30mm langen Bohrungen in 15 mm schmale Wände...


    Der Auftrag vom 2K-Klarlack mit der 2 Dose ging am besten mit etwas Wind glaube ich, wo es den Sprühnebel sofort wegtreibt und kleine rauhe Partikel vermeidet: jedenfalls war mein Ergebnis eine schöne tiefschwarze Oberfläche. Ein bisl zogs den Schultafellack Lack auf, wurde dort wo es zu nass war, weisslich, aber am Ende sah alles gut aus und fühlte sich toll glatt an! An den Stellen wo der fallende Sprühnebel doch auf die Lackierung geriet, wurde es etwas metallisch-grau – auch nicht schlecht! Aber nicht so glatt.


    Test am fast fertigen Objekt


    Irgendwann war die Box zusammengefummelt und das Teleskop in Betrieb, noch ohne laterale Führung: beim Durchschwingen innen schleifts. Egal wie mittig ich es führte, der Kontakt war nicht wegzubringen. Mist. Hätte ich es doch 1 mm weiter gelassen... Ergo: die schöne Lackierung innen aufwändig runtergeschliffen, vorher alles, was nicht beschädigt werden soll, abkleben, mit Holz-Stückchen als Bremsen versehen, dass der Schleifblock nicht wo hinkommt, wo er nicht soll.


     




    Grundsätzlich ist das Lackierergebnis nach meinem Empfinden recht widerständsfähig, allerdings sind schon ein paar Malheure passiert im Umgang mit der Box, daher sollte man eigentlich nicht lackieren ;) Daher galt es ein paar kleine Stellen auszubessern bei der Gelegenheit. Das Abkleben dieser Ministellen war eine ziemliche Fummelei – und das Ergebnis...nunja. Jetzt hats zig Kanten, fehlende Übergänge, schade.

    So richtig deutlich weniger schleifen beim Durchschwingen der Spiegelbox tuts auch nicht, wenn man den Aufwand betrachtet, wäre es eindeutig besser gewesen, einfach die Spiegelbox seitlich zu schleifen und nicht die schöne neue Wiege innen...


    Seitliche Führung


    Der versierte und pragmatische Atm´ler wird sich jetzt ans Hirn langen, was ich da für einen Aufwand getrieben habe... aber es musste sein ;)


    Ich wollte eine an das Design meines modifizierten Dobsons angepasste laterale Führung haben, ein so oller Holzklotz wie bisher oder nur ein weisses Teflonstück an der Seite kamen für mich nicht in Frage. Wofür der Pragmatiker 15 min braucht, sind das bei mir wohl eher genauso viele Wochen geworden bis zur jetzigen Lösung ;)


    Ein Grundproblem: die Höhenräder stehen seitlich etwas über die Wiegeführung hinaus, sodass man nicht einfach was flaches anschrauben kann. Ich grübelte und probierte mit verschiedenen Holzleisten, hab schon eine schwarze Kunststoffeckleiste passend zersägt und Teile gebastelt, verschiedene Kombinationen probiert, welche die exakte Gesamt-Dicke ergaben, um schlussendlich auf Alusandwich zu kommen.





    Die Teile wollte ich so filigran wie möglich halten, weil die am alten Dobson mich schon immer genervt haben, dass man seitlich da so hängen bleibt, die Breite unnötig größer wird. Beim Rucksackgezottel stört das besonders, etwa wenn eine Trinkflasche seitlich vom Teleskop in den Rucksack rein soll, aber die Führung da blockiert. Die Aludinger hab ich bewusst kurz gehalten, mir ist klar, dass vieles einfacher geworden wäre, wenn ich sie einfach doppelt so lang gemacht hätte. Heute würde ich sie wohl auch länger machen. Aber: irgendwann hatte ich das Dutzend Teile halt schon so gefertigt, also will das Ganze auch genutzt werden. Allerdings war nun der Hebel natürlich zu groß für die Art der Befestigung: ein Winkelchen sollte oben den Hebel abfangen und die Führung insgesamt stabiler machen. Der Winkel durfte nicht höher sein als 5mm - die Höhe der Teflonklötzchen. Und so nahm das filigrane Gefummel seinen Lauf... Wie etwa extra absenkende Einfräsungen für die Winkelchen in die bereits lackierte Box...



