Beiträge von 03sec im Thema „1. 2. 3. und 4. Mondspaziergang mit 16er Dobson“

    Nein Jörg, das darfst du nicht sagen. Die Freude an Astrobildern sollte nicht mit der Auflösung korrelieren. Ich persönlich halte es mit dem Quotienten von Öffnung zu Auflösung. Also, wenn ich mein Gerät ausgereizt habe, dann bin ich zufrieden. So kann ich denn auch meinen 60mm Tasco-Refraktor nutzen, ziehe alle Register und empfinde fast schon eine diebische Freude, wenn ich sehe was ich da heraus geholt habe.

    Deine Sinus Iridum ist absolut gelungen und vermutlich auch die Grenze für 18 cm Öffnung. Die f/41,7 haben bei mir allerdings ein Stirnrunzeln hervorgerufen.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Marcus, hallo Jörg,

    vielen lieben Dank.

    In der Tat bin ich selber überrascht, dass ich den 16er so oft, zumindest an den Rand seiner Grenzen bringen kann. Vielleicht liegt es am Wetter, vielleicht auch am hohen Stand des Mondes, vielleicht an seiner Helligkeit. Ich hoffe mal, dass das so weiter geht.

    LG ralf

    Hallo zusammen,

    hier ist nun mein 4ter Mondspaziergang mit dem 16er. Ich zähle die jetzt wohl einfach durch. Das Seeing war am 23.3. nicht ganz so gut, kann auch sein, dass ich die Justage verhauen habe. Es gibt in einigen Bildern Doppelkanten. Trotzdem präsentiere ich sie hier bei 100% Darstellungsgröße bei f/10. Belichtet habe ich jetzt immer 5 mal 1 min bei 42 fps und 10 ms.

    Wenn ich irgendwo auf dem Mond Picknick machen würde, dann bei der Hadleyrille. Ein schönes Flachland durch das ein Bach mäandert, Berge im Hintergrund und ein Kratersee in dem man schwimmen gehen kann.;)


    … und dann war da noch die lange Wand. Diese war das erste Objekt, dass ich bewusst auf dem Mond gesucht habe, 1976.


    Kopernikus darf natürlich nie fehlen. Ich war auf der Suche nach den Domen und habe an falscher Stelle lange belichtet. Bei der Bildbearbeitung sah ich dann, dass ich sie hier noch erwischt habe, oben links.


    Der goldene Henkel, dieses mal wirklich als Henkel.



    in der Nähe von Kopernikus


    mal ein Berg,




    und Clavius ist auch immer ein Muss.


    Ich weiß nicht, wie viele Mondspaziergänge ich noch machen werde (2 warten noch auf ihre Bearbeitung), aber ich bin ziemlich sicher, dass mir nie langweilig werden wird.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo QED,

    ich bin ja so froh, dass ich bei einer allerersten Testbeobachtung ein vernünftiges Beugungsbild gesehen habe. Ansonsten würde ich schnell an der Qualität des Teleskops zweifeln.

    Also, ich gehe davon aus, dass der größere Faktor die Luftschicht direkt auf dem Spiegel ist.

    Vor einiger Zeit hatte ich testweise Mars gefilmt. Zuerst aber im Zenit kollimiert, dann auf Mars geschwenkt. Je 1 min. Filmchen. Die ersten Filme waren deutlich besser als die späteren. Kann natürlich Zufall sein, aber das ist zwei mal so gewesen.

    Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es weiter gegangen ist.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo QED, (habe keinen Namen gefunden)

    ja, soweit so gut, das Problem sehe ich aber noch tiefgreifender, und zwar, wenn die Nacht selber kühler wird, gerade am Abend gibt es ja noch einen recht großen Temperaturgradienten, dem läuft man mit "nur" lüften eigentlich immer hinterher. Im Hintergrund habe ich die Info, dass der Strehlwert sich bei nur 1°C zu warm, halbiert !! Bei 1°C zu kalt passiert praktisch nichts. Wenn ich nun den Spiegel auf z.B. 3°C unter die Umgebungstemperatur bringe, dann kann ich sofort, (mit leichten Einbußen vermutlich), beobachten oder belichten. In der Folge wird es immer besser, weil die Temperaturen sich angleichen. Bis sie dann wieder auseinander driften dürfte einige Zeit vergangen sein und der Gradient in der späteren Nacht nicht mehr so ausgeprägt sein.

