Beiträge von Doc HighCo im Thema „Auflösungsvermögen, Seeing, Deconvolution und sinnvolle APO Apertur beim Imaging (Deep Sky)“

    Hallo Oliver,


    richtig. Wenn Du alles geometrisch skalierst, solltest Du natürlich auch den Sensor geometrisch skalieren, um vergleichen zu können. Ziel ist es ja ein Objekt, z.b. ein Galaxie, abzubilden. Und wenn die plötzlich nur noch teilweise auf dem Sensor oder Pixel ist, kann man das nicht mit einem Bild vergleichen, wo das Licht der ganzen Galaxie auf dem Sensor ist. Die Frage ist also, wieviel Photonen bekomme ich in das Abbild meines Objektes und was kann ich da auflösen und das ist bei größerer Öffnung natürlich mehr.

    Ob man das dann wegen Seeing und Pixelgröße auch realisieren kann, ist dann erst der zweite Schritt und hat mit der eigentlichen Optik nichts zu tun. Ob man eine kleine Öffnug, APO oder Spiegel nimmt hat m.M.n. mehr was mit praktischen und budgetären Überlegungen zu tun und natürlich auch Vorlieben - keine Frage. Die Abbildungsgröße des gewünschten Objekts spielt ja auch eine Rolle. Und qualitative Unterschiede gibt es ja auch immer, egal was man verwendet.

    Ich nutze auch vergleichsweise kleine Optiken. Aber nicht weil ich denke, daß eine größere Öffnung in Deutschland nichts bringt.


    Gruß


    Heiko

    Hallo Oliver,


    Du hast es hier mit Wellenoptik zu tun und die üblichen Auflösungslimitformeln sind mehr oder wenig gute Näherungen. Pixelmaßstab, Seeing und Auflösungsvermögen des Teleskops sind da formelmäßig bei Dir auch so nah zusammen, daß man in die eine als auch in die andere Richtung argumentieren kann.

    Unabhängig davon würde ich aber sagen, aus der größeren Öffnung (Variante 2) wirst Du wahrscheinlich die besseren Bilder rausholen. Probier's halt aus. Versuch macht kluch. ;)

    Alles andere ist graue Theorie und bringt Dich nicht weiter. Es wird schon seinen Grund haben, warum auch in Deutschland gute Astrofotografen 10/12-Zoll und darüber sogar für Deep-Sky verwenden.


    Gruß


    Heiko

    Ok,


    ich gehe mal von ähnlichen Belichtungszeiten und ähnlicher Obstruktion aus. Die Zeit ist ja auch bei uns durch die Länge der Nacht und oft durch die Länge einer Wolkenlücke beschränkt. Da helfen halt "Lichteimer".

    Mit kleinen Öffnungen habe ich ja auch mein Erfahrungen gemacht. Da kann man heute schon erstaunliche Bilder mit machen. Da stimmt. Aber mehr Photonen pro Quadratbogensekunde Objektfläche sammeln, ist fürs S/R und fürs Bildresultat einfach besser. Da beist die Maus keinen Faden ab.


    Gruß


    Heiko

    Hallo Oliver,


    ich würde sagen, Du hast dann die Chance auch die seltenen Momente auszunutzen, wenn das Seeing mal besser ist. Seeingangaben sind ja immer nur ungefähre Durchschnittsangaben. Ich rede jetzt nicht von Lucky Imaging. Selbst während mehreren Stunden in einer Nacht kann es kurze Perioden besseren Seeings geben. Genauso gibt es schlechtere. Die Aufnahmen während schlechteren Seeings sortiert man aus und die besseren heben dann den Schnitt.

    Außerdem entscheidet nur die Öffnung, wieviel Licht von einem Objekt man sammeln kann. Die Brennweite entscheidet dann wie es auf dem Sensor verteilt ist. Ob man das durch Reducer, Binnen, große Pixel oder sonstwie auf den passenden Pixelmaßstab bringt ist egal. Aber mit der Lichtmenge durch die Öffnung kann man arbeiten. Und je mehr man hat, um so mehr kann man in der Bildbearbeitung schwache Details und Kontrast herausarbeiten.


    Gruß


    Heiko