Beiträge von Heljerer im Thema „Beobachtungshinweis: Venus bei Merkur, 28. Mai 2021“

    Hallo zusammen!


    Nomalerweise berichten wir ja hier gerne über unsere Erfolge. Aber leider klappt halt nicht allesso, wie man es vorgestellt hat.


    Gestern, am Samstag 29.05.2021 habe ich versucht die Merkur-Venus-Konjunktion am Taghimmel zu beobachten.


    Teleskop: Vixen Newon 114/900

    Montierung: Vixen GP

    Okular: ES - 8,8 mm - 82° (ca. 100fache Vergrößerung)

    Beginn der Beobachtung: 11:30 Uhr

    Ende der Beobachtung: 13:00 Uhr


    Ganz zu Beginn der erste Frust: Noch nicht einmal die Venus konnte ich finden. Nach etlichen vergeblichen Versuchen habe ich dann festgestellt, dass ich mich bei Bestimmung des Rekaszensionsunterschiedes zwischen Sonne und Venus verrechnet hatte. Kaum hatte ich den richtigen Wert berechnet und eingestellt, war Venus sofort im Okular. (Weiter oben habe ich erklärt, wie ich das mache.)


    Merkur konnte ich aber nicht entdecken. Daher habe ich nochmal stärker vergrößert: 190fach. Merkur ließ sich aber nicht blicken, obwohl ich 100% sicher bin, dass ich ihn im Gesichtsfeld hatte. Eigentlich war auch der Kontrast rechnerisch oberhalb der Wahrnehmungsgrenze. Oft dauert es aber eine halbe Ewigkeit, bis ich ein kleines Objekt mit derartig schwachem Kontrast endlich sehe. Gestern hat's halt gar nicht geklappt.


    Um 13:00 Uhr musste ich dann abbrechen, auch wenn die optimlale Beobachtungszeit erst um 14:30 Uhr gewesen wäre. Aber ich habe halt auch noch ein Leben außerhalb der Astronomie.


    Viele Grüße

    Wolfgang

    Hallo zusammen!


    Ich habe mit einer Vixen GP auch schon mal die Venus am Taghimmel eingestellt, ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern, welche Methode ich damals angewendet habe.

    Bei meiner GP mache ich das ganz einfach.


    Ich stelle die Sonne ein. Ich berechne die Differenz in Rektaszension in Deklination zwischen Sonne und Venus. Entsprechend dieser beiden Differenzen drehe dann einfach manuell an beiden Achsen.




    Die Justierknöpfe haben eine kleine Nase, anhand der ich leicht die Umdrehungen zählen kann.


    1 min. in Rektaszension entspricht 0,1 Umdrehungen.

    1° in Deklination entspricht 0,4 Umdrehungen.


    Gestern war z.B. Venus 3,1 Umdrehungen links und 0,8 Umdrehungen oberhalb der Sonne. Super einfach und viel genauer als jeder Teilkreis.


    Viele Grüße

    Wolfgang

    Hallo Gerd!


    Ich habe Merkur momentan im Okular, gesichtet ab 12:39 Uhr.


    Der Kontrast ist beachtlich. Berechnet habe ich 100 %. Ich denke das gibt den visuellen Eindruck auch gut wieder.


    Teleskop: Vixen Newton 114/900

    Montierung: Vixen-GP

    Okular: ES - 8,8mm - 82° (ca. 100 fache Vergrößerung)


    Viele Grüße

    Wolfgang

    Tendenziell ist der 28.05.21 der bessere Tag. Am frühen Nachmittag liegt der Kontrast zwischen Merkur und Taghimmel bei 9,4 %. Am 29.05.21 sind's nur noch 8,0 %. Viel wichtiger als jede Theorie ist aber, dass der Himmel schön klar ist. Bei leichtem Dunst nimmt erstens die Helligkeit des Planeten ab und zweitens die Helligkeit des Himmelshintergrunds zu.


    Viele Grüße

    Wolfgang

    Hi Gerd!


    Danke für den Hinweis. Ich werde mir das Ereignis in den Kalender eintragen.


    Leider ist Merkur mit 2m2 ziemlich dunkel für eine gute Tagbeobachtung. Trotzdem wird das nach meiner Erfahrung funktionieren - wenn auch etwas kniffelig. Aber die Venus hilft erheblich beim Aufsuchen.


    Ich habe den Kontrast zwischen Merkur und Himmel berechnet und in einem Diagramm aufgetragen.



    Auf der Rechtsachse ist die Zeit aufgetragen, auf der Hochachse der Kontrast. Berechnet ist das für meinen Standort (ca. 50,5 ° Breite). Damit das ganze wenigstens einigermaßen auf andere Standorte übertragbar ist, habe ich die Zeit in Stunden vor Sonneuntergang aufgetragen. (Sonnenuntergang ist um ca. 21:30 MESZ.)


    Ab ca. 2 % Kontrast ist ein Planet bei ausreichender Vergrößerung(!) wahrnehmbar. Das ist dann aber extrem kniffelig.


    Man sieht, dass der Kontrast bereits ab mittags ausreichend ist, um Merkur am Taghimmel sehen zu können. Man sollte das aber nicht unterschätzen, 9 % Kontrast sind nach wie vor nicht besonders groß. Gegen Abend wird es zunächst schlechter, bis Sonnenuntergang steigt dann der Kontrast erheblich an. Dann steht aber Merkur bereits so tief, dass man die Sichel (13 % Beleuchtung!) nicht mehr gut sehen wird. Ich werde mir die Beobachtung also auf jeden Fall für den frühen Nachmittag vornehmen. Ich werde direkt mit ca. 100fach vergrößern.


    Viel Spaß beim Beobachten.


    Viele Grüße

    Wolfgang