Beiträge von Kalle66 im Thema „Gartensternwarte im Jahr 2021“

    Martin,
    auch wenn ich selbst keine Gartensternwarte mein eigen nenne. Ich würde folgender Maßen vorgehen:


    1) Dimensionen planen. Welche Teleskope, wieviel Platz drum herum, welche Innenhöhe, welche Wandhöhe (Sichtlinie). Notfalls die Bedürfnisse mit Pappkartons in der Garage simulieren. Passt der Hocker noch daneben usw. (Baukosten stehen in guter Relation zum umbauten Volumen.)


    2) Was ist lokal genehmigungsfrei ... nach qm oder cbm? Woher kommt der Strom? Datenleitung ins Haus möglich? Wohin fließt Regenwasser? Welche max. Höhe? Wie weit von der Grundstücksgrenze entfernt?


    3) Untergrund analysieren ... Fels, Sand, Lehm usw. Drainage?


    Danach erst kommt die Entscheidung, welches Design optimal sein könnte. Klappdach, Schiebedach, drehbare Kuppel. Wobei letztere mechanisch aufwändig und auf Dauer wartungsintensiv ist. Die Kuppel selbst könnte auch mit quadratischer Grundform auf einem Kreislager sehen. Kuppeln setzen auf der anderen Seite ein passendes Fundament und Wände voraus, sonst kreist das Dach auf einer Achterbahn. Der Betrieb wird nicht einfacher, denn die Kuppel muss mit der Montierung gedreht werden ... Steigerung der Komplexität.


    Dann Details zur Ausführung. Streifenfundament oder (vorzugsweise) Punkt-/Pfostenfundamente. Speziell für die Säule gehöre ich zur Fraktion, die eher ein stabiles Stahlrohr in Sand ohne Beton rammen würde. Tief genug steht sowas genauso stabil wie mit 800kg Beton drumherum, nur dass man es ohne Bagger wieder entfernen kann, fall notwendig. Am Ende zählt die Tiefe und Steifheit der Säule selbst.


    Dachkonstruktion: Das Dach sollte auf jeden Fall ortstypische (bzw. auch untypische) Schneelasten vertragen können und sturmfest sein. Ganz nebenbei heißt das: Man kann drauf stehen. Sonst würde auch ein Zelt reichen.
    Die allg. Bauausführung würde ich in Holzrahmenbauweise ausführen. 90% der US-Eigenheime/Garagen/Scheunen werden so gebaut. Da gibt es unendlich Videoanleitungen zu ...


    Mein Motto wäre: Ich baue einen "Schuppen" und keine Pyramide, die 2000 Jahre halten soll. Unterm Strich wundere ich mich oft, wieviel Beton die Leute unter die Erde bringen. Selbst hier in Deutschland wurde 2000 Jahre lang bis vor ca. 100 Jahren ganz ohne Beton gebaut.


    Thema bewegliches Dach ... wenn es in einem Stück zu schwer wird, muss man über Segmentierung nachdenken.