Beiträge von Kalle66 im Thema „Frage zu den Gegengewichten an die Physiker“

    Wenn man es mechanisch betrachtet, gibt es verschiedene Aspekte, ob man viel Gewicht nahe am Drehpunkt oder weniger Gewicht weiter weg hat. Der Schwerpunkt bleibt über der Montierung, was Sinn und Zweck der Gegengewichte ist.


    Nicht egal ist die Steifheit, aber regelmäßig ist die Gegengewichtsstange selbst nicht der limitierende Faktor im Vergleich zur Stundenachse.


    Die Eigenfrequenz des Gegengewichtsensembles sinkt, je weiter das Gewicht entfernt ist, dadurch dauert die Dämpfung länger. Während die Masse als Wurzel eingeht, geht der Abstand linear ein. Bei halber Masse in doppelten Abstand, sinkt die Frequenz näherungsweise um den Faktor 1,4.
    Da dürfte die Prismenschiene mit Tubus aber um Größenordnungen empfindlicher sein. Manche Gegengewichtsstangen sind aber abenteuerlich am Montierungskopf befestigt.


    Zur Windanfälligkeit gilt, dass die Masse des Gegengewicht etwa in 3. Potenz zu Größe steht. Die Querschnittsfläche ist dagegen eine quadratische Funktion, d.h. schwere Gewichte liefern weniger Windangriffskraft, da leichte Gewichte weiter weg größere Hebel für den Winddruck bieten. Etwa 5/4 mehr bei halben Gewicht in doppelten Abstand. Ganz bestimmt nicht der limitierende Faktor im Vergleich zum großvolumigen Tubus.


    Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig aus dem Kopf abgerufen. Auf der einen Seite verhalten sich schwere Gewichte nahe der Montierung besser, aber Nachteil ist, dass man mehr schleppen muss und die Montierung selbst steifer sein muss, weil schwerer beladen. Unterm Strich kommt es auf die limitierenden Faktoren an, wo was den größten Einfluss hat. Schließlich sind die Gegengewichte nur ein Teil des Systems.