Beiträge von Technohell im Thema „Privates Weltraumteleskop?“

    Hallo Grodahn,


    ich spinne mal etwas mit rum und versuche mal ernst Probleme auf zu zeigen.


    1. Teleskope haben die dumme Angewohnheit Größe zu brauchen.
    Es werden viele Micro (Box) Satelitten hoch geschickt und der Preis ist nicht mal "so teuer", es liegt aber an der Bauform.
    Für ein einfaches 200/1000er Newton hattest du schon sehr hohe kosten alleine auf grund der Größe. Zu dem Thema mal kleinst Satelitten Googeln.


    2. möchte man mit einem Teleskop ja nicht so ganz nah an der Erde rumfliegen, wenn keine atmosphärischen Störungen, dann aber auch wirklich keine. Für langfristigere/höhere Orbist gibt es viel aufwändigere Regularien (selbst Deorbitingsystem,usw.) die die Kosten wieder hoch schrauben.


    3. Wenn du dann schon die Kohle in die Hand nimmst (sehr sehr teuter durch die Variabelen) dann soll es auch funktionieren.
    Daraus folgt, dass man einen langen vorlauf mit vielen Tests (abgesehen von den Vorgeschrieben) usw. benötigt um ein funktionierendes Teleskop hoch zu schicken.


    4. ESA und NASA und Co greifen bei Datenübertragung auf schon genutzte oder eigens erbaute Kontrollstationen zu um den Satelliten zu steuern und damit zu arbeiten. Das wäre dann ein dauerhaft hoher Kostenpunkt, da aus Scherheitsgründen ja immer jemand mindestens den Satelitten überwachen muss.


    Aktuell haben wir ein Projekt, dass schon ein paar Millionen verballert um ein 200/1000er Newton hoch zu schicken.
    Wenn wir jetzt aber was hoch schicken, dann soll es ja schon etwas mehr können. Hubble bekämen die NASA oder ESA aktuell nicht mehr hoch aus Gründen der Größe. Hubble hat "nur" einen 2m Spiegel.....



    Insgesammt reden wir ja auch nicht von einem Dobson was man hoch schickt, sonder der Satellit muss:
    - Solar-Strom liefern
    - Steuereinheit/en und Treibstoff haben
    - Gyroskopische Ausrichtung auf das Objekt für lange Zeit halten
    - Thermischen Schutz bieten
    - Datenübertragung beherrschen
    - Weltraumtauglich sein
    und halt ein Fotografisch perfekt justiertes Teleskop mit Kamera sein.



    Merkst du was?
    Es ist zwar eine schöne Gedankenspielerei, aber in der Realität machen nur die Großenprojekte (Hubble, Spitzer, Webb, Kepler und Co) sinn. Alles andere Kostet viel Geld und bringt nicht wirklich das was man möchte.
    Wenn man so viel Geld hat kann man sich sicher Hubblezeit kaufen oder man ist gut und bekommt die Zeit via der normalen Ausschreibungen als Wissenschaftliche Beobachtungszeit.


    Bei interesse an solchen Daten, es gibt ja das Hubble-Archieve.


    Viel erfolg beim Raketenstart, Sven [;)]