Hallo Andreas,
Gerd hat recht. Mit dem Herschelprisma und dahintergesetztem Binoansatz in den Fokus zu kommen, ist schwer. Ich hab eine ältere Ausführung des Herschelprismas von Baader und bekomme es an beiden Refraktoren nur hin, wenn ich eine ultraflache 2“-Okularklemme in den OAZ schraube. Ich arbeite gern mit der Denkmeier Newton OCS, um den Fokus für den Binoansatz nach hinten zu verlegen. Beim ZS kann ich sie vorn in den 2“-Stutzen schrauben, aber beim Herschelprisma sollte man das wegen der Hitze so kurz vor dem Fokus nicht tun. Also muss die OCS dorthin, wo das Licht bereits gedämpft ist.
Ich nutze sowohl Folienfilter als auch Herschelprisma, letzteres aber nur bei Sonnenhöhen über 45 Grad, weil es dann auch ohne ADC geht. Den müsste ich nämlich vor das Herschelprisma setzen, was wegen der thermischen Belastung nicht zu empfehlen ist.
Ein weiteres Problem ist, dass aus dem Herschelprisma polarisiertes Licht herauskommt, wodurch die Teilbilder im Bino unterschiedlich hell werden. Das lässt sich zwar mit Polfiltern in den Okularen ausgleichen, aber es ist eine zusätzliche Mühe.
Fazit: Ein guter Folienfilter ist in der Handhabung einfacher. Man kann das für Standardbeobachtungen übliche Zubehör nutzen. Wenn Sonne allerdings Dein Schwerpunkt ist, lohnt sich die Mühe, ein Setup mit Herschelprisma zusammenzustellen.
CS, Jörg