Beiträge von Noctutec im Thema „Skywatcher EQ8 (1.Version) Probleme - Laufgeräusch“

    Hallo Markus,


    hallo Gerd,


    ich kann nur meine Erfahrungen wiedergeben. Unsere Netzgeräte haben 13,8 Volt und leisten 7A. Damit betreiben wir eine EQ8R in unserer Firmensternwarte. Läuft seit Jahren ohne Probleme. Auch die großen Celestron Montierungen laufen damit klaglos. In unserer Werkstatt verwenden wir neben diesen Geräten auch regelbare Labornetzteile. Einfach weil wir da die Ströme beobachten können. Die leisten deutlich mehr, kosten aber auch ein Vielfaches.


    Nochmal viele Grüße


    Armin

    Hallo Markus,


    also wenn das so ein kleines Kabelnetzteil mit einem schwarzen Gehäuse ist, hat es vermutlich 12V 5A. Das ist für die EQ8 zu wenig. Meist sind diese Geräte auch nicht sooo doll gut gleichgerichtet. Wenn Du die Spannung misst, ermittelst Du in der Regel nur die Leerlaufspannung. Die liegt für gewöhnlich bei 12V. Bei schnellem Go-To kann die Spannung aber einbrechen. Das kann man mit einem analogen Messgerät sehen. Der Zeiger bewegt sich dann nach unten. Ein digitales Messgerät ist dazu ungeeignet. Wenn Du es selbst messen kannst bitte unter Last (Go-To) undanalog messen. Die Spannung sollte auf jeden Fall immer deutlich über 12Volt bleiben. Laut Aussage SkyWatcher Deutschland sind bis 14 Volt ok.


    VG


    Armin

    Hallo Markus,


    für ein lautes Motorgeräusch und eventuell stehenbleibende Achsen gibt es noch andere Ursachen wie das Schneckenspiel. Natürlich kann aber falsch eingestelltes Spiel auch eine Ursache sein.


    Wir haben hier die Erfahrung gemacht, dass es oft mit einer schlechten Spannungsversorgung zusammen hängt. Einer EQ8 sollten im Idealfall 12-14V zur Verfügung stehen. Ein Netzteil sollte 7A liefern und es muss ein sauber geglätteter Gleichstrom sein. Verwendet man ein billiges Netzteil, bei dem die Spannung nicht sauber gleichgerichtet ist, können Oberfrequenzen, die auf dem Gleichstrom liegen einen sehr unangenehmen Motorlauf zur Folge haben. Wird ein Netzteil, oder eine Spannungsquelle verwendet, wo die Spannung bei schnellem Go-To einbricht, kann die Steuerung unter Umständen komplett spinnen und sogar Schaden nehmen. Ich hatte hier Fälle, wo Montierungen bei schlechter Versorgungsspannung beim Go-To aufheulen und im Zweifel sogar stehen bleiben. Eventuelle Schrittverluste der Motoren führen dann auch zu einer sehr ungenauen Positionierung.


    Sehr wichtig: zusätzliche Geräte, wie zum Beispiel gekühlte Kameras, Guider und Heizungen sollten immer über ein eigenes Netzteil betrieben werden. Oft wird vergessen, dass sich die Ströme summieren. Das kann im ungünstigen Fall dazu führen, dass die Spannung einbricht und die Steuerung unterversorgt wird. Auch dadurch können Fehlfunktionen und Schäden auftreten.


    Noch ein Wort zu PHD:


    Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Leute, die über Fehlermeldungen in PHD klagen. Viele kommen dann auf die Idee selbst an den Schnecken und den Riemen der Montierung zu arbeiten. Wir hatten hier zwei Fälle, wo sich Kunden, die einem Internetvideo gefolgt sind, die Gewinde der Motorlagerböcke aus der Montierung (AZEQ6GT) gerissen haben.


    Wir haben dann vor einigen Wochen eine Kundenumfrage zu Problemen mit PHD gemacht. Ergebnis: nahezu jeder Anwender hat kleinere oder größere Probleme damit. Einige wenige, meist mit kleiner leichter Ausrüstung kommen auf Anhieb und ohne Probleme damit klar. Besonders interessant, viele berichten über den Fehler Backlash in Deklination. Genau diese Fehlermeldung führt dann oft zu Reparaturversuchen an den Schnecken und den Riemen. Bitte geht mit soetwas zu einem echten Fachmann!


    Einige unserer Kunden sind dann von PHD zum M-GEN3 gewechselt. Bei ausnahmslos jedem funktionierte das Guiding damit ohne Probleme. Ein Zeichen, dass es oft nicht an den Montierungen selbst liegt.


    Also mein Tip: ordentliche Spannungsquelle, saubere Kabel und Stecker und einen anständigen Guider.


    Viele Grüße


    Armin