    Soweit die Theorie ;) (mein erster Smiley hier)

    Ich konnte die Tage einen Test machen. Nach 2 oder 3 Stunden Nacht (das Ding steht ja draußen, da kann ich nicht von Auskühlen sprechen) habe ich im Zenit einen unscharfen Stern beurteilt. Interferenzringe konnte ich nur bruchstückhaft sehen aber die Konvektionszellen waren deutlich sichtbar und man konnte sogar sehen, wie sie sich von Spiegel nach oben hin ablösten (so sah es zumindest aus) Dann habe ich das Teleskop auf etwa 40° Horizonthöhe gekippt. Was ich da sah war schrecklich. Alle "Blasen" stiegen in eine Richtung und verformten das fokussierte Airyscheibchen länglich. Ich konnte mich nur entscheiden ob ich einen länglichen Stern haben will oder einen Doppelstern um 90° gedreht.(keine Ahnung warum der doppelt wurde). Ein wenig konnte ich übrigens mit der Kollimation entgegenwirken aber das war kein schöner Anblick. Deshalb hat eine aktive Kühlung gerade "Prio 1" bei mir.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Stefan, Markus und Markus,
    ja, das mit der Temperatur ist ein großer Knackpunkt. Ich glaube es gibt viele Teleskope dieser Größe, die deshalb kaum vernünftig genutzt werden können.
    Markus, die Kühleinheit ist diese:
    https://www.amazon.de/gp/produ…8&psc=1&tag=astrotreff-21
    Sie läuft gerade im Hintergrund als Test. 10A, da braucht man auch ein fettes Netzteil dazu. Das Teil ist in einem Deckel eingebaut, der statt Tubusdeckel aufgelegt wird. Weiter bin ich noch nicht. Die Leistung sollte ausreichen, ganz sicher bin ich aber nicht. Kondenswasser ist zu beachten, sollte möglichst nicht auf den HS tropfen ;)
    Auf die Motorisierung der Justageschrauben bin ich richtig stolz, weil es so einfach war. Und jetzt muss ich nie mehr hin und zurück und nicht mehr Leiter rauf, Leiter runter.
    Bei Conrad habe ich mir 2 Elektromotoren gekauft mit einer 1:3000 Übersetzung und 6mm Achse. Den Link habe ich gerade leider nicht. Dazu 2 Zahnräder mit 6mm Bohrungen und Madenschraube. Diese Zahnräder habe ich mit Sekundenkleber auf die Schrauben geklebt. Deren Funktion bleibt vollständig erhalten. Jetzt den Motor mit seiner Achse in die 6mm Bohrung und dieser muss nur noch irgendwo befestigt werden bzw. einen Widerstand haben. Ich hatte nur als Test ein Stück Dachlatte mit der Heißklebepistole an den Rand geklebt. Klebt da immer noch, müsste mir da noch was eleganteres einfallen lassen. Die Motoren betreibe ich mit einem Taster und einer 9V Batterie. Die Taster gibt es auch bei Conrad. Taster, nicht Raster, hat mich beim Suchen 1/2 Std. Zeit gekostet weil ich nicht vernünftig gelesen hatte. Die Taster sind so geschaltet (1)-0-(1), wie bei elektrischen Fensterhebern. Jetzt kann ich mit jedem Motor vor und zurück und den Stern beim Justieren in jede gewünschte Ecke bewegen. Bei größeren Dejustagen braucht es eine Zeit, bis man einen Erfolg sieht. Eine 1:1000 oder 1:2000 Untersetzung würde da etwas besser sein denke ich. Wenn´s ganz schlimm ist, dann löst man die Madenschrauben und dreht per Hand.
    Viel Erfolg und viele Grüße,
    ralf

