Beiträge von stefan-h im Thema „Vorteile von "mehr Öffnung"“

    Servus Micha,

    Du kannst die Nadeln ohne Teleskop (1x Vergrößerung) am hellichten Tage (max. AP = ca. 2 mm) deswegen nicht sehen, weil die Vergrößerung nicht ausreicht. Man benötigt ausreichende Vergrößerung UND ausreichende AP

    Schon klar, nur visuell ist Vergrößerung ja nichts anderes, als das du scheinbar den Abstand zum Objekt veränderst. Höher vergrößern ist nichts anderes, als ohne Optik näher ans Objekt gehen. Und das ändert für dein Auge die Winkelauflösung.

    Je größer die AP (bis zur max. möglichen AP des eigenen Auges) desto besser kann ich die max. mögliche Auflösung wahrnehmen.

    Die Antwort bzw. das Beispiel mit den Nadel bezog sich ja auf diese Aussage und die max. Auflösung hat man eben nicht mit großen APs, die hat man mit ca. 1mm bzw. abhängig vom Visus des Beobachters mit etwas abweichenden Werten, aber keinesfalls bei der max. AP.

    Ich verstehe noch nicht, warum eine AP von ca. 1 mm der sweet spot ist (= förderliche Vergrößerung)? Was bedeutet denn, dass dann das Winkelauflösungsvermögen des Teleskops bzw. des sichtbaren Bildes gleich dem des Auges ist?

    Ja, bei der förderlichen Vergrößerung stimmen die vom Teleskop angebotene Winkelauflösung mit dem Winkelauflösungsvermögen überein. Vergleichen kann man das auch mit z.B. Planetenaufnahmen. Auch da versucht man, per Barlow das vom Teleskop gelieferte Bild möglichst optimal an die Pixelgröße der Kamera anzupassen.


    Gruß Stefan


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    Sehe ich Sie noch bei gleicher Vergrößerung aber größere AP weil größerer Öffnung?

    Die Frage ist etwas unklar formuliert. Aber größere AP bedeutet, das Bild ist heller, doppelte AP bedeutet 4x so hell. Und größere Öffnung bedeutet mehr Auflösung, doppelte Öffnung bringt die doppelte Auflösung.


    Um aber die förderliche Vergrößerung für maximal sichtbare Auflösung zu erreichen, musst du bei der größeren Öffnung aber die Vergrößerung ändern.

    Hi,

    Je größer die AP (bis zur max. möglichen AP des eigenen Auges) desto besser kann ich die max. mögliche Auflösung wahrnehmen.

    Das Zauberwort heißt nützliche oder förderliche Vergrößerung und liegt (abängig vom Auge des Nutzers) normalerweise bei einer AP von 1mm. Dann liegt die Winkelauflösungsvermögen des Teleskops im typische Bereich des Winkelauflösungsvermögen des menschlichen Auges von etwa 1 Winkelminute.


    Mehr Vergrößerung macht das Bild größer, aber das Auge kann nicht mehr Details auflösen, bei weniger Vergrößerung erkennst du auch weniger Details. Hättest du Recht, würdest du auch aus größerer Entfernung mit freiem Auge die einzelnen Nadeln einer Tanne erkennen, die siehst du aber erst aus einer gewissen kürzeren Entfernung- bei der die Tannennadeln für dein Auge mit dem Winkelauflösungsvermögen gesehen werden.


    Du kannst den Tannenbaum auch durch ein Teleskop betrachten- bei welcher Vergrößerung bzw. AP siehst du einzelne Nadeln und siehst du sie noch bei weniger Vergrößerung = größerer AP?


    Gruß

    Stefan

    Servus Micha,


    und erst mal willkommen auf Astrotreff.


    Zur Frage bezüglich ausnutzen klönnen der maximalen Auflösung, du musst deinem Auge dazu ja auch die passende AP anbieten. Die liegt so um 0,8-1mm Größe und würde bei deinem 18" f/4,5 einer Vergrößerung von ca. 440-550x entsprechen. Bei weniger Vergrößerung mit entsprechend größerer AP scheitert die erreichbare Auflösung an deinen Augen.


    Der unbestreitbare Vorteil ist aber, du kannst flächige Objekte noch mit höheren Vergrößerungen und zugleich noch großer AP betrachten und siehst diese damit heller. Du hast z.B. bei ca. 230x noch immer eine AP von 2mm, mit einem 12" f/4,5 wäre diese nur noch 1,3mm groß und ein 8" f/6 würde da nur noch ca. 0,9mm AP liefern.


    Gruß

    Stefan