Beiträge von Doc HighCo im Thema „Privates Weltraumteleskop?“

    Hallo nochmal,


    wenn ein Remote-Teleskop im Orbit Sinn machen soll, dann muß das, wie erwähnt, für den Langzeitbetrieb ausgelegt sein. Das heißt Energieversorgung, Lageregelung, thermische Kontrolle und auch ein Antrieb zur Orbitanpassung (Anhebung) müssen dafür ausgelegt sein. Die Lageregelung um das Teleskop auf einem Objekt ausgerichtet zu halten muß auch sehr präzisse und zuverlässig sein, wenn man halbwegs vernünftige Aufnahmen damit machen will.
    Das sind andere Anforderungen als bei einem Studenten-Cubesat der Huckepack in irgendeinen Orbit als Publicity mitfliegt, einen Sender an Bord hat und ein paar Tage lang piep-piep macht, damit man sagen kann, man hat auch mal einen Satelliten in eine Umlaufbahn gebracht.
    Ich würde mir das nicht so einfach und billig vorstellen.


    Gruß


    Heiko

    Hallo Tino und Christian,


    Hobby ist Hobby. Da gelten Kosten/Nutzen-Rechnungen sowieso nicht (ich habe da ganz andere Vorstellungen als z.B. meine Frau [:)]). Wenn eine Reihe etwas betuchterer Hobbyastronomen es cool fände ein eigenes Weltraumteleskop zu starten - warum nicht? Wenn es ihnen Spaß macht. Ich meine nur, das wäre sehr viel Geld mit dem man viele andere Dinge für die Hobbyastronomie machen könnte. Ich würde mich weder an einem Weltraumteleskop beteiligen, noch an einer Remotesternwarte (jedenfalls im Moment nicht). Nicht unbedingt wegen den Kosten, sondern weil ich meine Sachen gerne bei mir habe und selber daran herumschraube und sie manipuliere. Auch wenn Aufnahmen damit dann an meinem Standort eher bescheiden sind, macht das einen Teil des Hobbies für mich aus, etwas bei mir mit eigenen Mitteln gemacht zu haben.


    Gruß


    Heiko

    Hallo Tino,


    ja die lieben Milchmädchen [:)]
    Es ist klar, daß man im Weltraum mit einem äquivalenten Teleskop 1:1 mehr erreichen kann als auf der Erde. Aber sagen wir ein einzelnes Teleskop (oder eine Beteiligung daran) in einer Remotesternwarte kostet vielleicht 25,000 Euro (grobe Schätzung). Ein gleich großes Weltraumteleskop günstig gerechnet vieleicht 50 Millionen Euro. Wenn Amateurastronomen zusammen bereit sind 50 Millionen Euro auszugeben, wovon hätte z.B. ein einzelner von z.B. 2000 Amateurastronomen, die das zusammen finanzieren, wohl mehr? Von einem einzelnen kleinen Weltraumteleskop oder von hunderten oder tausenden Remoteteleskopen mit verschiedenen Charakteristiken und Spezialisierungen auf der Erde verteilt an sehr guten Standorten?
    Ich spreche nicht von speziellen wissenschaftlichen Arbeiten durch Amateure die auf der Erde nicht möglich sind, sondern von den standard "nice pictures" die die meisten machen wollen.


    Gruß


    Heiko

    Hallo,


    man muß auch überlegen, was man für das eingesetzte Geld sich sonst leisten könnte. - Z.B. Remotesternwarten in 1a-Gegenden mit einer großen Auswahl an Öffnungen, Teleskopen und flexibler Ausrüstung, bei allen Vorteilen die eine Aufstellung am Boden bringt. Da hätten Amateure wohl mehr davon, als von einem einzigen kleinen beschränkten Teleskop im Orbit.
    Und genau das sehen wir ja. Remotesternwarten kommen immer mehr, zum Kaufen, Mieten oder als Timeshare.


    Gruß


    Heiko