    Danke, Jiri, das freut mich.
    Klarinetto, ja, das war mir vorher auch schon bewusst. "Auskühlen" hört sich so schön einfach an, aber das Teil muss nicht nur auskühlen, es muss sich in einem thermischen Gleichgewicht befinden um seine Möglichkeiten zeigen zu können und das ist kaum möglich, wenn die Nacht selber immer kühler wird. Stelle ich einen Stern unscharf, dann sieht man in seiner Fläche die Luft vor dem Spiegel wabern und das ist ... echt bäh. Im Zenit lässt sich das noch irgendwie bändigen, aber sobald das Teleskop schräg steht geht gar nichts mehr. Erst Erfolge hatte ich mit Ventilatoren zur Auskühlung, Rettungsfolie, die das Abstrahlen verhindert und gleichzeitig der Schließung der Luftschlitze um den HS herum. Mein nächster Schritt wird (ich habe es schon bestellt) eine aktive Kühlung des HS. Der soll etwa 3°C kühler als die Umgebung werden. Wenn ich dann belichte, dann soll die Nacht dem Spiegel folgen und nicht umgekehrt.
    Viele Grüße,
    ralf

    Danke, Danke, :)
    Gerd, Ina habe ich schon auf dem Schirm und auch schon (bei hoch stehender Sonne) belichtet. Ist fast verschwunden und NICHT blau. Jetzt muss ich bei tiefer stehender Sonne filmen und schauen, wie es dort aussieht. Wenn du noch weitere schräge Sachen hast, dann nur her damit. Ich bin sozusagen Ideenlieferant für die Mondseiten im VdS-Jouranl und wir könnten dann einen Artikel dazu verfassen.
    Roland, mein "Flextube" ist voll GoTo-fähig. Funktioniert besser als meine EQ6 und führt über Stunden exakt nach. Zum Fokussieren habe ich einen kleinen Motor eingebaut und ich kann während der Aufnahme nachfokussieren. Übrigens habe ich auch 2 der 3 Justierschrauben am HS motorisiert, das ist eine echte Erleichterung und ging ganz einfach.
    Mario, ich habe das ROI genutzt um meine Framerate bei USB2 hoch zu halten. Jetzt habe ich meinen USB3-Rechner aber mit einem größeren Speicher versehen und kann demnächst auch größere Bildfelder aufnehmen. Ein Mosaik möchte ich, wenn, dann auch in guter Auflösung machen, das wird sicher noch etwas dauern, ist aber geplant. Für Venus im IR habe ich leider die falsche Kamera. Die back-illuminated Kameras streuen im IR leider schon zu viel. 6 Jahre muss man aber nicht warten. Viel spannender sind die Wolken im UV. Hier kann ich ohne jedes Glas im Strahlengang filmen. Zwar nur bei f/4,5, aber das SNR wird sehr hoch sein und da geht sicher etwas.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo nochmal,
    hier nun mein dritter Abend mit dem Mond. Ich hätte am liebsten die ganze Nacht belichtet aber es kamen Wolken. Die Darstellungsgröße liegt dieses mal bei 80%.








    Bis zum nächsten Mondspaziergang wird es sicher wieder etwas dauern,
    bis dahin,
    viele Grüße,
    ralf

    Hallo Mario, Markus und Ingo,
    vielen Dank, und ja, so ein 16er ist etwas ganz anderes als ein 11"SC. Musste mich in vielen Dingen umgewöhnen, manches ist aber auch einfacher geworden. Von "beherrschen" bin ich aber noch weit entfernt. Bisher ist es mir z.B. noch nicht wirklich gelungen das Ding in ein thermisches Gleichgewicht zu bringen. Es ist kein Zufall, dass die Bilder alle in der 2. Nachthälfte entstanden sind. Da läuft das Herrchen an der "Temperaturleine" hinter dem Hund her.
    Ingo, "inspirierend" ist das schönste Lob, das du mir machen konntest, Vielen Dank. Wenn du Unterstützung brauchst...
    Auf bald,
    viele Grüße,
    ralf

