Beiträge von Kalle66 im Thema „Slumpen in Deutschland, wo?“

    Krisbu,

    Zitat

    Krisbu, Komisch, dass es alles in USA oder Canada gibt, aber hier nicht. Aber ist halt so.

    Das ist nur die halbe Wahrheit.


    Dafür haben wir Schott vor der Haustür, von wo das Borofloatglas bzw. Duran (Borosilikatglas im Gussverfahren) stammt. Die Amis müssen stattdessen ihre Pyrexreste zusammenkratzen, weil Corning das schon lange nicht mehr anbietet.
    Und Pyrex als Spiegelträger wurde in den USA niemals im Floatglasverfahren in passender Dicke (~25mm) hergestellt. Wer dieses Verfahren (kontinuierliche Glasscheibenproduktion schwimmend auf einem Zinnbad) beherrscht, hat folgerichtig auch kaum Probleme mit inneren Verspannungen. Das andere Verfahren ist Glasguss, wenn Scheiben einzeln aus der flüssigen Masse gegossen werden. Spannungsfrei wird das erst, wenn die Feinkühlung genau eingehalten wird. Die Feinkühlung ist beim Floatingprozess quasi Nebenergebnis, sonst hätte man da zu oft Produktionsunterbrechungen.


    Pyrex = ursprüngliche Markenbezeichnung für Borosilikatglas von Corning und Synonym für hitzefestes Haushaltglas (z.B. Glaskannen für Kaffeemaschinen). Hintergrund ist, dass diese Glassorte deshalb hitzefest ist, weil es einen "kleinen" Wärmeausdehnungskoeffizient hat. In D sagt man auch Jena-Glas dazu.

    Der Punkt ist, dass die, die das können, sich nicht damit begnügen, nur zu slumpen. Und in der Regel wollen die Auftraggeber eine fertige optische Fläche und nicht nur die Teilleistung "Slumping". Insofern gibt es keinen Markt für's Slumpen als separate Dienstleistung.