    Der Minimalist wird sagen – ja- bei dieser Technik hätte es gleich genügt, nur diese Winkel zu verwenden, das äußere Teil brauchts da gar nicht mehr. Jein. Ich wollte es möglichst stabil haben, weil ich eine Bremse vorsah, welche einen guten Gegendruck erfordert, die laterale Führung also kein Spiel haben sollte, keine Biegelast erleiden sollte. Mittlerweile habe ich auch mein Bremsenkonzept überdacht und werde es wohl noch auf eine Bremsart umbauen, wo das Höhenrad beidseitig geklemmt wird und nicht nur einseitig. Aber das kommt später. Vor allem aber hatte ich diese kleinen Teilchen schon und es wäre einfach schade um diesen Aufwand gewesen der da drinsteckt. Die Lackierung ist wieder Tafellack in Kombination mit 2K-Klarlack. Das Anrauhen der Alu-Teilchen (bereits von Haus aus grau eloxiert) hab ich versucht, mal sehen, wie gut es hält auf Dauer... Da mein Dobson schon gespickt ist mit blau eloxierten Schräubchen, wollte ich das motivisch unten an der Box wieder aufnehmen. Dass die Länge der blau eloxierten Schräubchen so bemessen ist, dass nicht eine einzige Gewindesteigung herausguckt, ist halb geplant, halb glücklicher Zufall ;)


       


        


    oben rechts noch ergänzt:

    Bremstechnik im Detail: Teflonfolie auf der Schraube, um es leichtgängiger zu machen beim Drehen und den Lack zu schonen. Die kleine Feder sorgt dafür, dass im "Nichtbremsmodus" die Bremse von dem Höhenrad wegbleibt. Beim Bremsen ist die Feder also gespannt.

    Übrigens: die zur Zierde gedachte blau eloxierte Krempe ist eine halbe M4-Mutter (zersägt) aus dem "Fünflinge"-Projekt :)


    Finales todo


    Es ist bisl zu sehen, dass das innere Alustückchen, wo der Winkel angeschraubt ist, noch etwas zu hoch ist. Der blockiert noch etwas. Das muss ich noch beheben, gibt mehrere Möglichkeiten.

    Die Höhenräder liegen nicht perfekt flächig auf den Teflonklötzchen, was die Balance verschlechtert. So heißt es noch: Schleifpapier mit beidsetigem Klebestreifen auf die Höhenräder aufbringen und in zwei Schritten einschleifen, bis es vollflächig aufliegt. Das sind natürlich Submillimeter, aber es macht viel aus.


    Die Bremse, der eine oder andere hats sich bestimmt gefragt, funktioniert aktuell mit Moosgummiauflage innen. Ich wollte es mir sparen, einen vierten Teflonklotz zu montieren. Es ist natürlich kontraproduktiv, den Dob da auf Moosgummi laufen zu lassen ;) Aber hab schon eine Idee, wie ich dennoch beides kombiniere, ohne dass das Moosgummi unbeabsichtigt bremst.


    Hier noch bisl was vom Werkeln...





    Mit dem Bohrer ist man schnell durch das Teflon durch, daher hielt ich nach einem Misgeschick eine Unterlegscheibe für nötig, extra selbst ausgeschnitten... Zusätzlich der schwarze Plastik-Streifen übrigens als Höhenunterschied-Anpassung in der Testphase. Dass Teflon lässt sich recht gut biegen, einfach auf einen Tisch drücken, von der Zange wie abgebildet präpariert gehalten. Die Klötze übrigens auf eine HÖhe gebracht per Umrandung von Holzleisten in gewollter Höhe .


    Das war also meine kleine ATM-Geschichte, die den einen oder anderen vielleicht motiviert auch bisl rumzuwerkeln, auch ohne Werkstatt - und/oder den einen oder andren von zu hoher Genauigkeit/ zu engen Toleranzen abhält ;)


    CS!

    Norman