    Hallo zusammen,
    hier, wie versprochen, mein zweiter Spaziergang. Die Daten wie gehabt, außer, dass ich nun mit f/10 unterwegs war. Und, ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass es unmöglich ist am früheren Abend das Gerät auszureizen. Zu stark ist das thermische Ungleichgewicht. So sind dann auch diese Bilder recht spät bei abnehmendem Mond entstanden. Ein dritter Rundgang ist gerade in Bearbeitung, auch da kommen noch mal ein paar Bilder.
    Viele Grüße,
    ralf








    Hallo Mario,
    ja, da sind Dingsbums Dinger. Aber eigentlich zieht man die 3 Stangen einfach bis zum Anschlag raus. Um den zu verkürzen habe ich vor dem Anschlag einfach 3 Abstandshalter eingeklemmt. Jetzt ziehe ich den Tubus eben nur bis zu diesem Abstand heraus.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Gerd, Ingo, Mario und Jürgen,
    vielen Dank für eure netten Reaktionen und Kommentare. Ich bin spät dran mit antworten, denn eigentlich wollte ich euch hier gleich die nächste Serie zeigen. Kommt dann später an dieser Stelle.
    Armin, 8" sind keine 16", und wenn der 16er einen Nachteil hat, dann der, dass ich damit etwas weniger "bodenständig" bin, so nach dem Motto: tolle Bilder, aber mit 16" ist es ja auch einfacher. Ich bin noch dabei meine eigene Messlatte irgendwo hin zu hängen. Deine Mosaike sehe ich mir übrigens immer sehr gerne an.
    Gerd, wir hatten in Haralds Beitrag ja schon über Ina gesprochen. Und klar, ich war schon dran. Bei Vollmond war aber so gut wie nichts zu sehen. Nicht etwa, weil die Auflösung zu gering war, sondern Ina wurde farblos und unsichtbar. ich habe jetzt vor eine Serie zu machen und zu schauen, wann Ina am besten und am blauesten ist. Im Youtube Video ist Ina aber sicher coloriert.
    Ingo, das ehrt mich. Und klar darf man Bilder aus dem Netz herunter laden, da muss man nicht päpstlicher sein als der Papst. Schwierig wir es erst dann, wenn man diese dann selber wieder irgendwo öffentlich zeigt.
    Mario, oh ja, der Flextube hat seine Berechtigung. Pottenhässlich aber sehr funktional. Ich nutze das Gerät mit einem Reducer auch für Deep-Sky. Dieser braucht ordentlich Backfokus. Würde gerade so noch passen, aber oh Schreck, der OAZ ragt in den Strahlengang und macht einen fetten Extraspike. 3 Abstandshalter, der Tubus ist 1 cm kürzer und alles ist sauber.:-). Der Webeaussage, dass die Kollimation erhalten bleibt habe ich natürlich nicht geglaubt, aber sie ist wirklich erstaunlich stabil und visuell stimmt das vermutlich sogar.
    Jürgen, es gibt auch noch eine Extrafunktion in AS!3 bei der du die Rotation angeben kannst oder ganz einfach Alt und Az einträgst und die Dobson Rotation errechnet wird. Aber bei flächigen Objekten mach das AS auch ganz alleine. Bis 2 min. habe ich getestet, geht aber sicher noch mehr.


    Ich hoffe ich komme heute noch dazu die Bilder aus der letzten Nacht zu bearbeiten, … demnächst dann an dieser Stelle …
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo zusammen,
    zwar noch immer im Test-und Experimentiermodus konnte ich vorgestern zumindest mal ein paar Bilder mit meinem neuen 16er Teleskop machen. Die Brennweite lag bei etwa 3m bzw. ca. f/8 , also noch eher zu wenig für maximale Auflösung. Im IR 742 war das Seeing zumindest brauchbar (hier fehlt mir aber einfach die Erfahrung bei 16", das Airyscheibchen eines Sterns war nicht aufgelöst). Mit der ASI178MM "tröpfelten" die Bilder unter USB2 je Motiv 10 mal 1 min auf den Rechner. Verwendet habe ich 15%. Die Bildfeldrotation (ist ja ein Dobson) hat AS!3 automatisch korrigiert.
    Fürs erste bin ich zufrieden
    viele Grüße,
    ralf